Jama'at-ud-Da'wah

Jama'at-ud-Da'wah

Jamaat-ud-Dawa (Urdu: جماعة الدعوہ پاکستان, wörtlich: „Vereinigung der Berufenen“[1], auch Jama'at-ud-Da'wah) ist eine 2002 in Lahore (Pakistan) gegründete Organisation.

Hafis Mohammad Said gründete Jamaat-ud-Dawa als Nachfolgeorganisation der von ihm gegründeten Lashkar-i-Toiba, nachdem diese als terroristische Vereinigung verboten worden war. Jamaat-ud-Dawa, eine der größten Hilfsorganisationen Pakistans [2], finanziert sich durch Spenden der Mitglieder und Sammlungen. Die Organisation mit ihrer Zentrale in Muridke engagiert sich im kulturellen Bereich durch den Betrieb einer Universität sowie von Internaten, Krankenhäusern und sozialen Einrichtungen. Auch bei dem Erdbeben im Oktober 2005 in Pakistan stellte die Organisation Helfer. Ferner unterhält sie Koranschulen. [1]

Nach den Terroranschlägen in Mumbai im November 2008, in deren Folge Vermutungen aufkamen, dass Jamaat-ud-Dawa den Tätern nahestehen könnte, ergriff die pakistanische Regierung Maßnahmen wie Hausarrest für Hafis Mohammad Said sowie acht weitere ranghohe Mitarbeiter und Verhaftung von über 40 Mitarbeitern der Organisation und etwa 150 Unterstützern. Ferner wurden 72 Büros und vier Krankenhäuser von Jamaat-ud-Dawa geschlossen und Vermögen der Organisation eingefroren. Die Vereinten Nationen erklärten Jamaat-ud-Dawa zur terroristischen Organisation. Daraufhin demonstrierten am 12. Dezember 2008 hunderte Menschen vor dem UN-Büro in Kaschmir gegen das Vorgehen gegen Jamaat-ud-Dawa, wobei auch Parolen gegen die USA und Indien gerufen wurden. In Mumbai bildeten etwa 100.000 Menschen eine Menschenkette, welche die wichtigsten Orte der Ende November verübten Anschläge miteinander verknüpfte. Zu der Aktion hatten etwa 200 Gruppen unter dem Motto „Mumbai für den Frieden“ aufgerufen. [2] Die pakistanische Regierung stellte das Hauptquartier von Jamaat-ud-Dawa in Muridke unter staatliche Aufsicht. [3] Der Sprecher von Jamaat-ud-Dawa, Shahid, erklärte, dass die Organisation alle Verbindungen zu gewalttätigen Gruppen beendet habe: „Es gibt absolut keine Verbindung zu Lashkar[-i-Toiba]. Wir sind eine rein humanitäre Wohlfahrtsorganisation.“ [4]

Quellen

  1. a b Nils Rosemann: Terrorismus im Namen der Nächstenliebe in: TAZ vom 16. August 2006
  2. a b Pakistan verschärft Maßnahmen gegen Jamaat-ud-Dawa in: Focus vom 12. Dezember 2008
  3. Thomas Bärthlein: Taliban weiten ihre Herrschaft in Pakistan aus in Deutsche Welle vom 28. Januar 2009
  4. Declan Walsh: Pakistani extremists take lead on earthquake disaster aid in: San Francisco Chronicle am 17. Oktober 2005

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