- Jammer (Funkstörquelle)
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Ein Störsender macht den einwandfreien Empfang einer Funknachricht (etwa von Radio, Fernsehen, Mobilfunk oder GPS) schwierig oder unmöglich. Der Störsender sendet dabei, genau wie der zu störende Sender, Energie in Form von elektromagnetischen Wellen aus und überlagert die ursprünglichen Wellen ganz oder teilweise. Er kann auf der gleichen oder einer benachbarten Frequenz des gestörten Empfängers arbeiten. Dabei ist die Feldstärke, die Modulation des Störsenders sowie die Art der gestörten Nachricht von Bedeutung.
Inhaltsverzeichnis
Technische Störsender
Eine technische Fehlfunktion oder eine Interferenz können einen Störsender erzeugen, dieser muss dann repariert oder abgeschaltet werden, oder die Störquelle technisch in Kauf genommen werden. So werden als Störsender auch manche legal betriebene Sender bezeichnet, die mit ihrem Signal den Empfang eines anderen Senders stören. Insbesondere im Bereich der Lang-, Mittel- und Kurzwelle treten derartige Störungen häufig beim Empfang entfernter Sender auf, da in diesen Frequenzbereichen große Reichweiten möglich sind und weniger freie Kanäle zur Verfügung stehen, als man Sender betreibt. Eine gewisse Abhilfe schaffen Richtantennen, sowohl sender- als auch empfängerseitig. Schlecht abgeschirmte bzw. entstörte Geräte können so ebenfalls zum Störsender werden.
Strategische Störsender
Störsender können gezielt genutzt werden um Anderen das Benutzen der Frequenz oder eines ganzen Bandes zu erschweren, hier spricht man dann auch von einem Jammer. Diese senden dann ein breitbandiges Rauschen oder Pulse aus.
So werden Störsender im militärischen Umfeld schon lange eingesetzt. Ein Beispiel ist der GPS-Jammer.
Technische Möglichkeiten
- Das Global Positioning System kann mit einem GPS-Jammer blockiert werden.
- Mobiltelefone
- Störung der Geschwindigkeits-Messgeräte (Radar) der Ordnungsbehörden.
- Störsender gegen RFID-Sender bzw. -scanner.
- Jammer wurden z.B. auch verwendet, um die Kommunikation für (weitere) Anschläge zu verhindern, wie bei den Madrider Zuganschlägen.
- Einbrecher verwenden Jammer um Funkvideoüberwachungssysteme auszuschalten.
Störung des Rundfunks
Auch in totalitären Staaten wurden und werden Störsender verwendet um zu verhindern, dass die Bevölkerung fremde Rundfunk- oder Fernsehsendungen empfangen kann. Um sich nicht vermehrt dem Vorwurf der Unterdrückung ausländischer Information auszusetzen, werden häufig starke Sender eigenen Programms auf den zu störenden Frequenzen eingesetzt.
Störsender wurden zum Beispiel im Dritten Reich zum Stören der deutschsprachigen Sendungen der BBC aus London oder in den totalitären Diktaturen des Ostblocks zum Stören der Sendungen von Radio Free Europe/Radio Liberty eingesetzt. Es ist jedoch nie gelungen, das ganze Gebiet des jeweiligen Staates abzudecken. In der DDR wurden Störsender in den 1950er Jahren bis 1978 gegen den RIAS und in den 1980ern gegen den linksalternativen Sender Radio 100 eingesetzt (s. a. Beispiele für ungünstige Frequenzkoordinierung).
Die USA störten am 23. und 24. Januar 2007 den Empfang des Satelliten Eutelsat Hotbird 8, weil sie fälschlicherweise annahmen, dass der radikalislamische Sender al-Zawraa über diesen Satelliten ausgestrahlt würde. Betroffen waren neben zahlreichen Radio- und Fernsehsendern auch die Nachrichtenagenturen Agence France-Presse und Schweizerische Depeschenagentur.[1]
Beispiele für ungünstige Frequenzkoordinierung
- Die Mittelwellensender Mühlacker des SDR (heute SWR) und Woebbelin des ehemaligen Rundfunk der DDR benutzten die gleiche Frequenz. Der Sender Woebbelin war auch noch nach der deutschen Einheit, zuletzt für die Verbreitung von Megaradio auf der gleichen Frequenz wie der Sender Mühlacker (576 kHz) in Betrieb.
- Offensichtlich aus politischen Gründen wurden vom Rundfunk der DDR die Frequenzen 557 kHz (Sender Greifswald), 575 kHz (Sender Leipzig) und 1430 kHz (Sender Dresden) belegt, um die Sendungen des SFB (566 kHz), des Saarländischen Rundfunks (1421 kHz) und von Radio Luxemburg (1439 kHz) zu stören.
- Die Langwellensender Zehlendorf bei Oranienburg des Deutschlandradio Kultur und von Europe 1 in Felsberg-Berus, die, obwohl sie eine Bandbreite von 9 kHz beanspruchen, nur um 6 kHz auseinanderliegen (Sendefrequenz von Deutschlandradio in Zehlendorf bei Oranienburg 177 kHz, von Europe 1 183 kHz).
Weblinks
- Wave Bubble - Open Source Handy, WLAN, Bluetooth, Universal Jammer
Siehe auch
Quellen
- ↑ [1] Artikel in 20 Minuten, Stand 24. März 2007
Literatur
- Görrisch, Dieter: Störsender − von VHF bis Mikrowelle, 2. Aufl., 2006, ISBN 3-7723-4127-6
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