Janajew

Janajew

Gennadi Iwanowitsch Janajew (russisch Геннадий Иванович Янаев, * 26. August 1937 in Perewos) war ein sowjetischer Politiker.

Leben

Janajew arbeite von 1963 bis 1968 bei den Komsomolzen, der Jugendorganisation der KPdSU. Er war 1968-1980 Vorsitzender des UdSSR-Komitees für Jugendorganisationen. Von 1986 bis 1990 war er im Allunion-Zentralrat der Gewerkschaften als Sekretär (bis 1989), als Stellvertretender Vorsitzender und als Vorsitzender tätig.

Es war Michail Gorbatschow, der seinen Aufstieg in die Machtzentrale förderte. Gorbatschow schrieb dazu 1995: "Das war mein großer Fehler". So wurde er 1990 (bis 1991) Sekretär des Zentralkomitees und zugleich Vollmitglied im Politbüro der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU), dem mächtigsten politischen Gremium der UdSSR und zwar in der Zeit vom 14. Juli 1990 bis zum 24. August 1991. Von 1990 bis zum August 1991 war er auch Vizepräsident der Sowjetunion und somit Vertreter von Gorbatschow in seinem Staatsamt.

Der Augustputsch

Traurige Berühmtheit erfuhr er zusammen mit Verteidigungsminister Marschall Dmitri Jasow, Innenminister Boris Pugo, Ministerpräsident Walentin Pawlow, KGB-Chef Wladimir Krjutschkow, die ZK-Sekretäre Waleri Boldin, Oleg Schenin, Oleg Baklanow und Anatoli Lukjanow (zugleich Vorsitzender des Obersten Sowjets der UdSSR) als Mitinitiator des Augustputsches gegen Gorbatschow im August 1991. Am 19. August 1991 meldete die sowjetische Nachrichtenagentur TASS eine angebliche Erkrankung Michail Gorbatschow und dass Janajew die Amtsgeschäfte übernommen hat. Ihr Versuch Gorbatschow zum Rücktritt zu bewegen misslang. Nach drei Tagen war der Putsch, in dem sich vor allem Boris Jelzin als Widerstandskämpfer hervortat, vorbei. Ergebnis der Verschwörung: Gorbatschows Macht schwindet, die KPdSU wird aufgelöst und Ende 1991 auch die UdSSR. Janajew und seine Mitputschisten wurden zu Haftstrafen verurteilt, aber bereits 1993 erfolgte die Haftverschonung aus gesundheitlichen Gründen und 1994 wurde er durch die Duma amnestiert

Literatur

  • Michail Gorbatschow: Erinnerungen. Siedler, Berlin 1995, ISBN 3-88680-524-7

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