Jarmulke

Jarmulke
Kippa
Kippa und Menora

Die Kippa (selten auch: Kipa oder Kippah, hebr. כִּפָּה / Pl. Kippot, jiddisch: יאַרמלקע, yarmulke oder קאפל, Kappel) ist eine vornehmlich in Ausübung der Religion gebräuchliche Kopfbedeckung des jüdischen Mannes.

Dabei handelt es sich um ein kleines kreisförmiges Stück Stoff oder auch Leder, zuweilen reich verziert, das den Hinterkopf bedeckt und manchmal mit einer Metallklammer an den Haaren befestigt ist. Üblich ist die Kippa für Männer beim Gebet, manchmal auch überhaupt an allen Gebetsorten wie beim Synagogenbesuch oder auf jüdischen Friedhöfen; viele orthodoxe Juden tragen sie auch im Alltag (allerdings nicht beim Schlafen).

Ursprünglich bestand keinerlei Gebot für Männer, beim Beten den Kopf zu bedecken, weder im biblischen Gesetz noch in den Auslegungen des Talmud. In talmudischer und nachtalmudischer Zeit (nach 500) war die jüdische Kopfbedeckung bei Männern nur zu traurigen und feierlichen Anlässen üblich, bei Frauen hingegen immer; später für Männer beim Beten und Lernen allgemein (außer bei bestimmten Reformgemeinden).

Die Kippa signalisiert Gottesfurcht und Bescheidenheit vor Gott; es ist verboten, mehr als 4 Ellen (ca. 2,40 m) mit entblößtem Haupt zu gehen. Im Laufe der Zeit ist die Kippa zu einem Erkennungszeichen des Juden geworden, der den Sitten Israels treu ist und die Erfüllung aller Pflichten auf sich genommen hat.

Orthodoxe Frauen tragen Perücken („Scheitel“ = Bezeichnung für die Perücke, die die verheiratete Frau vom Mädchen unterscheidet). Verhüllen des Kopfhaares der Ehefrau – durch Schleier, Kopftuch, im alten Polen durch die Haube = Kupka - ist seit ältester Zeit jüdische Sitte.

Im alten Israel war die Kopfbedeckung für Männer kein religiöses Erfordernis, nur bei besonderen Anlässen üblich; bei Frauen hingegen der hauptverhüllende Schleier, da entblößtes Haupthaar Zeichen der Dirne war.

Erst in der Neuzeit (16./17. Jahrhundert) verbreitete sich das Tragen der Kippa beim jüdischen Mann. Der Brauch wird örtlich verschieden gehandhabt. Eine Rolle spielt auch, welcher Strömung des Judentums der Gläubige angehört. Nichtjüdischen Fremden und Gästen wird stets empfohlen, sich einfach dem Brauch der Gemeinde anzupassen, bei der sie zu Gast sind. Statt der Kippa kann auch jede andere Kopfbedeckung (Mütze, Hut oder zur Not selbst ein Taschentuch) denselben Zweck erfüllen.

In Jüdischen liberalen Gemeinden tragen Frauen als Zeichen für Unabhängigkeit und Emanzipation teilweise eine Kippa.

In Israel gibt oft Form und Farbe der Kippa über den religiösen, politischen und auch parteipolitischen Hintergrund ihres Trägers Auskunft.

Nicht zu verwechseln ist die Kippa mit dem Pileolus, dem Käppchen, das katholische Bischöfe im Alltag, aber auch während der Messzeremonie, tragen. Dieses hat mit der Kippa - außer der Form und der Gemeinsamkeit des Gebrauchs in einem religiösen Kontext - nichts zu tun.

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