- Amikt
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Das Amikt, auch Humerale oder eben einfach Schultertuch genannt, ist ein rechteckiges Tuch aus weißem Leinen, das katholische Priester und Diakone traditionell bei der Messfeier unter der Albe tragen; es soll getragen werden, falls die Albe nicht gut schließt[1]. Es umhüllt Hals und Schultern und wird mit Bändern vor der Brust gebunden, um ein Verrutschen zu verhindern. Die Allgemeine Einführung ins Messbuch sieht unter Nr. 81 c vor, dass alle, die eine Albe tragen, auch Schultertuch und Zingulum verwenden können; der Gebrauch eines Schultertuches ist also zumindest theoretisch nicht auf den Klerus beschränkt.
Die weiße Farbe des Schultertuches verweist zusammen mit der Albe auf die Taufe. Es wird liturgisch-spirituell gedeutet auf den besonderen Schutz durch Gottes Gnade, die sich wie ein leuchtender Schatten über den Christen legt; das Anlegen kann daher mit einem Gebet begleitet werden, wie im Messordo von Regensburg: "Obumbra, Domine, caput meum obumbratione Sancti Spiritus ut valeam dignus esse sacris misteriis"[2] (Überschatte, Herr, mein Haupt, mit der Überschattung des Heiligen Geistes, auf dass vermöge würdig zu sein der heiligen Geheimnisse). Zugleich steht das Amikt auch für die Bitte um Gottes Schutz[3]
Ein dem Amikt ähnliches Kleidungsstück war schon in der Antike gebräuchlich, so tragen beispielsweise die auf der Trajanssäule dargestellten römischen Legionäre ein dem Amikt/Humerale ähnliches Schultertuch.
Einzelnachweise
- ↑ Römisches Messbuch (deutsch 1975): Allgemeine Einführung, Nr. 298
- ↑ Forschungsgruppe Missa Mediaevalis: Anlegen der liturgischen Gewänder. Abgerufen am 11. Februar 2011.
- ↑ Josef Andreas Jungmann: Missarum Sollemnia. Eine genetische Erklärung der Römischen Messe. Wien (Herder). 3 Auflage 1953, Band 1, S. 366f.
Kategorie:- Liturgische Bekleidung
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