Jean-Baptiste Grenouille

Jean-Baptiste Grenouille

Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders ist der Titel eines 1985 erschienenen Romans von Patrick Süskind. Das Buch basiert wesentlich auf Annahmen über den Geruchssinn und die emotionale Bedeutung von Düften, Gerüchen und deren Nachahmung in Form von Parfüm. Das Buch stand von 1985 an über 316 Wochen ununterbrochen in den (Spiegel-)Bestsellerlisten (ein Ergebnis, das nur Erich Maria Remarques Roman „Im Westen nichts Neues“ erreichte).

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Der Roman handelt von Jean-Baptiste Grenouille (frz.: Frosch), der ohne Eigengeruch, aber mit einem ausgeprägten Geruchssinn auf die Welt kommt. Er beschließt, das „Parfum der Welt“ zu kreieren, doch trotz der unwiderstehlichen Anziehungskraft dieses Duftes merkt Grenouille, dass er letzten Endes doch alleine ist, da ihm der Duft nur als Maske dient.

Der Roman lässt sich insgesamt in vier Teile gliedern.

Grenouilles Jugend

Am 17. Juli 1738 wird Grenouille von seiner als Fischhändlerin tätigen Mutter unter einem Schlachttisch auf einem Pariser Fischmarkt am Friedhof Cimetière des Innocents zur Welt gebracht, einem der seinerzeit schmutzigsten und stinkendsten Plätze von Paris. Da sie der Meinung ist, Grenouille sei wie frühere Kinder eine Totgeburt, beabsichtigt sie, ihn mitsamt den Fischresten in der Seine zu entsorgen. Grenouille stößt allerdings einen derart durchdringenden Schrei aus, dass Passanten auf ihn aufmerksam werden und er dadurch gerettet wird. Seine Mutter wird wegen der Kindesmorde zum Tode verurteilt und enthauptet.

Bereits als kleines Kind verfügt Grenouille über die Gabe, Düfte jeglicher Art in sich aufzunehmen und in seinem Gedächtnis zu speichern. Er selbst hingegen besitzt keinen eigenen Körpergeruch.

Im weiteren Verlauf wird er von Amme zu Amme gereicht, denn niemand will das Baby aufnehmen, „das nicht riecht, wie Kinder zu riechen haben“ und das „die Ammen leergepumpt hat bis auf die Knochen“. Die Amme Jeanne Bussie behauptet sogar, er sei vom Teufel besessen und gibt ihn der Kirche, die sich mittlerweile um den Fall kümmert, wieder zurück. Pater Terrier nimmt ihn entgegen und beschließt nach nur wenigen eigenen negativen Erfahrungen mit „diesem unerträglichen Kind“, es in ein Waisenhaus „weit nach Osten“ zu geben, zu einer Madame Gaillard. Nachdem er den Säugling losgeworden ist, „entschläft“ er friedlich und zufrieden.

Madame Gaillard ist eine Frau, die durch das Aufziehen von Waisenkindern ihren Lebensunterhalt bestreitet. Da sie seit ihrer Kindheit über keinen Geruchssinn und auch über kein Gefühl der menschlichen Wärme oder Liebe verfügt, kann sie seinen fehlenden Geruch nicht bemerken. Grenouille wächst trotz schlechten Essens und fehlender Liebe heran. Jedoch ist Grenouille bereits als Baby den anderen Waisenkindern mehr als nur unheimlich. So versuchen sie mehrmals, ihn zu ersticken, jedoch schlagen alle Versuche fehl. Außerdem hat Grenouille bis in sein Jugendalter hinein Probleme mit dem Sprechen sowie mit dem Verständnis abstrakter Begriffe wie z. B. „Gott“ und gibt deswegen lange Zeit keinen Ton von sich. Die Tatsache, dass sein erstes Wort „Fische“ lautet, zeigt schon hier den Einfluss seiner besonderen Gabe auf sein Denken. Bereits in früher Kindheit stellt er fest, dass ihn seine Gabe von anderen Menschen unterscheidet und er beschließt, so viele Gerüche wie nur möglich in sich aufzunehmen und für sich zu bewahren − allerdings unterscheidet er noch nicht zwischen guten und schlechten Gerüchen.

Im Alter von acht Jahren wird Grenouille von Madame Gaillard an einen Gerber verkauft, da für Grenouille keine Zahlungen mehr kommen. Gaillard stirbt später verarmt. Grenouille überlebt die Arbeit beim Gerber Grimal, die kaum jemand lange verrichten kann, dank seiner angeborenen Zähheit und Widerstandsfähigkeit; er wird oft mit einem „Zeck“ verglichen. In seiner Freizeit, die er sich erarbeitet hat, sucht der Junge in der ganzen Stadt nach Düften. Am 1. September 1753 sucht Grenouille während des Thronjubiläums des Königs nach neuen Düften, findet jedoch zunächst keine. Später jedoch läuft er fasziniert von einem ihm völlig unbekannten, atemberaubenden Duft, den er unbedingt erfassen muss, durch die Straßen, bis er schließlich den Ursprung des Duftes erreicht: ein junges Mädchen. Er traut seiner Nase das erste Mal in seinem Leben nicht, weil er nicht glauben kann, dass solch ein Geruch von einem Menschen ausgehen kann, denn diese stinken für gewöhnlich. In der Absicht, diesen einen Geruch für immer zu bewahren, bringt er das Mädchen um. Doch er muss verzweifelt feststellen, dass er keine Möglichkeit hat, den Duft des Mädchens aufzunehmen, außer in seinem Gedächtnis, denn er verflüchtigt sich mit ihrem Tod. Er erkennt, dass er lernen muss, einen Geruch für immer aufzubewahren, und so wird er sich von diesem Moment an sein restliches Leben lang nach diesem Geruch sehnen und eine Möglichkeit suchen, ihn zu konservieren. Diese Gier ist so stark, dass sie ihn zum Überleben zwingt.

Als er eines Abends Lederhäute des Gerbers an den Parfümeur Baldini liefern soll, sieht er seine Chance, endlich einen Lehrmeister zu bekommen und demonstriert ihm auf eindrucksvolle Weise seine Fähigkeiten im Umgang mit Düften. Baldini kauft dem Gerber Grimal seinen neuen Lehrling ab. Nachdem Grimal mit einigen Flaschen Alkohol dieses Geschäft gefeiert hat, ertrinkt er in der Seine. Baldini lässt Grenouille bei sich arbeiten, ohne dass bekannt wird, dass Grenouille die Parfüms herstellt. Der Junge mischt ihm immer neue, exzellentere Parfüms und macht Baldini zu einem reichen Mann. Gleichzeitig lernt Grenouille viele Verfahren und Techniken kennen, die ihm beim Herstellen von Düften helfen. Doch als er in dem Glauben, er wisse nun, wie man Düfte konserviert, auch versucht, den Duft von Dingen wie Eisen oder Glas einzufangen, versagt die ihm bekannte Technik der Destillation. Diese Erfahrung trifft ihn sehr hart, er zieht sich zurück und erkrankt an den Pocken, auch Blattern genannt. Der beste Arzt von Paris hat ihn schon für verloren erklärt, aber als Grenouille auf dem Sterbebett liegend erfährt, dass er in Grasse noch andere Duftgewinnungsverfahren als das Destillieren erlernen könne, wird er binnen kurzer Zeit wieder gesund und reist, als ihm Baldini im Frühjahr 1756 einen Gesellenbrief gibt, in Richtung der Hauptstadt der Duftkreationen, von dem Gedanken besessen, die ihm liebsten Düfte zu konservieren und für die Ewigkeit festzuhalten.

Gesellenzeit, Zwischenstopp

Nach Erhalt des Gesellenbriefes verlässt Grenouille Paris. Noch in der Nacht nach Grenouilles Abreise stürzt das Haus Baldinis auf der Pont au Change mit dem schlafenden Parfümeur in den Fluss. Je weiter Grenouille aufs Land hinaus kommt, desto mehr ekelt ihn der Menschengeruch an. Schließlich findet er Unterschlupf auf einem Vulkanberg, dem Plomb du Cantal, in einer Höhle, wo ihm der Menschengeruch am entferntesten scheint. Sieben Jahre vegetiert er an diesem Ort und berauscht sich an den Düften, die er fest in seinem inneren „Palast der Düfte“ verschlossen hat. Dabei genießt er auch die Machtposition, die er in diesen Fantasien - anders als im realen Leben - innehat. Er schwingt sich in die höchste aller möglichen Machtpositionen auf - in die Gottes. Es wird massiv auf das alte Testament und die im 1. Buch Mose (Genesis 1 und 2) erzählten Schöpfungsmythen angespielt: „Und der Große Grenouille sah, dass es gut war.“ Eines Tages erwacht er aus einem Albtraum, in dem er sich selbst in seinem Duft ersticken sieht. Er erkennt, dass er keinen Eigengeruch hat und wird fast wahnsinnig bei dieser Vorstellung. So macht er sich noch am selben Tag auf den Weg in bewohntes Gebiet.

Als er eine Stadt erreicht, behauptet er, sieben Jahre von Räubern in einem Erdloch als Gefangener gehalten worden zu sein. Der Forscher Marquis de la Taillade-Espinasse diagnostiziert eine „Erdgasvergiftung“ und will seine „Fluidum-Letale-Theorie“, wonach die Erde schädliche Gase ausstoße, welche alles Lebende schädigen würden, an Grenouille beweisen, da dieser in der Höhle mehrere Jahre völlig vom schädigenden Element Erde umschlossen war. Er macht mit Grenouille eine „Revitalisierungskur“. Dieser täuscht einen Ohnmachtsanfall vor, der angeblich vom Parfüm des Marquis ausgelöst wurde. Der „erdnahe“ Veilchenduft sei schädlich für ihn, behauptet Grenouille. Daraufhin soll er ein besseres Parfüm mischen, was ihm erlaubt, mit primitiven Mitteln wie altem Käse und Katzenkot auch für sich einen gewöhnlichen Menschenduft zu imitieren. Bald stellt er fest, dass dieses Parfüm ihm zu Akzeptanz in der Gesellschaft verhilft. Er erkennt damit die Manipulierbarkeit der Menschen. Aber er will nicht nur beachtet werden, er will Macht über die Menschen haben. Grenouille will nur den einen Duft. Der Marquis de la Taillade-Espinasse geht wie alle, die die Bekanntschaft mit Grenouille gemacht haben, kurze Zeit darauf kläglich zu Grunde.

Lehrzeit in Grasse und die Mädchenmorde

Im dritten Teil des Romans macht er sich auf den Weg nach Grasse, seinem eigentlichen Ziel. Bei Madame Arnulfi und ihrem Gesellen lernt er neue Verfahren der Duftgewinnung kennen, die Enfleurage und Mazeration. Bei seinem ersten Spaziergang durch die Stadt spürt er den Geruch eines wunderbar duftenden Mädchens namens Laure, ähnlich dem, das er in Paris ermordet hatte. Da er zudem riecht, dass das Mädchen noch am Anfang ihrer Entwicklung zur Frau steht, nimmt er sich vor, wiederzukommen, wenn Laure „gereift“ ist und ihr Duft sich vervollkommnet hat.

Nach einiger Zeit gibt es Aufregung in der Stadt. Ein Frauenmörder treibt sein Unwesen. Er mordet sogar in den Häusern und hinterlässt die Opfer nackt und mit geschorenen Köpfen. Die Mädchen sind alle von „exquisiter Schönheit“. Nach 24 Morden tritt für einige Zeit Ruhe ein. Antoine Richis, ein reicher Kaufmann, durchschaut das System der Morde und erkennt, dass seine hübsche Tochter Laure die Nächste sein wird. Er flieht mit Laure, aber Grenouille, der Mörder, nimmt die Witterung auf. Schließlich bringt er Laure in einem Gasthof um und reißt ihren Geruch, wie zuvor die Düfte der anderen Mädchen, mit seinen neu erlernten Mitteln an sich.

Das Gerichtsverfahren, sein Ende

Grenouille kann aufgrund von Zeugenaussagen und den Spuren der Morde in der Parfümeurswerkstatt identifiziert werden. Als Motiv gibt er an, die Mädchen „gebraucht“ zu haben, mehr bringt man auch durch Folter nicht aus ihm heraus. Am 15. April 1766 wird Grenouille zum Tode verurteilt. Am Hinrichtungstag, dem 17. April 1766, warten Zehntausende gespannt auf das Spektakel. Doch als Grenouille auftritt, wird er plötzlich von allen geliebt und verehrt, vergessen ist der vorherige Tag, an dem die Leute seinen Tod sehen wollten. Der Grund dafür ist das aus den Frauendüften hergestellte Parfüm, welches ihn wie eine göttliche Aura umgibt. Doch wird er nicht nur geliebt wie Gott, seine Göttlichkeit kommt auch in der Macht zum Ausdruck, die er über die Menschen hat: Die 10.000 Anwesenden, die beim Tod des gehassten Mädchenmörders anwesend sein wollten, feiern – berauscht vom Duft des göttlichen Parfums – eine ausschweifende Sex-Orgie. Da sich alle Anwesenden an diesem Spektakel beteiligen, gibt es niemanden, der sich dieses Tages erinnern möchte. Grenouille wird begnadigt und Antoine Richis, der Vater von Laure, will Grenouille als seinen Sohn adoptieren, da er den Geruch Laures an Grenouille bemerkt und ihn für Laures Bruder hält. Anstelle von Grenouille wird Dominique Druot, der Ehemann und ehemaliger Geselle der Madame Arnulfi, verhaftet und hingerichtet, da in seinem Haus Kleidung und Haare der vielen Opfer gefunden wurden.

Aber die Erfahrung der Macht hat Grenouille nicht glücklich gemacht, denn er bemerkt, dass nicht er geliebt wird, sondern „das Parfum“; er beschließt, nach Paris zurückzukehren. Er erkennt, dass ihm nur in Hass und Ekel Genugtuung widerfährt. In Paris nähert sich Grenouille einer Gruppe von Bettlern, Mördern und Ausgestoßenen, die am Fischmarkt neben dem Cimetieres des Innocents, am Ort seiner Geburt, vor einem Lagerfeuer sitzen. Er kann sich ihnen aufgrund seines nicht vorhandenen Eigengeruchs unauffällig nähern und sie akzeptieren ihn. Nachdem er „das Parfüm“ beabsichtigt überdosiert aufgetragen hat, ist dessen Wirkung auf die Anwesenden so überwältigend, dass sie ihn für einen Engel halten, jeder ein Stück von ihm besitzen will und sie ihn in einem Rauschzustand schließlich zerreißen und essen.

Anspielungen

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Die verschiedenen deutlichen Anspielungen auf andere literarische Texte bedeuten, dass Intertextualität, ein Kennzeichen postmoderner Romane, ein konstitutives Merkmal in Das Parfum ist.

  • Der fehlende Eigengeruch ist eine Anspielung auf die Märchennovelle: Peter Schlemihls wundersame Geschichte von Adalbert von Chamisso. In welcher der Hauptcharakter seinen Schatten verliert und dadurch auch nicht beachtet, sogar gemieden wird.
  • Der Name Laure, den das Mädchen mit dem göttlichsten aller Gerüche trägt, ist eine Variante von Loreley. Guillaume Apollinaire beispielsweise verwendet diese Namensvariante in seinem Gedicht „Loreley“. In diesem Sinne wird auch durch die Erwähnung dreier Reiter, die mit Laure zu einem Kloster reiten, auf Brentanos Ballade „Zu Bacharach am Rheine“ angespielt, in der eine Strophe folgendermaßen lautet:
„Zum Kloster sie nun ritten,
Die Ritter alle drei,
Und traurig in der Mitten
Die schöne Lore Lay.“
  • Als Grenouille vom Marquis de la Taillade-Espinasse dem (meist wissenschaftlichen) Publikum vorgestellt wird, geschieht dies in der gleichen Art, wie seinerzeit der Elefantenmensch Joseph Merrick einem ähnlichen Publikum vorgestellt wurde.
  • Im letzten Abschnitt des 26. Kapitels heißt es: „(...)mit weitausgespannten Flügeln von der goldenen Wolke herab über das nächtliche Land seiner Seele nach Haus in sein Herz“ und dies erinnert an „Und meine Seele spannte / weit ihre Flügel aus / flog durch die stillen Lande / als flöge sie nach Haus“. Diese Zeilen sind dem Gedicht Mondnacht des Romantikers Eichendorff entnommen.
  • Grenouille verbringt mehrere Jahre in einem Erdloch, ebenso erging es auch dem Findelkind Kaspar Hauser.
  • Der erste Satz des Romans erinnert sehr stark an den Anfang von Heinrich von Kleists Novelle Michael Kohlhaas.
  • Richis, der Vater von Laure, dem letzten Mädchenopfer Grenouilles, ist einer Romanfigur von Balzac nachempfunden, nämlich dem Père Goriot in Balzacs gleichnamigem Roman. Wie Süskinds Figur ist auch dieser äußerst besorgt um seine Tochter und versucht, sie von dem Unheil in der Welt fern zu halten.
  • Das Grundkonzept des ganzen Romans ist Rabelais' Gargantua und Pantagruel nachempfunden. Dort rächt sich ein Student an seiner ihn abweisenden Angebeteten, indem er ihr eine zu Paste verarbeitete Gebärmutter einer Hündin aufs Kleid appliziert, worauf sie vor versammeltem Volk von Hunden zerrissen wird.
  • Im zweiten Teil, Kapitel 26, „Ja! Dies war sein Reich! Das einzigartige Grenouillereich! Von ihm, dem einzigartigen Grenouille erschaffen und beherrscht, von ihm verwüstet, wann es ihm gefiel, und wieder aufgerichtet, von ihm ins Unermeßliche erweitert und mit dem Flammenschwert verteidigt gegen jeden Eindringling.[...]“ kopiert Süskind aus der Bibel der Schöpfungsgeschichte (Genesis).

Das Buch

Das Bild, das als Vorlage für das Buchcover diente

Der Roman erschien 1985 im Diogenes Verlag (ISBN 3-257-22800-7). Er zeigt auf der Titelseite einen Ausschnitt aus dem Gemälde Jupiter und Antiope von Antoine Watteau. Die nackte Achsel der Schlafenden Antiope dient als Sinnbild der duftenden Verführung.

Der Roman wurde in 46 Sprachen übersetzt sowie 15 Millionen Exemplare verkauft. Außer der US-amerikanischen Taschenbuchausgabe, wo es verboten ist, eine weibliche Brustwarze darzustellen, haben alle Titelseiten das gleiche Umschlagbild - über das Buch wurde Watteaus Antiope entsprechend weltweit bekannt. Aufgrund des Verkaufserfolges, es stand neun Jahre lang in der Bestsellerliste des Magazins Der Spiegel, war das Buch in der BRD ungewöhnlich lange (fast zehn Jahre) nur als Hardcover erhältlich. In der DDR erschien das Buch bereits 1989 als Taschenbuch vom Verlag Volk und Welt Berlin in der Reihe Roman-Zeitung, Heft 6.

Im deutschsprachigen Raum ist der Roman von Diogenes bereits zweimal als Hörbuch veröffentlicht worden. In beiden Fällen handelt es sich um ungekürzte Lesungen, die auf jeweils acht CDs erschienen sind. Im Jahr 1995 war Gert Westphal der Sprecher, im Jahr 2006 las Hans Korte den Roman.

Ausgaben:

  • Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders. Zürich: Diogenes 1985 ISBN 3257228007
  • Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders. Einmalige Sonderauflage mit 1 738 Exemplaren in Leder gebunden, nummeriert und vom Autor signiert. Zürich: Diogenes 1988.
  • Das Parfum. Hamburg: Litraton 1995 [Audiobook mit 8 Cassetten].
  • Das Parfum. Hamburg: Litraton 1995 [Audiobook mit 8 Cds].

lieferbare Ausgaben:

  • Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders. Zürich: Diogenes 2006 [Hardcover Leinen]. ISBN 978-3-257-06540-4
  • Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders. Zürich: Diogenes 1993 [Taschenbuch]. ISBN 978-3-257-22800-7
  • Das Parfum. Hamburg: Litraton 2006 [8 CDs]. ISBN 978-3-257-80037-1
  • Das Parfum. Hamburg: Litraton 2008 [1 MP3-CD]. ISBN 978-3-257-80233-7

Übersetzungen (Auswahl):

  • Perfume. The Story of a Murderer. Translated by John E. Woods. New York: Knopf 1986.
  • Perfume. The Story of a Murderer. Speaker: Sean Barrett. London: Viking Penguin 1996 [Audiobook mit 6 Cassetten].
  • Le Parfum. Histoire d'un meurtrier. Traduit de l'allemand par Bernard Lortholary. Paris (?): Fayard 1986.

Rezeption

Film

Der sehr medienscheue Autor Patrick Süskind zögerte lange, die Filmrechte für Das Parfum zu verkaufen. Im Jahr 2006 wurde Patrick Süskinds Roman für die Leinwand adaptiert. Für die Regie wurde der Deutsche Tom Tykwer verpflichtet, in der Hauptrolle des Grenouille agiert der eher unbekannte Brite Ben Whishaw. In weiteren Rollen sind u. a. Dustin Hoffman, Alan Rickman, Rachel Hurd-Wood und Karoline Herfurth zu sehen.

Der Film erhielt mehrere Auszeichnungen:

  • 2006 - Bambi in der Kategorie Bester Film national an Bernd Eichinger, Tom Tykwer und Ben Whishaw
  • Bogey in Platin für 5 Mio. Kinobesucher in 50 Tagen
  • 2007 - Bayerischer Filmpreis für Uli Hanisch in der Kategorie „Beste Ausstattung“ sowie in der Kategorie „Beste Regie“
  • Deutscher Filmpreis - „Bester Spielfilm“ in Silber, Beste Kamera/Bildgestaltung, Bester Schnitt, Bestes Szenenbild, Bestes Kostümbild, Beste Tongestaltung

Weitere

Adaption

  • Im Juni 2006 erschien der Roman „Schwimm nicht mit Jean-Baptiste“ von Michael Ohl, in dem ein „Parfüm-Besessener“ der Frage nachgeht: Was wäre, wenn die Romangestalt Jean-Baptiste überhaupt nicht von dem scheuen Autor (der keine Interviews gibt und nichts mehr veröffentlicht) erfunden ist? (ISBN 3-8334-5178-5) [1]

Einzelnachweise

  1. Ohl, Michael: Schwimm nicht mit Jean-Baptiste - Info zum Buch

Literatur

  • Das Parfum, wieviel Realität steckt in dem Roman und Kinofilm? Eine Abhandlung hierüber befindet sich in dem Buch: Lust und Liebe - alles nur Chemie? von Gabriele und Rolf Froböse, Wiley-VCH Verlag, Weinheim, ISBN 3527308237
  • Andreas Blödorn/Christine Hummel (Hg.): Psychogramme der Postmoderne - Neue Untersuchungen zum Werk Patrick Süskinds (Kleine Reihe: Literatur - Kultur - Sprache, Bd. 5), Trier: WVT 2008, ISBN 978-3-86821-005-7
  • Berger, Norbert: Patrick Süskind. Das Parfum. Unterrichtshilfe mit Kopiervorlagen für die Sekundarstufe 2, Auer-Verlag, Donauwörth 2005, ISBN 3-403-04350-9
  • Decker, Jan-Oliver: Platz 4. Patrick Süskind: Das Parfum, in: Christoph Jürgensen (Hg.): Die Lieblingsbücher der Deutschen, Verlag Ludwig, Kiel 2006, S. 286-317, ISBN 3-937719-34-2
  • Delseit, Wolfgang; Drost, Ralf: Erläuterungen und Dokumente zu: Patrick Süskind: Das Parfum. Stuttgart: Reclam 2000 ISBN 978-3-15-016018-3
  • Kissler, Alexander und Carsten S. Leimbach: Alles über Patrick Süskinds „Das Parfum“. Der Film - Das Buch - Der Autor, Heyne, München 2006, ISBN 3-453-81089-9
  • Matzkowski, Bernd: Patrick Süskind: Das Parfum. Königs Erläuterungen und Materialien (Bd. 386). Hollfeld: C. Bange Verlag 2001, ISBN 978-3-8044-1716-8
  • Mittelbach, Oliver: Auf den Spuren von Patrick Süskinds „Das Parfum“. Ein Reiseführer zu den Romanschauplätzen. Mit Infos zum Film. Essen 2006 (books&friends), ISBN 3-9810996-0-5
  • Ryan, Judith: Pastiche und Postmoderne. Patrick Süskinds Roman „Das Parfum“. In: Lützeler, Paul Michael (Hg.): Spätmoderne und Postmoderne. Beiträge zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Frankfurt 1991 (Fischer TB), S. 91-103. Internet http://www.bbs-holzminden.de/dwnld_f_sch/parfum/luetzelr.pdf.
  • Scherf, Rainer: Der verführte Leser. Eine Interpretation von Patrick Süskinds „Das Parfum“, Tectum-Verlag, Marburg 2006, ISBN 978-3-8288-9124-1

Weblinks


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