- Jehudi
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Juda (hebr. יהודה Jehuda) war nach dem Tanach der vierte Sohn Jakobs, des dritten der Stammväter Israels, und Leas. Er gab einem der Zwölf Stämme Israels seinen Namen. Aus seinem Stammesgebiet ging um 933 v. Chr. das Königreich Juda, spätestens 520 v. Chr. die persische Provinz Jehuda und um 100 v. Chr. die römische Provinz Judäa hervor.
Name
Juda (hebräisch Jehuda oder Jehudi) wird biblisch in einer Volksetymologie als Zusammensetzung aus dem Gottesnamen (JHWH) und dem Verb hdh („loben, danken“) in der Bedeutung „Diesmal will ich JHWH lobpreisen“ (Gen 29,35 EU) verstanden. Wahrscheinlicher ist aber eine Ableitung von der Landschaftsbezeichnung Juda.
Jehudi bezeichnet einen Nachkommen Judas, später die Bewohner des gleichnamigen Reiches. Dieser Name bedeutet schlicht „judäisch“ oder „Judäer“. Daraus entstand der Begriff Jude(n). Weil das ehemalige Südreich Juda und die Provinz Judäa in der Geschichte des Volkes Israel die herausragende Stellung einnahmen, gilt diese Bezeichnung heute für alle Menschen israelitischer Herkunft und Angehörige des Judentums. Dieses war und ist die Religion Gesamtisraels. Obwohl nicht alle ihre Angehörigen den Tempel als Zentralheiligtum anerkannten, blieb ihr gemeinsamer Bezugspunkt die Tora, der erste und älteste Teil des Tanach.
Da manche Bibelstellen das Siedlungsgebiet des Stammes mit einem „Gebirge Juda“ (Jos 20,7 EU; 21,11 EU) oder einer „Wüste Juda“ (Ri 1,16 EU; Ps 63,1 EU) in Verbindung bringen, kann dieser Ortsname auch später auf den Stamm, der sich dort ansiedelte, übertragen worden sein. Dann wäre auch die Vorsilbe – der Bezug zum Gottesnamen – sekundäre Deutung.
Juda heißen in der Bibel außerdem noch der Sohn Netanjas und ein Bote der Fürsten des Südreichs Juda und König Jojakims Jer 36,14 EU
Stamm
Das Siedlungsgebiet der Judäer lag im Süden des heutigen Palästina westlich des Toten Meeres südlich eines Querriegels kanaanäischer Stadtstaaten, die es vom Rest Israels trennten und damit seine Sonderentwicklung begünstigten. Es umfasste neben Jericho auch die spätere Hauptstadt Jerusalem und Betlehem, die Heimatstadt Davids. Sein kultischer Mittelpunkt war jedoch zunächst Hebron, in dessen Nachbarschaft Abraham seine Grabstätte fand: den Hain Mamre.
Die Abrahamerzählungen sind wahrscheinlich vom Stamm Juda tradiert worden. Auch von ihrem Ahnherrn, Abrahams Urenkel Juda, wussten sie einige besondere Geschichten zu erzählen: Er soll es gewesen sein, der das Leben seines zweitjüngsten Bruders Josef rettete, indem er vorschlug, ihn nach Ägypten zu verkaufen (Gen 37, 26f). Später gelangte Josef dort zu Ehren und Macht und konnte als Getreideverwalter wiederum seine Familie vor dem Hungertod bewahren.
Juda selbst heiratete eine Kanaaniterin, die ihm drei Söhne gebar: Er, Onan und Schela. Durch eine List seiner Schwiegertochter Thamar, Ers Witwe, zeugte er mit ihr zwei weitere Söhne, Perez und Serach (Gen 38).
In Jos 15,1-12 EU werden die Grenzen des Stammesgebiets beschrieben: Sie beziehen Regionen wie das Philisterland in der westlichen Küstenebene und Gebiete weiter südlich lebender Nachbarstämme mit ein. Mit diesen Kalebitern, Otnielitern, Kenitern, Jerachmeelitern und Simeonitern schloss der Stamm Juda sich später zu einem großjudäischen Stämmebund zusammen (1 Sam 27,10 EU). Daraus entstanden einige Sonderüberlieferungen von der Landnahme dieser Stämme (Ri 1,1ff EU; Jos 15,13ff EU).
Der zweite gesamtisraelitische König David konnte an diese Entwicklung anknüpfen. Nach seinen außenpolitischen Erfolgen wurde er zunächst König über das „Haus Juda“ (2 Sam 2,4 EU). Nachdem ihn auch die übrigen Nordstämme zu ihrem König erhoben, ließ er die Bundeslade, das mitziehende Heiligtum des Zwölfstämmebundes, nach Jerusalem überführen und den Tempelbau beginnen, den Davids Sohn Salomo vollendete. Nach dessen Tod zerfiel das junge Königreich in zwei Teile: Juda, das Südreich, war nun eine fast ununterbrochene Dynastie unter den Nachkommen Davids, während Israel, das Nordreich, die Gebiete der übrigen Stämme umfasste und häufiger wechselnde kurzlebige Dynastien ausbildete. Beide Reiche standen sich lange Zeit feindselig gegenüber und näherten sich erst unter dem Davididen Josaphat wieder einander an.
Seit etwa 750 v. Chr. geriet Juda unter die Vorherrschaft Assyriens und verlor um 597 v. Chr. durch Babylonien seine Eigenstaatlichkeit. Es wurde zweigeteilt; erst die Perser erhoben einen Rest Gesamtjudas zu einer Provinz mit eigenem Statthalter. In römischer Besatzungszeit wurden daraus die Provinzen Idumäa im Süden, Samaria im Norden (mit Teilen des alten Nordreichs) und Judäa um Jerusalem.
Siehe auch
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