- Jever Pils
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Jever ist eine nach ihrer Herkunftsstadt Jever benannte deutsche Biermarke und wird vom Friesischen Brauhaus zu Jever seit 1848 gebraut.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Als das Friesische Brauhaus zu Jever 1848 von Diedrich König gegründet wurde, war es nur eine von vielen Brauereien der Region. Nach seinem Tod 1867 verkaufte sein Sohn die Brauerei. Der neue Eigentümer Theodor Fetköter begann damit, den kleinen Familienbetrieb in eine große Brauerei zu verwandeln, begann Werbung zu machen und fertigte spezielle Flaschen an. 1894 war er maßgeblich an der ersten Wasserleitung für die Stadt Jever beteiligt.
Der Erste Weltkrieg war für das Brauhaus eine schwere Zeit, da der Sohn Theodor Fetköters, der mittlerweile die Leitung der Brauerei übernommen hatte, an der Front fiel. Schließlich wurde das Brauhaus 1922 erneut verkauft, diesmal an die Hamburger Bavaria-St. Pauli-Brauerei, die heute zur dänischen Carlsberg-Gruppe gehört. Das Bier aus Jever war zu diesem Zeitpunkt bereits überregional bekannt und ab 1934 wurde es dann unter seinem heute noch gültigen Namen „Jever Pilsener“ verkauft. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Lage zunächst wieder kritisch – wegen Treibstoffmangels wurde Bier nur noch an Selbstabholer direkt an der Brauerei verkauft und man musste die Bauernhöfe der Gegend abfahren, um Gerste zu bekommen.
Nachdem die unmittelbare Nachkriegszeit vorbei war, besserte sich die Situation auch in Jever wieder. Das meistverkaufte Bier war ein Exportbier der Marke „Jever Export“, das bis 1990 gebraut wurde. Im Laufe der 1960er Jahre wurde das Pils immer beliebter und die Verkaufszahlen von „Jever Pilsener“ stiegen. In dieser Zeit wurde das Brauhaus deutlich erweitert und ausgebaut.
Seit 1994 gehört die Brauerei zur Dortmunder Brau & Brunnen-Gruppe, welche seit Anfang 2005 ein Teil der Radeberger Gruppe innerhalb des Oetker-Konzerns ist.
Heute hat die Brauerei ungefähr 270 Mitarbeiter und es werden pro Stunde ca. 60.000 Flaschen abgefüllt. In den verspiegelten Türmen befinden sich heute 5 Tanks à 240.000 Liter, in denen das Jungbier drei bis vier Wochen bei −1°C gelagert wird.
Das Brauhaus bietet nach Voranmeldung Besichtigungen des Produktionsbetriebes unter fachkundiger Führung an. Zur Führung gehört auch ein Gang durch das angeschlossene historische Brauereimuseum. Hier erhält man einen Einblick in den Brauereialltag, wie er vor rund 100 Jahren ablief. 2007 nutzten mehr als 33.000 Gäste die Gelegenheit zur Besichtigung.[1]
Aussprache
Das Bier Jever wird von der Brauerei (z. B. in der Fernsehwerbung) und im überregionalen allgemeinen Sprachgebrauch im Gegensatz zur namensgebenden Stadt und anders als im Friesischen nicht [ˈjeːfɐ], sondern [ˈjeːvɐ] gesprochen. Das „V“ im Ortsnamen Jever entspricht dabei dem „V“ vieler norddeutscher Städtenamen, wie Wilhelmshaven, Cuxhaven oder Hannover.
Im Landkreis Friesland und in den angrenzenden Kreisen wird das „V“ im Biernamen wie im Namen der Stadt [ˈjeːfɐ] gesprochen. Es stößt bei Menschen aus der Region häufig auf vollkommenes Unverständnis, dass in der Werbung und damit natürlich auch von einem Großteil der deutschen Bevölkerung der Biername fälschlich stimmhaft, also [ˈjeːvɐ], gesprochen wird.
Produkte
Die Brauerei stellt folgende Biere her:
- Jever Pilsener – Bier nach Pilsner Brauart mit einem Alkoholgehalt von 4,9 % Vol.. Zeichnet sich durch eine im Vergleich zu anderen Pilsmarken deutliche Hopfenbittere aus.
- Jever Fun – alkoholfreies Pilsner
- Jever Light – Leichtbier mit geringerem Alkoholgehalt (2,7 % Vol.) und daher niedrigerem Brennwert
- Jever Lime – Biermischgetränk mit Limetten (2,5 % Vol. Alkoholgehalt)
- Jever Maibock – Bockbier mit einem Alkoholgehalt von 7,4 % Vol. (wird nur in den Monaten Februar bis Juni verkauft)
Außerdem wird aus hauseigenem Bier ein Branntwein (Jever Digestif) mit einem Alkoholgehalt von 40 % Vol. hergestellt.
Die Produktion des seit 2002 gebrauten Schwarzbiers „Jever Dark“ wurde 2008 eingestellt.[2]
Das meistverkaufte Bier der Marke Jever ist das Jever Pilsener, das 75 % der Gesamtproduktion ausmacht. Jever Pilsener gibt es auch im 20-Liter-Mehrwegfass, dem „CoolKeg“, das jedoch nicht überall erhältlich ist. Markenzeichen der Produkte ist das Schloss Jever. In den 1980iger Jahren wurde im Friesischen Brauhaus zu Jever die Fremdmarke „Grenzquell Pilsner“ produziert.
Weblinks
Einzelnachweise
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