Jidōka

Jidōka

Der japanische Begriff Jidōka (自働化; deutsche Entsprechung: Autonomation für autonome Automation) und bezeichnet eine „intelligente Automation“ oder eine Automation mit „menschlichem Touch“.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Jidōka-Prinzip ist ein Konzept im Toyota-Produktionssystem. Die Grundidee beruht auf der Erfindung eines selbsttätig reagierenden Webstuhls des japanischen Gründers der Toyota -Motor Company Toyoda Sakichi (1867–1930). Wenn einer der Kett- und Schussfäden zerriss, stoppte dieser Webstuhl mittels eines eingebauten Maschinenteils. So wurden keine defekten Produkte mehr hergestellt. [1]

Ziele

Ziel ist eine hundertprozentige Kontrolle der gefertigten Materialien noch während des laufenden Produktionsprozesses und nicht erst im Nachhinein.[2] Das Stoppen des Prozesses bei Fehlern ermöglicht eine intensive Ursachensuche der aufgetretenen Probleme und hat kurzfristig mitunter deutliche Produktivitätseinbußen zur Folge, zahlt sich jedoch langfristig durch hohe Zuverlässigkeit aus. Jidōka ist ein kosteneffizienter Zwischenschritt auf dem Weg zum Ideal einer vollständigen Automation, bei der Maschinen erkannte Fehler selbständig beseitigen sollen.

Ablauf

Dafür werden der Maschine Komponenten und Funktionen (beispielsweise Sensoren) implementiert, die sie Abweichungen vom Normalbetrieb selbständig erkennen und in gegebenen Bereichen ausregeln lässt. Bei Abweichungen außerhalb der Regelmöglichkeiten kann die Maschine ihren Verarbeitungsprozess stoppen und dem Mitarbeiter entsprechende Warnungen ausgeben. Dadurch kann der Mitarbeiter sich auf die Vorleistungen und solche Zwischenfälle konzentrieren. Die Herstellung von defekten Produkten wird vermieden, was zur Qualitätssteigerung beiträgt.

Einzelnachweise

  1. http://www.springerlink.com/content/p53w9262p6771616/
  2. Thonemann, Ulrich; Albers, Marc (Mitarb.); Becker-Peth, Michael (Mitarb.); Hoberg, Kai (Mitarb.); Sieke, Marcel (Mitarb.): Operations Management : Konzepte, Methoden und Anwendungen. 2. aktual. Auf. München: Pearson, 2010. - ISBN 978-3-8273-7316-8. S. 333.

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