- Jiufen
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Jioufen, auch Jiufen oder Chiufen (chin. 九份, Jiǔfèn, W.-G. Chiu3-fen4), ist ein Bergort in der Stadtgemeinde Rueifang des Landkreises Taipeh nahe Keelung, Taiwan.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Während der Anfänge der Qing-Dynastie bestand der Ort aus neun Haushalten. Versorgungslieferungen kamen über den Seeweg, von denen der Ort jeweils „neun Teile“ anforderte. Jioufen (auf Chinesisch „neun Teile“) wurde somit später zum Namen des Ortes.
Jioufen war ein abgeschiedener Ort, bis 1893, als Gold in seiner Nähe entdeckt wurde. Der anschließende Goldrausch ließ den Ort schnell zu einer Stadt anwachsen, und erreichte seinen Höhepunkt unter der japanischen Herrschaft. Man trifft heute noch auf Spuren der japanischen Vergangenheit, wie z.B. das Kronprinzenchalet im nahen Ort Jinguashih (金瓜石), das in Erwartung des Besuches des japanischen Kronprinzen von der Bergwerksgesellschaft Tanaka gebaut wurde. In den 1930er Jahren nahm der Goldbergbau ab und der Kupferabbau zu. Während des Zweiten Weltkrieges wurde in Jinguashih das Kriegsgefangenenlager Kinkaseki errichtet, in dem etwa 1000 alliierte (hauptsächlich britische) Kriegsgefangene aus Singapur interniert wurden, welche unter unmenschlichen Bedingungen im nahen Kupferbergwerk arbeiten mussten. Ein Drittel der Kriegsgefangenen überlebte den Krieg nicht. Die Erzförderung nahm nach dem Zweiten Weltkrieg ab, bis das Bergwerk schließlich 1971 geschlossen wurde. Jioufen verlor schnell an Bedeutung und geriet zeitweise in Vergessenheit.
Tourismus
Jioufen wurde 1989 zu neuem Leben erweckt, als Hou Hsiao-hsien mit Die Stadt der Traurigkeit einen Kassenschlager landete. Der Film behandelt als erster den Zwischenfall vom 28. Februar, der bis dahin ein Tabuthema in Taiwan war. Die nostalgischen Filmszenen die in Jioufen gedreht wurden, sowie das anschließende Medienecho, zogen viele Touristen an. Jioufen erlebte Anfang der 90-er Jahre einen Boom, der die Stadt in eine Touristenattraktion wandelte. Bald schossen Cafés im Chinesischen Retro-Stil, Teehäuser und Souvenirläden wie Pilze aus dem Boden, deren Namen oft auf den Film "City of Sadness" anspielten.
Gegenwärtig ist Jioufen ein beliebtes Touristenziel Taiwans. Es zieht viele Wochenendausflügler aus Taipeh an. Auch ist es bei japanischen Touristen beliebt, seit das Stadtzentrum 2001 Model für den Anime-Film Chihiros Reise ins Zauberland stand.
Die umgebenden Berge sind mit Wanderwegen gut erschlossen, die Ausblick auf die Ortschaften, die Überreste der Bergwerksanlagen und die nahe See geben. Bemerkenswert sind hier der Goldene Wasserfall und die Yinyang-See die vom mineralhaltigen Bergwasser gelb eingefärbt werden. Kurios mutet der Teekannenberg an, dessen Spitze in bestimmten Blickwinkeln die Form einer Teekanne annimmt. Wer sich für die Geschichte des Goldabbaus interessiert, wird im Gold Ecological Park auf seine Kosten kommen, wo man u.a. einen echten Bergwerksstollen begehen kann.
Anfahrt
- Da Jioufen ein Bergort ist, sind die Straßen steil, kurvenreich, eng, und mit Vorsicht zu befahren.
- Überlandbusse aus Keelung und Taipeh steuern den Ort an.
- In Rueifang befindet sich der nächste Bahnhof der TRA Yilan Line, der von Jioufen aus in 15 Minuten per Bus zu erreichen ist.
Verweise
- Dieser Artikel beinhaltet übersetzten Text des englischsprachigen Wikipedia-Artikels (zum Zeitpunkt 12. Januar 2008) der wiederum auf folgendem japanischsprachigem Wikipedia-Artikel basiert (zum Zeitpunkt 26. Februar 2006). Alle Artikel unterliegen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.
Weblinks
- Touristenziele in Rueifang (Englisch)
- Artikel auf AmCham Taipeh Website (Englisch)
- Gold Ecological Park (Chinesisch) Englisch
25.10692121.84312Koordinaten: 25° 6′ N, 121° 51′ O
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