Jo Krummacher

Jo Krummacher
Johann-Henrich Krummacher im Jahr 2007

Johann-Henrich Karl Daniel Krummacher (* 27. Dezember 1946 in Heidelberg; † 25. Februar 2008 in Stuttgart) war ein deutscher evangelischer Geistlicher, Publizist und Politiker (CDU).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Nach dem Abitur 1966 am Kurfürst-Friedrich-Gymnasium in Heidelberg absolvierte Krummacher ein Studium der Evangelischen Theologie, welches er 1972 mit der ersten theologischen Dienstprüfung beendete, und der Volkswirtschaftslehre an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der Eberhard Karls Universität Tübingen. Nach dem Vikariat in Sigmaringen und Kornwestheim, sowie der 1974 abgelegten zweiten Dienstprüfung, wurde er 1976 Pfarrer an der Johanneskirche in Kornwestheim. 1987 wechselte er als Pfarrer für Religionsunterricht und als Studienrat an das Hegel-Gymnasium in Stuttgart und wurde 1992 Pfarrer in Zavelstein sowie Bezirksjugendpfarrer im Kirchenbezirk Calw.

Von 1996 bis 2005 war Krummacher schließlich geschäftsführender Direktor der Evangelischen Akademie Bad Boll, wo er unter anderem die „Akademie für Führung und Verantwortung“ ins Leben gerufen hatte, eine der ersten Einrichtungen der Evangelischen Kirche, die sich mit den Themen der Leitung, Führung und Steuerung von Unternehmen, Organisationen und der Verwaltung befasste. Seit 2005 war er Pfarrer im Wartestand.

Krummacher war lange Jahre als Publizist tätig und veröffentlichte zahlreiche Funk-, Buch- und Zeitschriftenpublikationen zu den Themen Bibel, Ethik und Kultur. Er war Mitbegründer und von 1990 bis 2005 Chefredakteur der Kulturzeitschrift Das Plateau.

Er war in zweiter Ehe mit Ingrid Elisabeth Krummacher verheiratet und hatte sechs Söhne. Er starb am 25. Februar 2008 nach kurzer und schwerer Krankheit[1].

Politik

Krummacher war zunächst Mitglied der SPD, die er jedoch aus persönlichen ethisch-religiösen Differenzen verließ. 2001 trat er in die CDU ein. Seit 2005 war er Mitglied des Bundestages, in den er als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Stuttgart I in den Bundestag eingezogen war. Nach seinem Tod bleibt sein Mandat unbesetzt, da die CDU in Baden-Württemberg zu Beginn der Legislaturperiode über drei Überhangmandate verfügte. Bei der Bundestagswahl 2005 hatte er hier 39,2 % der Erststimmen erreicht.

Gesellschaftliche Ämter

Krummacher gehörte dem ZDF-Fernsehrat und dem Kuratorium der SRH Hochschule Calw an. Er war außerdem Vorsitzender des Vereins für Kirche und Kunst in der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und ordentliches Mitglied im Verwaltungsrat der Deutschen Nationalbibliothek.

Veröffentlichungen

  • Frieden im Klartext. Stuttgart 1980
  • mit Hendrik Hefermehl: Ratgeber für Kriegsdienstverweigerer. Stuttgart 1983
  • mit Wolfgang Erk (Hrsg.): Motivationen. Stuttgart 1982
  • mit Peter Härtling und Wolfgang Erk (Hrsg.): Spuren der Hoffnung. Stuttgart 1984
  • mit Wolfgang Erk (Hrsg.), Heinrich Albertz (Hrsg.): Die Zehn Gebote. Eine Reihe mit Gedanken und Texten. 12 Bde. Stuttgart 1985 ff.
  • Übergänge. 20 Plädoyers für Humanität und Hoffnung. (Hrsg.) Stuttgart 1987
  • Kurt Scharf, Widerstehen und Versöhnen. Rückblicke und Ausblicke. Stuttgart 1987 (ed. Jo Krummacher)
  • WachZweige. TheoLogik. GebrauchsTexte. Stuttgart 1990
  • Kirche und Kunst. Positionen – Dokumentationen – Analysen. (Hrsg.) Tübingen, Stuttgart 1995ff
  • Für jeden Sonn- und Feiertag. Predigten. (Hrsg.) Stuttgart 1996

Einzelnachweise

  1. Spiegel.de, 25. Februar 2008: Union nur noch eine Stimme stärker als SPD.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Krummacher — ist der Familienname folgender Personen: Mitglieder der Theologen Familie Krummacher Christoph Krummacher (* 1949), deutscher evangelischer Theologe Cornelius Krummacher (1824–1884), deutscher evangelischer Theologe Emil Wilhelm Krummacher… …   Deutsch Wikipedia

  • Krummacher — Krummacher, Friedr. Adolf, Volksschriftsteller, geb. 1767 zu Tecklenburg, 1824 43 Pfarrer zu Bremen, gest. das. 4. April 1845; am bekanntesten seine »Parabeln« (1805 u.ö.) und sein »Bibelkatechismus« (1810 u. ö). – Vgl. M. Krummacher (3. Aufl.… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Krummacher — Krummacher, 1) Friedrich Adolf, Dichter und Volksschriftsteller, geb. 13. Juli 1767 zu Tecklenburg in Westfalen, gest. 4. April 1845 in Bremen, wurde nacheinander Rektor in Mörs, Professor der Theologie an der Universität zu Duisburg,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Krummacher — Krummacher, 1) Friedrich Adolf, geb. 13. Juli 1768 in Tecklenburg, war erst Rector in Meurs, dann Professor in Duisburg, ferner Prediger in Krefeld, nachher in Kettwich; wurde 1819 Consistorialrath u. Hofprediger in Bernburg, 1824 Prediger an der …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Krummacher — Krummacher, Friedr. Adolf, Dichter, geb. 1768 zu Tecklenburg bei Osnabrück, wurde Prediger, 1819 Hofprediger zu Bernburg, 1824 Prediger zu Bremen, wo er 1845 st. Am meisten bekannt wurde er durch seine sinnvollen u. zarten »Parabeln« (Duisburg… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Krummacher (Familie) — Die Familie Krummacher stammt ursprünglich aus Westfalen. Der Name geht auf eine Flur und Hofbezeichnung in Warendorf zurück. Nach dem westfälischen Frieden wanderte der evangelische Zweig der Familie in die evangelische Grafschaft Tecklenburg… …   Deutsch Wikipedia

  • Krummacher — Krụmmacher,   Friedrich Wilhelm, evangelischer Theologe, * Berlin 3. 8. 1901, ✝ ebenda 19. 6.1974; 1928 33 Pfarrer in Essen Werden, wurde 1933 Mitglied der NSDAP, 1934 39 Personalreferent im Kirchlichen Außenamt und ab 1939 Lazarett und… …   Universal-Lexikon

  • Friedrich-Wilhelm Krummacher — Krummacher 1960 Friedrich Wilhelm Gustav Adolf Daniel Theodor Krummacher (* 3. August 1901 in Berlin; † 19. Juni 1974 in Altefähr) war ein evangelischer Theologe und von 1955 bis 1972 Bischof der Pommerschen Evangelischen Kirche …   Deutsch Wikipedia

  • KRUMMACHER, FREDERICK —    German theologian, author of Elijah the Tisbite, a popular work; was an opponent of the Rationalists (1796 1868) …   The Nuttall Encyclopaedia

  • Friedrich Adolf Krummacher — Friedrich Adolf Krummacher, Porträt von Wilhelm von Kügelgen Friedrich Adolf Krummacher (* 13. Juli 1767 in Tecklenburg; † 4. April 1845 in Bremen) war evangelischer Theologe …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Wilhelm Krummacher — (* 1796 in Moers; † 10. Dezember 1868 in Potsdam) war ein reformierter Theologe und bekannter Prediger …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”