Joannes Schuttorpe

Joannes Schuttorpe
Die Unterschrift von der Meister von Zwolle, vielleicht Johan van den Mynnesten

Johan van den Mynnesten (berühmt geworden als Meester van Zwolle, auch bekannt als Joannes Schuttorpe) (* 1425 in Schüttorf; † 1504 in Zwolle) war ein deutsch-niederländischer Maler und Kupferstecher.

Leben

Johan van den Mynnesten wurde 1425 als Sohn eines Künstlers in Schüttorf geboren. Im Alter von 13 Jahren verließ er Schüttorf und wanderte entlang der Vechte flussabwärts bis Zwolle in den Niederlanden. Dort gab es eine berühmte Kunstschule, an der er unentgeltlich studieren konnte. Als Gegenleistung für Studium, Kost und Logis musste er jedoch täglich vier Stunden Bücher kopieren. Wie lange Johan in Zwolle blieb, ist nicht völlig klar; nach einigen Jahren zog er aber nach Süden und hinterließ Spuren in Flandern, Westfalen, Köln und Florenz. Auf seinen Reisen lernte er die Kunst der Malerei und der Gravur bei großen europäischen Künstlern. Zu seinen berühmtesten Lehrern gehört der flämische Meister Rogier van der Weyden. Nach dem Abschluss seiner Lehrjahre zog es den jungen Künstler zurück in die nunmehr reiche Hansestadt Zwolle. Hier wurde er bald einer der gefragtesten und berühmtesten Künstler und erhielt viele profitable Aufträge. Er war es auch, der die Stadt Zwolle auf den Höhepunkt ihres Ruhms führte, wofür er 1462 das Bürgerrecht erhielt. In dem bis heute erhaltenen Register wird er als Magister Johannes pictor nuncupatus van den Mynnesten geführt. Er gehörte bald zu den angesehensten Bürgern der Stadt, dennoch brach er dreimal auf große Wanderungen quer durch Europa auf. Auf seinen Reisen traf er unter anderen Hugo van der Goes und Albrecht Dürer. Auch war er unterwegs immer wieder als Diplomat der Stadt Zwolle tätig und brachte Briefe in die Hansestadt Danzig.

Allegorie von Mortalität, um 1480-90

Johan van den Mynnestens Ehefrau Eefse schenkte ihm fünf Kinder, ließ sich jedoch später von ihm scheiden. Gegen Ende seines Lebens ging es ihm auch finanziell schlechter, so dass er sein Haus veräußern musste. Dennoch blieb er bis zu seinem Tode 1504 ein geachteter und wohl auch wohlhabender Bürger der Stadt.

Werk

Viele Werke Johan van den Mynnestens sind nicht mehr erhalten. Als sicher zugeschrieben werden ihm 26 erhaltene Stiche, die im Reichsmuseum in Amsterdam und in der Grafischen Sammlung Albertina in Wien, im Museum Boijmans van Beuningen in Rotterdam, in der Hamburger Kunsthalle, im Museum von Boston und in den Uffizien in Florenz hängen. Wichtigster Auftraggeber für ihn war stets die Stadt Zwolle. 1462 bemalte er Figuren für den Giebel der städtischen Schule. Es folgten zahlreiche weitere Aufträge, zum Beispiel Fresken für die große Kirche, Bilder für das Weinhaus und den Weinkeller des Stadthauses und Verzierungen für das Gewölbe des Rathauses. All diese Werke existieren nicht mehr, nur in der großem Kirche gibt es noch einige Fragmente seiner Fresken. Ein Fresko hat sich allerdings in der Kirche von Hasselt, etwa acht Kilometer von Zwolle entfernt, erhalten; es zeigt ein Selbstportrait des Künstlers.


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