Johann-Friedrich Goercke

Johann-Friedrich Goercke
Johann Goercke, General-Chirurg (Kupferstich aus 1816 von Johann Friedrich Bolt (1769-1836)
Büste des Johann Goercke (Hersteller: R. Bellan u. Co., Berlin, 19. Jh.)

Johann Friedrich Goercke, auch Gehrcke genannt (* 3. Mai 1750 in Sorquitten, Landkreis Sensburg, Ostpreußen; † 30. Juni 1822 in Sanssouci bei Potsdam, Brandenburg), Dr.med. und Geheimer Obermedizinalrat, war königlich preußischer Militärarzt, Chirurg und Fachbuchautor. Er war Leibarzt Friedrichs des Großen sowie Gründer und Rektor der Militärarzt-Akademie Pépinière in Berlin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Am 6. Juni 1795 schlug Goercke in einer Denkschrift die Gründung einer Ausbildungsstätte für Militärärzte vor. Nur wenige Wochen später, am 2. August 1795, wurde nach einer Kabinettsorder diese Schule zur Ausbildung von zunächst 50 Lazarettchirurgen unter dem Namen "Pépinière" ("Pflanzschule") in der Berliner Georgenstraße gegründet. Wegen des geplanten Baues des Bahnhofs Friedrichstraße (1878) wurde im Jahr 1872 der Umzug in die Scharnhorststraße notwendig.

1797 folgte Goercke nach dem Tod von Johann Christian Anton Theden (1714-1797) diesem im Amt als Erster General-Chirurg und war damit Chef des preußischen „Militair Medicinal Wesens“ und der Charité.

Im Zuge der Gründung der Humboldt-Universität zu Berlin (16. August 1809]) bewirkte Goercke die Gründung der „Medizinisch-chirurgischen Akademie für das Militär“, die er gemeinsam mit dem Dekan der Medizinischen Fakultät, Christoph Wilhelm Hufeland (1762-1836), leitete.

Seine letzten Jahre verlebte Goercke in der Dorotheenstraße 2. Nach 55 Dienstjahren „für König und Vaterland“ starb er am 30. Juni 1822 in Sanssouci und wurde in Bornstedt bei Potsdam begraben.

Leistungen

Goercke fasste die handwerklich und auf Militärzwecke orientierte Chirurgie mit der eher unpraktisch orientierten akademischen Medizin zusammen.

Mitgliedschaften

Orden und Ehrenzeichen

Ehrungen

  • Im Jahr 1825 stifteten die Ärzte des preußischen Heeres eine zweiteilige Gedenktafel (124 cm breit und 102 cm bzw. 132 cm hoch), die in Berlin-Mitte an einem Denkmal in der Scharnhorststraße 36/37, dem Sitz der von Goercke gegründeten Akademie, angebracht wurde. Diese Tafel wird heute im Märkischen Museum verwahrt.
  • In Potsdam gibt es seit September 2004 in der Jäger-Vorstadt die Johann-Goercke-Allee

Literatur

  • Hermann Schröder: Johann Goercke, in: Münchener Medizinische Wochenschrift, Band 69, Seite 972f., München 1922
  • Rolf Winau: Johann Goercke und die Gründung der Pépinière, in: Dahlemer Archivgespräche, Band 1, Seite 47, Archiv zur Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft, München 1996

Weblinks


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