Johann Bacmeister der Jüngere

Johann Bacmeister der Jüngere

Johann Bacmeister der Jüngere (* 31. Oktober 1624 in Lüneburg; † 15. Februar 1686 in Rostock) war ein deutscher Professor der Medizin und Mathematik, mehrmaliger Rektor der Universität Rostock und fürstlicher Leibarzt in Mecklenburg.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Der Sohn des Lüneburger Mediziners Matthäus Bacmeister (1580–1626) verlor bereits mit zwei Jahren seinen Vater auf Grund der grassierenden Pest und wurde daher überwiegend von seinem Onkel, dem Bruder seiner Mutter Christian Kellermann, und weiteren Privatlehrern sowie ab dem neunten Lebensjahr an dem Katharineum zu Lübeck besonders in alten Sprachen, Logik und Rhetorik unterrichtet. Ab dem Jahre 1642 studierte er zwar zunächst auf Wunsch der Familie Theologie, was ihm aber nicht sonderlich zusagte, und er wechselte daher über zu den Studienfächern der Mathematik und Medizin zunächst an der Universität Wittenberg bei Johann Sperling (1603–1658) und Konrad Viktor Schneider (1614–1680) und anschließend noch an den Universitäten Rostock und Greifswald. Danach zog es ihn für einige Jahre an die Universität Leiden, wo er 1648 unter dem Vorsitz des Anatomie- und Chirurgieprofessors Otto van Heurne (1577–1652) seine Promotion erlangte.

Nach anschließenden Zwischenaufenthalten in England, wieder in Holland und dann in Hamburg kehrte Bacmeister schließlich auf Wunsch seiner Mutter nach Rostock zurück, wo er sich zunächst als praktizierender Arzt niederließ und ab dem 13. Juni 1654 sowohl zum Stadtphysicus als auch zum ordentlichen Professor an die medizinische Fakultät der Universität Rostock berufen wurde. Im November 1665 übernahm Bacmeister als Nachfolger des Professors für Medizin und der höheren mathematischen Wissenschaften Caspar Marchan noch dessen Lehrstühle und wurde zugleich vom Herzog Johann Georg von Mecklenburg (1629–1675) als Leibarzt bestellt. Hier verblieb er bis zu seiner Emeritierung und wurde zwischenzeitlich siebenmal zum Rektor der Universität gewählt und trat damit auch in die Fußstapfen seines hier ebenfalls hoch angesehenen Onkels Johann Bacmeister dem Älteren (1563–1631). Er war ein vor allem bei seinen Studenten geachteter Mann, da er sich besonders vorbildhaft für Ordnung und Disziplin einsetzte sowie unter seinem Rektorat den Pennalismus abschaffte.

Im Jahre 1677 musste Bacmeister noch einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen, als im Rahmen des großen Rostocker Stadtbrandes sein Haus und seine Privatbibliothek mit mehr als 4000 Exemplaren mit verbrannte und das meiste, was von den Flammen verschont geblieben war, geplündert wurde.

Familie

Johann Bacmeister, Sohn des Lüneburger Mediziners und Leibarztes Matthäus Bacmeister (1580–1626) und der Sophie Kellermann (1590–1657) war verheiratet mit Sophie Hedwig Wolffrath (1632–1676), Tochter des Rostocker Ratsherrn Dietrich Wolffrath. Mit ihr zusammen hatte er elf Kinder, von denen sein Sohn Johann (1657–1711) Rechtswissenschaften studierte und in württembergische Dienste als Syndicus eintrat, wo er später von Kaiser Leopold I. zum Reichshofrat ernannt sowie als erster Bacmeister geadelt wurde. Nach dem Tod seiner Frau ehelichte er noch die Witwe Maria von Thienen geborene Meibom, Tochter des Juristen Christian von Thienen, mit der er allerdings keine Kinder mehr hatte.

Trotz seiner elf Kinder gilt Johann Bacmeister der Jüngere als letzter Vertreter der alten Rostocker Linie dieser Bacmeister-Familie, die nach ihm in genealogischer Hinsicht erloschen war.

Werke (Auswahl)

  • De spasmo, Leiden, 1648
  • De oculo, Leiden, 1648
  • De imbecillitate ventriculi, Rostock, 1667
  • De sanitate : Progr. inaug., Rostock, 1667

Literatur

  • Krey, Johann Bernhard: Andenken an die Rostockschen Gelehrten aus den drei letzten Jahrhunderten, Rostock 1813-1816
  • Die Professoren der Universität Rostock von 1600 bis 1900, zusammengestellt von J. Falkenberg, Rostock 1897-1905

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