Johann Baptist Mayrhofer

Johann Baptist Mayrhofer

Johann Baptist Mayrhofer (* 3. November 1787 in Steyr, † 5. Februar 1836 in Wien) war ein österreichischer Dichter und enger Freund des Komponisten Franz Schubert.

Leben und Werk

Mayrhofer war der Sohn eines Gerichtsprokurators und war 1806–1810 Angehöriger des Stifts Sankt Florian in Oberösterreich. Nach seinem Austritt aus dem Stift studierte er in Wien Rechtswissenschaften und Theologie. Er schloss beide Studien erfolgreich ab. In seiner Studienzeit war er mit dem Schriftsteller Theodor Körner befreundet. Von 1814 bis zum Ende seines Lebens war Mayrhofer als Bücherrevisor beim „K. K. Bücher-Revisionsamt“ im Rahmen der staatlichen Zensur durch das Metternich-Regime tätig, gegen seine eigentliche politische Haltung auf diesen Broterwerb angewiesen.

In Wien lernte er 1814 durch Joseph von Spaun den Komponisten Franz Schubert kennen und wohnte mit dem jüngeren Freund von 1818 bis 1821 in einer Wohngemeinschaft. Die angeblichen Hinweise auf homosexuelle Neigungen Mayrhofers sind durch die neueste Literatur widerlegt. Es liegen verläßliche Beweise vor, dass Mayrhofer in Wilhelmine Watteroth (1800-1847) verliebt war, deren Heirat mit Joseph Witteczek im Jahr 1819 ihn zutiefst verstörte. Gegen Ende seines Lebens verehrte er die Tochter seines Hausherren Dr. Strauß in der Leopoldstadt.

Schubert vertonte 47 Gedichte von Mayrhofer, darunter das bekannte „Lied eines Schiffers an die Dioskuren“. Mayrhofer lieferte ihm außerdem das Libretto zu zwei Bühnenwerken, die jedoch ohne größeren Erfolg blieben: zum Singspiel „Die Freunde von Salamanca“ (1815) und zur Oper „Adrast“.

1824 erschien eine Sammlung seiner Gedichte. 1829 veröffentlichte er seine „Erinnerungen an Franz Schubert“, durch die vieles über den Freundeskreis um Schubert und die Schubertiaden überliefert ist.

1836 starb er in Wien durch Suizid infolge eines depressiven Schubs.

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