- Johann Baptist Zehetmair
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Hans Zehetmair (* 23. Oktober 1936 in Langengeisling bei Erding) ist ein deutscher CSU-Politiker. Er war von 1993 bis 1998 Stellvertretender Ministerpräsident des Freistaates Bayern. Seit 2004 ist er Vorsitzender der Hanns-Seidel-Stiftung und des Rates für deutsche Rechtschreibung.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung und Beruf
Nach dem Abitur am Humanistischen Gymnasium 1957 studierte Hans Zehetmair bis 1962 klassische Philologie, Germanistik, Geschichte und Sozialkunde an der Ludwig-Maximilians-Universität München und war nach der Ablegung des zweiten Staatsexamens 1964 zunächst bis 1974 Gymnasiallehrer am Dom-Gymnasium in Freising.
Familie
Hans Zehetmair ist verheiratet und hat drei Kinder.
Politik
Zehetmair begann seine Karriere 1966 als Stadtrat in Erding und war dort von 1976 bis 1978 zweiter Bürgermeister. 1972 wurde er zum stellvertretenden Landrat gewählt und gewann 1974 den Landtagsstimmkreis Erding.
1978 gewann Zehetmair gegen den Amtsinhaber Simon Weinhuber von der Bayernpartei das Amt des Landrats des Landkreises Erding und war dies bis zu seiner Ernennung zum Staatsminister für Unterricht und Kultus 1986 durch Franz Josef Strauß.
Im Juni 1989 ernannte ihn Max Streibl auch zum Staatsminister für Wissenschaft und Kunst und legte im Oktober 1990 die beiden Ministerien zum Staatsministerium für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst zusammen. Edmund Stoiber ernannte ihn 1993 zum stellvertretenden Ministerpräsidenten. Nach den Landtagswahlen 1998 wurde Zehetmairs Haus von Stoiber geteilt; bie bisherige Staatssekretärin Monika Hohlmeier bekam die Zuständigkeit für Unterricht und Kultus, Zehetmair übernahm das Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst.
Eine seiner Verdienste war der Ausbau der Fachhochschulen in Bayern. Seinen Nachfolger Goppel mahnte er in Anspielung auf dessen massive Kürzungen seit 2003 zur Kontinuität.
Zehetmair war von 1972 bis 2001 CSU-Kreisvorsitzender Erdings, 15 Jahre lang Vertreter der Länder der Bundesrepublik Deutschland im Europäischen Kulturministerrat und von 1989 bis 2003 Senator der Max-Planck-Gesellschaft.
2003 zog sich Zehetmair aus Kabinett und Landtag zurück. Seit Juli 2003 engagiert er sich als Sachverständiger in der Enquete-Kommission "Kultur in Deutschland" des Deutschen Bundestags. Seit 11. Februar 2004 ist er Vorsitzender der Hanns-Seidel-Stiftung. Zudem ist er seit dem 17. Dezember 2004 Vorsitzender des von der Kultusministerkonferenz eingesetzten Rates für deutsche Rechtschreibung. Er ist Mitglied im Programmbeirat des Fernsehsenders ARTE, Vorsitzender des Katholischen Männervereins Tuntenhausen und Verwaltungsratsvorsitzender des Germanischen Nationalmuseums. Des Weiteren betätigt er sich ehrenamtlich im Verwaltungsrat des TSV 1860 München.
Auszeichnungen und Ehrungen
- 2008 überreichte ihm die Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften die Ehrenmedaille
- 2007 verlieh ihm die Technische Universität MIREA in Moskau den Titel eines Honorarprofessors.
- 2005 wurde er mit der Ehrendoktorwürde eines Philosophie honoris causa (Dr. phil. h. c.) der Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Augsburg ("In Anerkennung seiner Verdienste um die Fortentwicklung der Geisteswissenschaften und die Anwendung ihrer ethischen Grundlagen in politischer und pädagogischer Praxis")
- 2004 erhielt er die Medaille „Bene merenti“ der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Gold für die Förderung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
- 1995 Ehrenkreuz des Pegnesischen Blumenordens
- Ehrendoktorwürde der Medizin der Ludwig-Maximilians-Universität München
- Ehrendoktorwürde der Philosophie der Ukrainischen Freien Universität München
- Ehrensenator der Akademie der Bildenden Künste München
- Ehrensenator der Julius-Maximilians-Universität Würzburg
- Ehrenmitglied der Katholischen Bayerischen Studentenverbindung Rhaetia.
- Ehrenvorsitzender des CSU-Kreisverbands Erding
Literatur
- Hans Krieger: Zehetmairs Mut und Chance. Der Ex-Kultusminister soll den Rechtschreib-Frieden stiften. In: Bayerische Staatszeitung Ausgabe 50 vom Freitag, 10. Dezember 2004
Weblinks
- Literatur von und über Hans Zehetmair im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biografie von Hans Zehetmair (Dt. Bundestag)
- taz über Zehetmair
- Bayerisches Fernsehen: alpha-Forum. Hans Zehetmair im Gespräch mit Siegmund Gottlieb
Wolfgang Wild (1986–1989) | Hans Zehetmair (1989–2003) | Thomas Goppel (2003-2008) | Wolfgang Heubisch (seit 2008)
Kultusminister von BayernFriedrich von Ringelmann | Theodor von Zwehl | Nikolaus von Koch | Franz von Greßer | Johann von Lutz | Ludwig August von Müller | Robert von Landmann | Clemens Freiherr von Podewils-Dürnitz | Anton von Wehner | Eugen Ritter von Knilling | Johannes Hoffmann | Franz Matt | Franz Goldenberger | Otto Hipp | Franz Fendt | Alois Hundhammer | Josef Schwalber | August Rucker | Theodor Maunz | Ludwig Huber | Hans Maier | Hans Zehetmair | Monika Hohlmeier | Siegfried Schneider | Ludwig Spaenle
Personendaten NAME Zehetmair, Hans KURZBESCHREIBUNG deutscher CSU-Politiker GEBURTSDATUM 23. Oktober 1936 GEBURTSORT Langengeisling bei Erding
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