Johann Ernst der Jüngere (Sachsen-Weimar)

Johann Ernst der Jüngere (Sachsen-Weimar)

Johann Ernst der Jüngere von Sachsen-Weimar (* 21. Februar 1594 in Altenburg; † 6. Dezember 1626 in Markt St. Martin, Burgenland) war von 1615 bis 1620 Herzog von Sachsen-Weimar. Er stammte aus der Familie der ernestinischen Wettiner.

Leben

Johann Ernst d. J. ist der Sohn von Herzog Johann III. von Sachsen-Weimar und dessen Ehefrau Dorothea Maria von Anhalt, einer Schwester von Fürst Ludwig I. von Anhalt-Köthen. Die nachmaligen Herzöge Friedrich von Sachsen-Weimar, Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar, Albrecht von Sachsen-Eisenach, Johann Friedrich von Sachsen-Weimar, Ernst I. von Sachsen-Gotha und Bernhard von Sachsen-Weimar sind Johann Ernsts Brüder.

Die erste Schulbildung genießt Herzog Johann Ernst d. J. durch seinen Hauslehrer und Hofmeister Friedrich von Kospoth. Ab 1608 studiert er zusammen mit seinem Bruder Friedrich von Sachsen-Weimar an der Universität Jena. Begleitet und beaufsichtigt werden die beiden vom späteren Hofmarschall Kaspar von Teutleben und dem Präzeptor Friedrich Hortleder. Eine fast zweijährige Cavalierstour 1613/14 durch Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden schließt sein Studium ab.

Ab 1615 übernimmt er die Regierung und die Vormundschaft über seine noch minderjährigen Brüder.

Am 24. August 1617 wird auf Schloß Hornstein (jetzt Wilhelmsburg) die Fruchtbringende Gesellschaft gegründet. Herzog Johann Ernst d. J. ist als Gründungsmitglied dabei. Dabei wird ihm als Gesellschaftsname der Käumling und als Devise Betrückt, doch nit erstickt zugedacht. Als Emblem wird ihm das Korn in der Erden käumend, teils ausgewachsen verliehen. Zu finden ist sein Eintrag im Köthener Gesellschaftsbuch unter der Nr. 3.

Als regierender Herrscher fördert Herzog Johann Ernst d. J. die Reformen von Wolfgang Ratke in Weimar vor seiner Weiterreise in Köthen. Die Schulreformen durch Johannes Kromayer unterstützt und auch Johann Weidner gewährt der Herzog ab 1618 in Jena und Weimar das Druckrecht.

Ab 1620 dient Herzog Johann Ernst d. J. als Obrist unter dem Winterkönig Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz. Nach dessen Niederlage in der Schlacht am Weißen Berg am 8. November 1620 weigert sich Herzog Johann Ernst d. J. sich ohne Bedingungen dem Kaiser zu unterwerfen. Deshalb tritt er auch zurück und übergibt die Regierungsgeschäfte seinen Brüdern.

Grundsätzlich gegen das Haus Habsburg eingestellt, kämpft er abwechselnd als niederländischer Rittmeister und dänischer Generalleutnant der Kavallerie in Westfalen und Niedersachsen. Als solcher ist er bei der Eroberung Schlesiens dabei und folgt anschließend dem Grafen Peter Ernst II. von Mansfeld nach Ungarn.

Dort stirbt Herzog Johann Ernst d. J. im Alter von 32 Jahren am 6. Dezember 1626 in Markt St. Martin, im heutigen Burgenland.

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