Johann (Sachsen-Weimar)

Johann (Sachsen-Weimar)
Herzog Johann III. von Sachsen-Weimar-Jena

Johann III. Maria Wilhelm (* 22. Mai 1570 in Weimar; † 31. Oktober 1605 ebd.) war von 1602 bis zu seinem Tod Herzog von Sachsen Weimar. Er stammte aus der Familie der ernestinischen Wettiner.

Leben

Johann III. wurde als zweiter Sohn der Herzogs Johann Wilhelms I. und dessen Ehefrau der Herzogin Dorothea Susanne, einer geborenen Pfalzgräfin bei Rhein geboren. Sein Vater verstarb, als Johann III. gerade drei Jahre alt war. Da zu diesem Zeitpunkt auch sein älterer Bruder noch minderjährig war, wurde das Herzogum Sachsen-Weimar zunächst unter vormundschaftliche Regentschaft gestellt, die der Kurfürst von Sachsen ausübte. 1586 wurde sein älterer Bruder volljährig und bestieg als Friedrich Wilhelm I. den herzoglichen Thron. Dieser verstarb aber bereits 1602, so dass der Thron schließlich Johann III. zufiel.

Johann war stärker an Naturwissenschaften und Kunst interessiert, als an der Politik, und übernahm deshalb nur widerwillig die Regentschaft des Herzogtums. Als seine beiden Neffen Johann Philipp und Friedrich Wilhelm II. (die Söhne des verstorbenen älteren Bruders von Johann) 1603 einen eigenen Erbteil forderten, setzte er diesen Forderungen deshalb auch kaum Widerstand gegenüber. Das sowieso schon kleine Herzogtum Sachsen-Weimar wurde deshalb erneut geteilt, Altenburg wurde abgetrennt und zum eigenständigen Herzogtum für die Kinder Johann Wilhelm I. erhoben. Diese so entstandene Linie Sachsen-Altenburg existierte bis 1672, nach ihrem Aussterben fallen Teile der Altenburger Lande an Sachsen-Weimar zurück.

Johann III. war seit dem 7. Januar 1593 mit Dorothea Maria, einer geborenen Prinzessin von Anhalt-Zerbst verheiratet. Zwar ist Johann politisch kaum in Erscheinung getreten, er war aber in anderer Hinsicht jedoch für die Dynastie Sachsen-Weimar bedeutsam. Mit seiner Frau zeugte er nämlich zwölf Kinder, davon elf Söhne, von denen acht das Erwachsenenalter erreichten. Er hat damit die Existenz des Hauses Sachsen-Weimar für die Zukunft gesichert.

Johann III. verstarb nur drei Jahre nach seinem Regierungsantritt. Im folgte sein Sohn Johann Ernst der Jüngere, da dieser aber zum Zeitpunkt des Todes seines Vaters noch minderjährig war, kam es zu einer erneuten Regentschaft durch Kursachsen.

Nachkommen

Mit seiner Ehefrau, Herzogin Dorothea Maria, hatte Johann III. zwölf Kinder:

  • Johann Ernst I. (1594–1626), Herzog von Sachsen-Weimar
  • Johann Wilhelm (1595, tot geboren)
  • Friedrich (1596–1622), (Titular-)Herzog von Sachsen-Weimar
  • Johann (* 31. März 1597; † 6. Oktober 1604)
  • Wilhelm IV. (1598–1662), Herzog von Sachsen-Weimar
  • Wilhelms Zwillingsbruder (1598, tot geboren)
  • Albrecht (1599–1644), später Herzog von Sachsen-Eisenach
  • Johann Friedrich (1600–1628), (Titular-)Herzog von Sachsen-Weimar
  • Ernst I. (1601–1675), später Herzog von Sachsen-Gotha
  • Friedrich Wilhelm (1603–1619), (Titular-)Herzog von Sachsen-Weimar
  • Bernhard (1604–1639), (Titular-)Herzog von Sachsen-Weimar
  • Johanna (* 14. April 1606; † 3. Juli 1609)



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