Johann Halbig

Johann Halbig
Johann Halbig, um 1860 (Fotografie: Franz Hanfstaengl)
Halbigs Löwe an der Hafeneinfahrt in Lindau
Teilansicht der 18 Kolossalstatuen Halbigs in der Befreiungshalle Kelheim

Johann Halbig (* 13. Juli 1814 in Donnersdorf (Unterfranken); † 29. August 1882 in München) war ein deutscher Bildhauer.

Halbig besuchte die Akademie der bildenden Künste in München und wurde 1845 Professor der Bildhauerei an der dortigen polytechnischen Schule. König Ludwig I. wandte ihm zahlreiche Aufträge zu. So modellierte er 1835 die Löwen an der Alten Pinakothek, 1840 die Statuen der Roma und Minerva am Hofgarten, 1841-43 in Leo von Klenzes Auftrag das Modell eines Atlanten und 12 Modellskizzen für die kolossalen Figuren Raffaels, Tizians, Peter Paul Rubens' etc. am kaiserlichen Museum in Sankt Petersburg. Ferner lieferte er das Viergespann mit den kolossalen Löwen für das Siegestor in München (1847), ein Kruzifix in Bronze für den südlichen Friedhof daselbst (1850), ein anderes für die dortige Frauenkirche, zwei kolossale Löwen und ein Relief im Wittelsbacher Palast (1848), die Modelle zu den 18 Figuren der Hauptprovinzen Deutschlands an der Befreiungshalle zu Kelheim, die Statue des Königs Maximilian II. von Bayern im Hubertuskostüm zu Lindau (1854), den riesigen Löwen auf dem Hafendamm daselbst, das August von Platen-Denkmal für Ansbach (1858), einen Gedenkstein aus Marmor mit Büste des Malers Claude Lorrain, der 1865 vor dem St.-Anna-Kircherl in Harlaching aufgestellt wurde, die Statue Josef von Fraunhofers für München (1866), eine Emanzipationsgruppe für New York (1868), die Statue des Paladin Joseph in Pest (1860), viele Grabmonumente etc.

Seine letzte Hauptarbeit war die im Auftrag Ludwigs II. von Bayern ausgeführte kolossale Passionsgruppe für Oberammergau (1875). Er zeigte nicht nur einen tüchtigen dekorativen Sinn, sondern auch häufig seine Empfindung und sorgfältige Durchführung. Unter den hervorragenden Münchener Bildhauern war er der erste, der sich zu einer mehr realistischen Auffassung der Natur hinneigte. Der Künstler schuf auch eine Büste von Graf Franz von Pocci.

Literatur

Weblinks

Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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