Johann Hans von Achen

Johann Hans von Achen
Selbstbildnis

Hans von Aachen (* 1552 in Köln; † 4. März 1615 in Prag) war ein deutscher Maler. Von Aachen gilt als typischer Vertreter des Manierismus. Zu seinen Werken gehören vor allem allegorische, mythologische und religiöse Bildnisse, darunter auch Handzeichnungen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hans von Aachen wurde 1552 in Köln in eine Familie geboren, die aus Aachen stammt - daher leitet sich sein Name ab. Er begann in Köln als Schüler des heute wenig bekannten flämischen Malers Georg Jerrigh zu malen. Ab 1574 setzte er seine Studien in Italien, in Florenz und Rom und wahrscheinlich auch in Venedig fort. Seine Italienreise nutzte er vor allem zum Studium der Werke von Tintoretto und Caravaggio. Hier entwickelte er seinen manieristischen Stil.

Er kehrte 1588 nach Deutschland zurück und erwarb sich einen Ruf als Portraitmaler für vornehme Kunden in Köln, den herzoglichen Hof in München und die Familie Fugger in Augsburg. 1592 malte er das offizielle Portrait Rudolfs II. an dessen Prager Hof und wurde zum Kammermaler ernannt. 1596 heiratete er die Tochter des berühmten Komponisten Orlando di Lasso. 1601 siedelte Hans von Aachen endgültig nach Prag über und blieb dort bis zu seinem Tode am 4. März 1615.

Werke

Typische Gemälde für Hans von Aachen

Sieg der Wahrheit unter dem Schutze der Gerechtigkeit", 1598, Kupfer, München, Alte Pinakothek
Baco, Ceres und Cupido

Die Motive seiner Gemälde fand von Aachen im Bereich der Religion, der Mythologie und der Allegorie. Ein für ihn typisches Bild ist „Sieg der Wahrheit unter dem Schutze der Gerechtigkeit“, auf dem die nackte Wahrheit zur Gerechtigkeit flieht, die ihren Löwen losläßt, der den Sieg der Wahrheit sicherstellt. Der Untergrund des nur 56 mal 47 Zentimeter großen Bildes ist Kupfer. Wie für viele Bilder des Manierismus typisch, verfügt auch dieses Bild über ein hohes Maß an technischer Perfektion und einer effektvollen Bildkomposition.

Von Aachen hat wiederholt mythologische oder allegorische Themen aufgegriffen, um den nackten Frauenkörper darzustellen. Eines seiner bekanntesten ist „Bacchus, Ceres und Amor“, das um 1610 entstand und sich in Wien, im Kunsthistorischen Museum befindet. Auf diesem ist der nacke weibliche Körper eindeutig als Gegenstand einer sinnlichen Lust dargestellt. Das Bild besitzt auch deswegen erotische Ausstrahlung, weil sich der kokette Blick der Fruchtbarkeitsgöttin Ceres zum Betrachter richtet.

Museen mit Gemälden von Hans von Aachen

Bilder von Hans von Aachen hängen heute unter anderem in der Eremitage (Sankt Petersburg, Russland), dem J. Paul Getty Museum (Los Angeles, USA), der Londoner Nationalgalerie (Großbritannien), der Alten Pinakothek (München), der Kunsthalle Bremen, dem Los Angeles County Museum of Art (USA), der Staatsgalerie Stuttgart und der Prager Nationalgalerie (Tschechien).

Werkauswahl

Literatur

Weblinks


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