Johann Heinrich Ferdinand Authenrieth

Johann Heinrich Ferdinand Authenrieth

Johann Hermann Heinrich Ferdinand von Autenrieth (auch Authenrieth, * 20. Oktober 1772 in Stuttgart; † 2. Mai 1835 in Tübingen) war einer der bekanntesten Mediziner seiner Zeit.

Leben

Autenrieth studierte ab 1785 Medizin an der Hohen Karlsschule in Stuttgart und wurde 1792 promoviert. Er war zunächst als Arzt tätig. Nach einer Studienaufenthalt in Pavia (1792) und einer längeren Amerikareise (1794) erhielt er 1797 einen Ruf auf die Professur für Anatomie, Physiologie, Chirurgie und Geburtshilfe an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, wo er 1819 Vizekanzler und 1822 Kanzler wurde. Als Vizekanzler der Universität Tübingen war Autenrieth Mitglied der Württembergischen Ständeversammlung 1819. Als Kanzler der Universität besaß Autenrieth von 1821 bis zu seinem Tod 1835 ein Mandat in der württembergischen Kammer der Abgeordneten, der Zweiten Kammer des Landtags.

Autenrieth eröffnete das von ihm geleitete Universitätsklinikum 1805 in der Bursa-Gasse mit 15 Betten in 12 Zimmern. Aus ihr gründete sich später die Tübinger Universitäts-Klinik.

Vom 15. September 1806 bis zum 3. Mai 1807 war der Dichter Friedrich Hölderlin in das von Autenrieth geleitete Universitätsklinikum als vermutlich erster „Geisteskranker“ untergebracht. Hölderlin kam danach, da die Behandlung nicht erfolgreich war, in den Hölderlinturm.

Autenrieth wurde bekannt mit seiner empirisch begründeten Heilkunde. Er war zudem Leibarzt des Königs sowie Mitglied in vielen medizinischen Fachkommissionen in Württemberg.

Schriften

  • Supplementa ad historiam embryonis humani (1797)
  • Der physische Ursprung des Menschen (1800)
  • Handbuch der empirischen menschlichen Physiologie (1801–1802)
  • Archiv für Physiologie. Mitherausgeber (Halle, 1807–12)
  • Tübinger Blätter für Astronomie und verwandte Wissenschaften. Mitherausgeber
  • Redakteur der Tübinger Blätter für Naturwissenschaften und Arzneikunde (1815-17)
  • Ueber den Menschen und seine Hoffnung einer Fortdauer vom Standpunkte des Naturforschers aus. (Tübingen, Laupp 1825)

Weblinks


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