- Johann Zischler
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Christoph Johann „Hanns“ Zischler (* 18. Juni 1947 in Nürnberg), ist ein deutscher Filmschauspieler, Dramaturg, Hörspielsprecher, Übersetzer und Essayist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Aufgewachsen als Sohn eines Steinhändlers im fränkischen Dorf Langenaltheim, studierte Hanns Zischler in München und Berlin Philosophie, Ethnologie, Musikwissenschaft und Germanistik. Er arbeitete als Lektor und Übersetzer und ging 1968 an die Berliner Schaubühne, wo er von 1973 bis 1975 als Dramaturg tätig war.
Als Schauspieler war er seit den 1970er-Jahren in deutschen Filmproduktionen von Wim Wenders, Peter Handke, Peter Lilienthal, Rudolf Thome u.v.a. zu sehen. Bekannt wurde Zischler vor allem 1976 durch das Roadmovie Im Lauf der Zeit von Wim Wenders. Auch in internationalen Produktionen von Regisseuren wie Claude Chabrol, Andrew Birkin und István Szabó wirkte er mit. 2005 spielte er in Steven Spielbergs Filmdrama München die Rolle des Mossad-Agenten Hans.
In der schwedischen Krimiserie Kommissar Beck – Die neuen Fälle spielte er die Rolle des Josef Hillman in den Folgen Das Kartell, Der Mann ohne Gesicht, Preis der Rache (TV, 2001), Der Junge in der Glaskugel, Tod per Inserat und Absender unbekannt (TV, 2002).
In dem auf der Berlinale 2009 uraufgeführten Film Hilde über das Leben Hildegard Knefs spielte Zischler die Rolle des Ufa-Filmproduzenten Erich Pommer.
Auszeichnungen
- 2009: Heinrich-Mann-Preis
Filmographie
- 1970: Summer in the City, Regie: Wim Wenders
- 1976: Im Lauf der Zeit, Regie: Wim Wenders
- 1978: Die linkshändige Frau, Regie: Peter Handke
- 1979: David, Regie: Peter Lilienthal
- 1980: Berlin Chamissoplatz, Regie: Rudolf Thome
- 1981: Malevil, Regie: Christian de Chalonge
- 1981: Engel aus Eisen, Regie: Thomas Brasch
- 1982: Doktor Faustus, Regie: Franz Seitz
- 1983: Die flambierte Frau, Regie: Robert van Ackeren
- 1984: Das Autogramm, Regie: Peter Lilienthal
- 1988: Die Venusfalle, Regie: Robert van Ackeren
- 1990: Hitlerjunge Salomon, Regie: Agnieszka Holland
- 1990: Dr. M, Regie: Claude Chabrol
- 1991: Ende der Unschuld, Regie Frank Beyer
- 1991: Deutschland Neu(n) Null, Regie: Jean-Luc Godard
- 1992: Salz auf unserer Haut (Salt on Our Skin), Regie: Andrew Birkin
- 1993: In weiter Ferne, so nah!, Regie: Wim Wenders
- 1993: Der Zementgarten, Regie: Andrew Birkin
- 1996: Der Clown (TV), Regie: Hermann Joha
- 1996: Die Tunnelgangster von Berlin (TV)
- 1998: 23 – Nichts ist so wie es scheint, Regie: Hans-Christian Schmid
- 1999: Ein Hauch von Sonnenschein (The Taste of Sunshine), Regie: István Szabó
- 1999: No Sex (TV), Regie: Josh Broecker
- 2000: Paradiso – Sieben Tage mit sieben Frauen, Regie: Rudolf Thome
- 2001: Der schöne Tag, Regie: Thomas Arslan
- 2001: Taking Sides – Der Fall Furtwängler, Regie: István Szabó
- 2002: 666 – Traue keinem, mit dem du schläfst!, Regie: Rainer Matsutani
- 2002: Ripley’s Game, Regie: Liliana Cavani
- 2002: Väter, Regie: Dani Levy
- 2003: Novaks Ultimatum, Regie: Andreas Prochaska
- 2004: Die fetten Jahre sind vorbei, Regie: Hans Weingartner
- 2004: Walk on Water, Regie: Eytan Fox
- 2004: Küss mich, Kanzler
- 2005: München, Regie: Steven Spielberg
- 2007: Die Flucht (TV), Regie: Kai Wessel
- 2008: Tage des Zorns (Flammen og Citronen), Regie: Ole Christian Madsen
- 2008: Im Winter ein Jahr, Regie: Caroline Link
Literatur
- Hanns Zischler, Jörg Probst (Hgg.): Großes Kino, kleines Kino. 1968 Bilder. Berlin: Merve 2008, 132 S. ISBN 978-3-88396-248-1
- Hanns Zischler: Die schönste Mondlandschaft, die man sich denken kann: die Fränkische Alb, in: Deutsche Landschaften (2003), 293 - 303.
- Hanns Zischler (Hrsg.): Literaturmagazin 43. Borges im Kino. Reinbek: Rowohlt 1999, 176 S., zahlr. Abb. ISBN 3-498-03906-7
- Hanns Zischler: Kafka geht ins Kino, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1996, 163 S., Ill.
- Hanns Zischler: Tagesreisen. Berlin: Merve 1993, 128 S. ISBN 3-88396-106-X
Übersetzungen
- Jacques Derrida: Grammatologie. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2003 [1974], Geb., 541 S., mit Hans-Jörg Rheinberger ISBN 3-518-06739-7
- Jean-Luc Godard: Histoire(s) du cinéma. Komplette Tonspur der achtteiligen Histoire(s) du cinéma (1988-1998) auf fünf CDs mit vier Text- und Bildbänden. München: ECM Records Verlag 1999, Gebunden, 522 S., 333 Abb. ISBN 3-00-005329-8
- Hugh Kenner: Von Pope zu Pop. Kunst im Zeitalter von Xerox. Berlin: Philo & Philo Fine Arts 1995, 222 S., mit Wulf Teichmann ISBN 3-86572-388-8
Hörbücher
- Gustav Schwab: Sagen des Klassischen Altertums, Frankfurt/Main: Eichborn 2003-2006, 16 CDs, ca. 1250 Min., ISBN 3-8218-5426-X
- Kathrin Röggla: Wir schlafen nicht. Hamburg: parlando 2004, Audio-CD Laufzeit 81 Min. mit 1 Booklet: 8 S. ISBN 3-935125-38-0
- Eckhard Henscheid: Die Vollidioten. Frankfurt am Main: Zweitausendeins 2004 [1973], Hörbuch auf 1 MP3-CD, Audio-CD, 6 Std. 58 Min. mit 1 Booklet: 24 S. ISBN 3-86150-655-6
- Rezension von Wiglaf Droste - Heinrich Heine: Ich will meine Seele tauchen. Gedichte. Düsseldorf: Patmos 2006, mit Rufus Beck, Audio-CD, ca. 80 Min. ISBN 3-491-91196-6
- Vladimir Nabokov: Der Zauberer. München: Süddeutsche Zeitung, 2006, 2 Audio-CD, ISBN 3-86615-362-7
- Kapucinskis Welt : Stationen eines Weltreisenden. Frankfurt am Main : eichborn, 2007, CD-ROM + Audio-CD, ISBN 978-3-8218-5448-9
- Gabriel García Marquez: Chronik eines angekündogten Todes. Berlin : Aufbau, 2007, 3 Audio-CD, ISBN 3-89813-632-9
- Gabriel García Marquez: Erinnerungen an meine traurigen Huren. Berlin : Aufbau, 2007, 3 Audio-CD, ISBN 3-89813-560-8
- Arnold Stadler: Komm wir gehen. Berlin : Argon, 2007, ISBN 3-86610-253-4
- Martin Burckhardt: Die Offenbarung des Daniel Paul Schreber. Berlin: Kulturverlag Kadmos, ISBN 978-3-931659-04-2
Artikel
- „Hanns Zischler zum Sechzigsten: Auch wenn er auf dem Sofa liegt, bleibt er präsent“, FAZ, 18. Juni 2007
- „So viele Leben“, Tagesspiegel, 15. Januar 2006; S. 3, „In Steven Spielbergs neuem Thriller "Munich" spielt er eine Hauptrolle: Hanns Zischler. Der Berliner ist aber noch viel mehr – Literat, Fotograf und Historiker. Ein Besuch.“
- „Unvermögen nervt mich“, taz, 16. Januar 2006, Interview
- „Geistesgegenwart ist das einzige Gebot“, FAZ, 19. Januar 2006, Interview
- „Verschwiegenes Gesicht“, stern, Nr. 5, 4. Februar 2006
Weblinks
- Literatur von und über Hanns Zischler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hanns Zischler in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Hanns Zischler bei Filmportal.de (Biografie, Filmografie und Bild)
- Hanns Zischler bei Elke Heidenreich, Lesen!, 7. März 2008, Video, ab ca. der 11. Minute.
Personendaten NAME Zischler, Hanns ALTERNATIVNAMEN Zischler, Christoph Johann KURZBESCHREIBUNG deutscher Filmschauspieler, Schriftsteller und Dramaturg GEBURTSDATUM 18. Juni 1947 GEBURTSORT Nürnberg
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