- Johanniskäfer
-
Leuchtkäfer Kleiner Leuchtkäfer (Lamprohiza splendidula) und Kurzflügel-Leuchtkäfer (Phosphaenus hemipterus)
Systematik Unterstamm: Tracheentiere (Tracheata) Überklasse: Sechsfüßer (Hexapoda) Klasse: Insekten (Insecta) Ordnung: Käfer (Coleoptera) Überfamilie: Weichkäferartige (Cantharoidea) Familie: Leuchtkäfer Wissenschaftlicher Name Lampyridae Latreille, 1817 Die Leuchtkäfer oder auch Glühwürmchen (Lampyridae) sind eine Familie der Käfer mit weltweit etwa 2.000 Arten.
Viele, aber nicht alle Arten dieser Familie sind in der Lage, Lichtsignale zur Kommunikation auszusenden. Manchmal wird der Name „Leuchtkäfer“ als Bezeichnung aller Käfer verwendet, die Leuchtorgane besitzen. Außer den Leuchtkäfern im engeren Sinne sind das die Federleuchtkäfer (Phengodidae) und einzelne Arten anderer Familien (Laufkäfer, Schnellkäfer, Prachtkäfer).
Inhaltsverzeichnis
Verhalten
In den meisten Fällen werden die Leuchtsignale ausgesendet, damit männliche und weibliche Tiere zur Paarung zueinanderfinden. Die Signale selbst sind ganz unterschiedlich. Bei manchen Arten haben nur die Weibchen Leuchtorgane, bei anderen beide Geschlechter. Manche Arten blinken, andere senden Dauerlicht aus. Die Signale sind arttypisch und unterscheiden sich in Länge und Rhythmus. Bei der nordamerikanischen Photinus pyralis haben auch die Männchen Leuchtorgane und die Verzögerung der Antwort des Weibchens von etwa zwei Sekunden ist entscheidend für die Erkennung. Bei einigen Arten synchronisieren alle Käfer der Umgebung ihre Blinksignale, sodass ganze Busch- oder Baumreihen im gleichen Takt blinken.
Weibchen aus der Gattung Photuris können die Blinksignale von Photinus-Weibchen nachahmen (Mimikry). Damit locken sie Photinus-Männchen an, um sie zu verspeisen. Einige Photuris-Arten haben sogar ein ganzes Repertoire von Signalen verschiedener Photinus-Arten, je nachdem, welche Art gerade unterwegs ist.
Alle Leuchtkäferarten strahlen ihre Signale nur bei Nacht aus. Die Signale sind nicht hell genug, um auch bei Tag Partner anlocken zu können.
Bei vielen Leuchtkäferarten sind die Weibchen flugunfähig. Sie sind dann im Allgemeinen größer als das Männchen und können so mehr Eier produzieren.
Leuchtmechanismus
Die Erzeugung von - kaltem - Licht durch Lebewesen wird Biolumineszenz genannt. Bei Leuchtkäfern reagiert dabei Luciferin unter Anwesenheit des Katalysator-Enzyms Luciferase mit ATP und Sauerstoff (Oxidation). Die dabei freigesetzte Energie wird fast nur in Form von Licht und nur zu einem geringen Teil als Wärme abgegeben, sodass sich ein Wirkungsgrad von bis zu 95 Prozent ergibt [1]. Bisher hat keine künstlich hergestellte Lichtquelle einen so hohen Wirkungsgrad erreicht. Am Unterteil des Hinterleibs kann man weiße Bereiche sehen. Dort ist der harte Käferpanzer für Licht durchlässig. Im Inneren befindet sich eine weiße Schicht, die das Licht reflektiert. So kann man auch am Tag die weißen Bereiche sehen. Die Lichtmenge, die ein Glühwürmchen abgibt, beträgt etwa ein Tausendstel des Lichts einer Kerze.
Vorkommen
Leuchtkäfer sind auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis zu finden. In Mittel- und Südamerika ist die Feuerfliege (Photinus pyralis) heimisch, die die am stärksten leuchtende Art ist.
In Mitteleuropa sind drei Arten heimisch:
- Kleiner Leuchtkäfer, Gemeines Glühwürmchen oder Johanniswürmchen (Lamprohiza splendidula)
- Großer Leuchtkäfer, Großes Glühwürmchen oder Großes Johannisglühwürmchen (Lampyris noctiluca)
- Kurzflügel-Leuchtkäfer (Phosphaenus hemipterus)
Bei Lamprohiza splendidula und Lampyris noctiluca sind nur die männlichen Tiere flugfähig. Phosphaenus hemipterus ist flugunfähig. Bei Lampyris noctiluca leuchten nur die (flugunfähigen) weiblichen Tiere. Fliegende Leuchtkäfer sind typischerweise Männchen der Art Lamprohiza splendidula.
Quellen
Weblinks
Wikimedia Foundation.