- John Andrew Howard Ogdon
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John Andrew Howard Ogdon (* 27. Januar 1937 in Mansfield Woodhouse, Nottinghamshire; † 1. August 1989 in London) war ein englischer Pianist und Komponist.
Leben
Ogdon besuchte zunächst die Manchester Grammar School, danach studierte er bis 1957 am Royal Manchester College of Music in Manchester (dem Vorgänger des Royal Northern College of Music). Sein dortiger Tutor war Claud Biggs. Bereits als Junge hatte er bei Iso Elinson gelernt, und nach dem Collegeabschluss folgten weitere Studien bei Gordon Green, Denis Matthews und Myra Hess, sowie bei Egon Petri in Basel.
Der 21jährige Ogdon erlebte ein sensationelles Debüt in London, als er das gewaltige Klavierkonzert Busonis unter Leitung von Henry Wood aufführte. 1961 gewann Ogdon den Ersten Preis beim Liszt-Wettbewerb in Budapest, und seine internationale Anerkennung festigte 1962 der Erste Preis beim Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau, den er sich mit Vladimir Ashkenazy teilte.
Ogdon liebte es, seine eminenten Fähigkeiten bis an ihre Grenzen auszukosten und nahm solch gewaltige Aufgaben in Angriff wie die Komplettaufnahme der Klaviermusik von Rachmaninow (veröffentlicht 2001). Zuvor hatte er bereits die 10 Klaviersonaten von Skrjabin aufgenommen. Ogdons Repertoire umfasste Werke von über 80 Komponisten; neben den "Klassikern" setzte er sich speziell für Unbekanntes (z.B. Alkan) und zeitgenössische britische Komponisten ein
Ogdons Konstitution war, trotz imposanter äußerer Erscheinung, stets labil. 1973 kam es zu einem schweren Zusammenbruch, verursacht wahrscheinlich durch Schizophrenie oder manische Depression. Ogdon musste lange Zeit in einem Londoner Krankenhaus verbringen und trat erst 1980 wieder als Pianist in Erscheinung. U. a. spielte er zur Eröffnung der Royal Concert Hall in Nottingham. 1988 veröffentlichte er eine 4 CDs umfassende Einspielung des Opus Clavicembalisticum von Sorabji. Kurz darauf verstarb er an Lungenentzündung, verursacht durch nicht diagnostizierten Diabetes.
Die BBC drehte unter dem Titel Virtuoso einen Film über das Leben von John Ogdon. Grundlage bildete dessen Biographie, die seine Frau (mit der er seit 1960 verheiratet war) und Klavierpartnerin Brenda Lucas Ogdon verfasst hatte. John Ogdon wurde von Alfred Molina dargestellt, der für seine schauspielerische Leistung mit dem Best Actor Award der Royal Television Society ausgezeichnet wurde.
Kompositorisches Werk
Als Kompositionsstudent in Manchester gehörte Ogdon zum Kreis der New Music Manchester Group, gemeinsam mit Studienkollegen wie Birtwistle, Goehr und Davies. Unter den fast 200 Werken Ogdons finden sich Klavierstücke, Kammermusik (u.a. ein Streichquartett) und ein Klavierkonzert. Eine Sinfonie nach Herman Melville und eine komische Oper blieben unvollendet.
Weblinks
Erster Preisträger Klavier beim Tschaikowski-WettbewerbVan Cliburn (1958) | Vladimir Ashkenazy, John Ogdon (1962, geteilt) | Grigori Sokolow (1966) | Wladimir Krainew, John Lill (1970, get.) | Andrei Gawrilow (1974) | Michail Pletnjow (1978) | Peter Donohoe, Wladimir Owtschinnikow (1982, get. 2. Platz) | Barry Douglas (1986) | Boris Berezovsky (1990) | Nikolai Luganski (1994) (2.) | Denis Matsuew (1998) | Ayako Uehara (2002) | Miroslaw Kultischew (2007, 2.)
Personendaten NAME Ogdon, John KURZBESCHREIBUNG englischer Pianist und Komponist GEBURTSDATUM 27. Januar 1937 GEBURTSORT Mansfield Woodhouse, Nottinghamshire STERBEDATUM 1. August 1989 STERBEORT London
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