Johnny Owen

Johnny Owen
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Skulptur von Johnny Owen in Merthyr Tydfil

Skulptur von Johnny Owen in Merthyr Tydfil

Daten
Geburtsname John Richard Owens
Gewichtsklasse Bantamgewicht
Nationalität Britisch
Geburtstag 7. Januar 1956
Geburtsort Merthyr Tydfil, Wales
Todestag 4. November 1980
Todesort Los Angeles, Vereinigte Staaten
Kampfstatistik
Kämpfe 28
Siege 25
K.-o.-Siege 10
Niederlagen 1
Unentschieden 2

Johnny (John Richard) Owen(s)[1] (* 7. Januar 1956 in Merthyr Tydfil, Wales; † 4. November 1980 in Los Angeles, Vereinigte Staaten), war ein britischer/walisischer Bantamgewichtsboxer. Der mehrfache Profimeister des Vereinigten Königreiches, des Commonwealths und Europas gilt als einer der besten walisischen Boxer aller Zeiten[2], er erlangte traurige Berühmtheit als er an den Folgen seines einzigen Weltmeisterschaftskampfes gegen Lupe Pintor verstarb.

Owen war für sein extrem dürres, Skelettartiges Aussehen, was durch seine stark abstehenden Ohren noch verstärkt wurde, bekannt, er wog bei einer Körpergröße von 5 Feet 8 Inch (etwa 175 cm) lediglich um 50 kg,[3]; wegen dieses Erscheinungsbildes erhielt er die Spitznamen „The Matchstick Man“ bzw. „Merthyr Matchstick“ oder auch „The Bionic Bantam“ („Streichholz-Mann“ bzw. „Streichholz aus Merthyr“). Da er keinen harten Punch hatte, bestand seine -sehr erfolgreiche- Boxtaktik darin, den Gegner mit einem Hagel von Schlägen einzudecken.[3]

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Owen begann sehr früh mit dem Boxsport, schon im Alter von Acht begann er mit dem Training.[4] Als Amateur gewann er 106 von 124 Kämpfen, dabei vertrat er Wales 17 mal in Vergleichskämpfen und internationalen Meisterschaften, wovon er 15 Kämpfe gewinnen konnte. 1976 wechselte er ins Profilager, seinen ersten Kampf gewann er gegen am 30. September gegen George Sutton, im Rückkampf nach einem halben Jahr gewann er seinen ersten Profititel, die walisische Meisterschaft. Im November 1977 wurde er britischer Profimeister, diesen Titel trug er bis zu seinem Tod 3 1/2 Jahre später. Seinen ersten Kampf gegen einen Boxer, der nicht von den Inseln kam, gegen den erfahrenen Australier Paul Ferreri um die Profimeisterschaft des Commonwealth gewann er ein Jahr später, den folgenden Kampf um die Europameisterschaft gegen den Spanier Juan Francisco Rodriguez in Spanien verlor er jedoch sehr knapp (144-145 | 146-146 | 144-145) in nach Punkten und irregulären 15 Runden - die EBU hatte die Dauer von Titelkämpfen zuvor auf zwölf Runden festgelegt -[5], den Rückkampf 52 Wochen später in Wales gewann Owens dann jedoch souverän nach Punkten[6]

Letzter Kampf und Tod

Owen bekam seinen ersten WM-Titelkampf im Spätsommer 1980 zugesprochen. Sein Kampf mit dem WCW-Champion Lupe Pintor wurde auf den 19. September des Jahres terminiert. Grand Olympic Auditorium Pintor galt bei den Buchmachern als 1:5-Favorit. Die Stimmung in der Halle war durch die vielen mexikanischen Fans sehr aufgeheizt; Owen konnte sich anfangs gut behaupten, Pintor gewann jedoch ab der neunten Runde immer mehr die Oberhand, Owen hielt aber immer noch weitgehend mit. In der zweiten Minute der zwölften und letzten Runde konnte Pintor ihn jedoch niederschlagen und er wurde bis acht angezählt, antwortete auf die Frage des Ringrichters, ob er noch weiterboxen könne, positiv und wirkte nicht ernsthaft verletzt. Unmittelbar nach Wiederbeginn brach Owen jedoch nach einer harten Rechten Pintor bewusstlos zusammen. [7]

Die Entfernung eines Blutgerinnsels in Owens Gehirn in einer zwölfstündigen Notoperation konnte ihn nicht retten, er starb am 4. November desselben Jahres, ohne zuvor das Bewusstsein wiedererlangt zu haben.[3]

Nachwirkung

Durch Owens Tod wurde insbesondere im Vereinigten Königreich eine Debatte über die Gefahren des Boxsports ausgelöst, die schließlich dort und auch in einigen anderen Staaten zu verschärften sportärztlichen Untersuchungspflichten, darunter zu bildgebende Untersuchungen des Hirns für, Berufsboxer führten. Zur Erinnerung an Owens errichte seine Heimatstadt 2002 ein Denkmal.[8] Das Theaterdrame „Fighting Words“ von Sunil Kuruvilla (1998/99) thematisiert Owens letzten Kampf aus Sicht dreier ihm nahestehender Frauen, es wurde unter anderem in Toronto, Los Angeles und Boston aufgeführt. Der britische Dokumentarfilm „The Longest Journey“ der BBC aus dem Jahr 2003 zeigt die Reise des Vaters Owens nach Mexiko um Pintor das erste Mal zu treffen, der Film thematisiert dabei im Rückblenden das Leben Owens.

Weblinks

Literatur

Einzelnachweise

  1. Owen kürzte für seine Boxlaufbahn seinen Nachnamen um das s, da es bereits einen britischen Boxer namens Johnny Owens gab; vgl. Duncan Higgitt: „Johnny Owen: Champion of half the word“, Western Mail (Cardiff) vom 20. Mai 2006.
  2. Die BBC platzierte ihn 2006 auf Platz zehn auf der Liste der besten Waliser Faustkämpfer
  3. a b c Marcel Berlins: „Fighting to the last - a hero of the ring.“, The Times vom 20. Mai 2006 (englisch).
  4. Übersichtsseite zu Owen auf johnnyowens.com (englisch).
  5. „Euro bantam title stays in Spain“, The Ring magazine, April 1979
  6. „Owen takes Euro crown“, The Ring magazine, Februar 1980.
  7. [1]
  8. Duncan Higgitt „Johnny Owen: Champion of half the word“, Western Mail vom 20. Mai 2006.

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