Jomon-Zeit

Jomon-Zeit
Topf aus der mittleren Jōmon-Zeit
(3000–2000 v. Chr., National Museum Tokyo)

Die Jōmon-Zeit (jap. 縄文時代 jōmon jidai) oder Jōmon-Kultur (jap. 縄文文化 jōmon bunka) bezeichnet eine von 10.000 bis 300 v. Chr. andauernde Phase in der Vorgeschichte Japans.

Funde aus Keramik gaben der Epoche ihren Namen. Jōmon (jap. 縄文, – Schnur, mon – Muster) bedeutet im Japanischen Schnurmuster. Die Besonderheit dieser Keramik besteht in ihrer ausgesprochen kreativen Gestaltung. Mit unterschiedlich dicken Schnüren wurden Rillen in den roten Ton gepresst, so dass bestimmte Muster entstanden. Typisch waren flammenartige Spiralmuster. Die Keramik wurde im Vergleich zur Yayoi-Zeit mit relativ niedrigen Temperaturen gebrannt.

In diesem Zeitraum ernährten sich die Menschen durch Jagen und Sammeln. Das Klima war mild und warm, und es wuchs eine üppige Vegetation auf den japanischen Inseln. Die Nahrung bestand hauptsächlich aus Fisch und Schalentieren, Hirsche und Wildschweine wurden in Gruppen gejagt. Dazu wurden Pflanzen und Früchte gesammelt. Die Töpfe dienten vermutlich der Lagerung von Früchten und dem Transport von Wasser.

Ab ca. 5000 v. Chr. bildeten sich immer größere Dörfer mit bis zu 30 Bewohnern. Gruben mit Bambusdächern dienten als Unterkunft. An der Fundstelle Sannai Maruyama in Aomori wurde eine solche frühzeitliche Siedlung als Freilichtmuseum aufwendig rekonstruiert.

Durch eine Klimaverschlechterung wurden viele Dorfverbände gezwungen, die hohen Berge zu verlassen und in die Nähe von Flüssen und ans Meer zu ziehen. Zu dieser Zeit entwickelte sich die erste Form von Landwirtschaft. Die aufkommende Sesshaftigkeit kann als Folge dieser Errungenschaft gesehen werden und zeugt zudem von einer geordneten Gesellschaftsstruktur, bei der es sich vermutlich um eine matriarchalische Gesellschaft gehandelt hat.

Religion

Über die Verehrung von Gottheiten während der Jōmon-Zeit ist wenig bekannt, da keine schriftlichen Überlieferungen vorliegen und es keine bildlichen Darstellungen gibt. Es wurden Berge und Bäume verehrt. Besondere Plätze wie Wasserfälle, Felsvorsprünge oder große Bäume dienten als rituelle Orte für die Ausübung der Gottesverehrungen. Neben diesen Göttern gab es noch Spirituelle, die in Kontakt mit den Ahnen standen. Durch sie wurde die Kommunikation mit Verstorbenen hergestellt und gepflegt.

In der Spätphase der Jōmon-Zeit entstanden eindrucksvolle Monumente, die auf erstaunliche mathematische und astronomische Kenntnisse hinweisen. Bei einem handelt es sich vermutlich um einen Kalender. Sie bauten einen Turm, der so ausgerichtet ist, dass die Säulen den Sonnenstand zur Sommersonnenwende markieren. Die Schatten der Pfosten laufen an diesem Tag genau diagonal zur Basis des Turms.

Aus der Jomon-Zeit sind auch Tonstatuen sog. "Dogū" erhalten, deren Zweck bis heute unbekannt ist.

Auf die Jōmon-Kultur folgte die Yayoi-Kultur, welche sich wiederum durch eine charakteristische, jedoch von der Jōmon-Kultur gänzlich verschiedene Töpfereikunst auszeichnet.

Einteilung

Name Zeitraum Merkmale
Anfängliche Jōmon-Zeit 13.000–8000 v. Chr. Erste Nutzung von Keramik auf den japanischen Inseln
Frühste Jōmon-Zeit 8000–5000 v. Chr. Erste Ton-Figuren. Jōmon-Kultur erreicht die Hauptinsel Honshū
Frühe Jōmon-Zeit 5000–2500 v. Chr. Die ersten größeren Siedlungen in der Jōmon-Kultur
Mittlere Jōmon-Zeit 2500–1500 v. Chr.
Späte Jōmon-Zeit 1500–1000 v. Chr.
Ausgehende Jōmon-Zeit 1000–300..250 v. Chr.

Weblinks


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