- Josef Leinen
-
Jo Leinen (* 6. April 1948 in Bisten) ist ein deutscher Politiker und seit 1999 Europaabgeordneter für die SPD in der Sozialdemokratischen Fraktion im EP.
Nach dem Abitur und dem Studium der Rechtswissenschaften legte Jo Leinen 1972 das erste Juristische Staatsexamen ab. Nach Aufenthalten 1973/1974 beim Europakolleg in Brügge und am Institute for World Affairs in Connecticut erfolgte 1976 das zweite Juristische Staatsexamen. Danach war er von 1977 bis 1984 als Rechtsanwalt in Freiburg im Breisgau tätig.
Inhaltsverzeichnis
Politik
Außerparlamentarische Arbeit
Leinen wurde um 1980 als Wortführer der Anti-AKW- und Friedensbewegung bekannt, aktiv auch beim Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU). Weil er Protestaktionen gelegentlich auf einem Baucontainer stehend durch ein Megaphon zu moderieren versuchte, erhielt er den Spitznamen „Container-Jo“. [1]
Wegen seiner Teilnahme bei der Demonstration gegen das Kernkraftwerk Brokdorf (1981) - bei der es zu gewaltförmigen Auseinandersetzungen kam - wurde er als „Leiter und Führer“ angeklagt, aber letztlich freigesprochen, weil das Bundesverfassungsgericht klarstellte, dass es bei solchen kollektiven Aktionen keinen dirigierenden „Leiter und Führer“ gibt. Einer seiner Verteidiger war Gerhard Schröder. [2]
Partei
Jo Leinen ist Mitglied der SPD und dort in verschiedenen Funktionen aktiv gewesen. So war er:
- 1977–1979: Europa-Sekretär der SPD-Jugend
- 1981–1985: Mitglied der Umweltkommission der SPD
- 1985–1999: Mitglied des Landesvorstands der SPD Saar
- 1996 bis heute: Mitglied der Europa-Kommission der SPD
- 2008 bis heute: Mitglied der Kommission Internationale Politik der SPD
Landespolitik
Zwischen 1985 und 1999 war Leinen Mitglied des Landtags des Saarlands in der 9.-11. Wahlperiode. 1994 bis 1999 war Leinen dort Vorsitzender des Europa-Ausschusses.
1985 wurde Jo Leinen im Saarland Umweltminister im Kabinett des damaligen Ministerpräsidenten Oskar Lafontaine. Dieses Amt hatte er bis 1995 inne. 1999 war Leinen auch Mitglied des Stadtrates von Püttlingen/Saar.
Europäisches Parlament
Seit 1999 ist er Mitglied des Europäischen Parlaments.[3]
Im Parlament war er 2002-2004 Stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für konstitutionelle Fragen und ist seit 2004 Vorsitzender des Ausschusses für konstitutionelle Fragen sowie stellv. Mitglied im Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten.
Er war 1995 bis 1999 Mitglied im Ausschuss der Regionen und im Kongress der Regionen und Kommunen des Europarates. Derzeit ist er Mitglied in verschiedenen Kultur-, Sozial- und Sportorganisationen. Vizepräsident von EUROSOLAR e.V und Mitglied des „Steering Committee“, des parlamentarischen Lenkungsausschusses der Initiative „Europa eine Seele geben“.
Weiterhin ist er Mitglied der Delegation für die Beziehungen zu den Ländern Südasiens und stellvertretender Mitglied der Delegation für Indien.
Weitere Ämter
Jo Leinen war 1977 bis 1979 Vorsitzender der Jungen Europäischen Föderalisten (JEF) und 1979 bis 1984 Vizepräsident des Europäischen Umweltbüros (EEB) Brüssel. Er war von 1977 bis 2005 Präsident der Union Europäischer Föderalisten sowie seit 2003 Vize-Präsident der Internationalen Europäischen Bewegung.
Mitgliedschaften
Leinen ist Mitglied der überparteilichen Europa-Union Deutschland.
Auszeichnungen
- 1985: Preis der Deutschen Umweltstiftung
Schriften
- Öffentlichkeit in Europa: Europäische Öffentlichkeit als neuer Antrieb für europäische Politik, in: Claudio Franzius/ Ulrich K. Preuß (Hrsg.), Europäische Öffentlichkeit, Baden-Baden 2004, S.31–37.
- zusammen mit Justus Schönau: Auf dem Weg zur europäischen Demokratie. Politische Parteien auf EU-Ebene: neue Entwicklungen, in: Integration, 3/2003, S. 218–227.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://www.kverlagundmultimedia.de/Archivb/Chronologisch_2002/Spree_am_Ostbahnhof/spree_am_ostbahnhof.html
- ↑ http://www.labournet.de/diskussion/grundrechte/demogeschichte.html
- ↑ http://www.europarl.europa.eu/members/public/geoSearch/view.do?country=DE&partNumber=2&language=DE&id=4262
Personendaten NAME Leinen, Jo KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker GEBURTSDATUM 6. April 1948 GEBURTSORT Bisten
Wikimedia Foundation.