- Jour de gloire
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Jour de Gloire ist ein opernartiges Musical (Opera-Musical) in 4 Akten und einem Epilog. Das Libretto ähnelt dem Aufbau einer Opera seria, die Musik ist musicalartig. Man findet darin Elemente der klassischen Oper bis zum Rock'n'roll. Das Libretto stammt von Jürg Bauer und die Musik komponierte Hanspeter Reimann, beide kommen aus Brugg in der Schweiz. Die Uraufführung fand am 31. Oktober 2003 in der Bärenmatte in Suhr anlässlich des Kantonsjubiläums des Kantons Aargau statt.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Das Stück spielt zur Zeit der Besetzung der Schweiz durch die Franzosen zu Beginn des 19. Jahrhunderts und berichtet kritisch von Arbeiteraufständen und religiöser Heuchelei. Auch spielen die Freischärler und der Sonderbundskrieg eine Rolle. Die Personen sind jedoch frei erfunden.
Erster Akt: Auf dem Lande
Am Vorabend ihrer Hochzeit feiern die beiden Paare, Gertrud und Werner, Johannes und Therese, zusammen mit den anderen Dorfbewohnern. Die Festlichkeiten werden durch die Ankunft des Bischofs und der sieben Kleriker unterbrochen, die von den Soldaten Napoleons verfolgt werden. Therese und Johannes nehmen den Bischof zu sich auf. Die Soldaten stürmen herein, töten einige Leute und nehmen Gertrud und Werner als Geiseln. Gertrud wird von einem französischen Leutnant vergewaltigt, Werner von den Soldaten getötet. Gertrud weint verzweifelt und wünscht sich, vereint mit Werner, im Himmel der reinen Liebe. Die nunmehr schwangere Gertrud wird vom Bischof ermahnt: “Was auch der heilige Vater lehrt, die Frucht deines Leibes sei, in Demut, auszutragen!” Die Szene schließt mit einem großen Halleluja.
Zweiter Akt: 18 Jahre später, in der Fabrik
Johannes und Therese sind Besitzer einer Weberei geworden, in der Gertrud und ihr Sohn Lucien arbeiten. Lucien rebelliert gegen die schlechten Arbeitsbedingungen. Der Pfarrer erscheint und ruft die Weber auf, zur Feier des Johannistags, des Namenstags ihres “Herrn”, zu beten und ihre Dankbarkeit zu bezeugen. Luzia, eine Weberin, bewundert seinen Mut und verliebt sich in ihn. Lucien revoltiert und ruft die anderen Weber auf, sich für ihre Rechte zu wehren. Der Fabrikherr Johannes erscheint und befiehlt den Aufsehern das rebellische Gesindel aus seinen Augen zu schaffen. Lucien wird von Aufsehern niedergeschlagen. In der Weberei findet eine Modeschau “Von der Windel bis zum Leichentuch” statt, zu der Johannes und Therese Geistliche und Vertreter der höheren Stände eingeladen haben. Nach der Modeschau findet Luzia den bewusstlosen Lucien. Er erlangt sein Bewusstsein wieder. Luzia und er besingen ihre Liebe. Luciens Mutter, Gertrud, bittet ihn zu fliehen, Lucien aber wendet sich gegen die Aufseher und stachelt mit seinem “Lied der Freiheit” die Weber erneut zur Rebellion auf. Im Weberaufstand brennt die Weberei nieder. Gertrud stirbt in den Flammen.
Dritter Akt: Vor der Kirche, Herbstmesse
Lucien betrauert auf dem Marktplatz vor der Kirche den Tod seiner Mutter. Luzia tröstet ihn. Sie ziehen sich in die Kirche zurück. Im Morgengrauen beklagen die verhafteten Weber den Misserfolg ihres Aufstands. Johannes und Therese tanzen zusammen mit ihren reichen Freunden den "Tango von der Prädestination" und feiern den ihnen zustehenden Reichtum. Die Polizei sucht Lucien als Anführer des Arbeiteraufstandes. Während der Vorbereitungen für die Herbstmesse versammeln sich Arm und Reich. Sie hören sich zuerst eine "Girl-Group" und dann die Rede des Präsidenten (CEO) der Universal-Versicherung an. Johannes und Therese können dank der Universal-Versicherung ihre Weberei wieder aufbauen; sie feiern den Fortschritt und den Wohlstand.
Werber aus drei Ländern, Neapel, den USA und Frankreich, ermutigen die Anwesenden zur Emigration oder zum Solddienst. Ein weiterer Werber wirbt für den Dienst bei den reformierten Freischaren, die gegen die konservativen Katholiken kämpfen. Lucien schließt sich diesen an, um sich abzusetzen und so einer drohenden Verhaftung zu entziehen. Er verspricht, so bald wie möglich zurückzukehren. Luzia muss ihn ziehen lassen.
Vierter Akt: Vor und in der Kathedrale
Nach kurzem Kampf gelingt es den katholischen Truppen, die reformierten Freischaren zu töten oder gefangen zu nehmen. Unter den gefangenen Freischärlern befindet sich auch Lucien. Er beklagt und betrauert den Tod seiner Mutter und die Trennung von Lucia. Die Klage mündet in ein kämpferisches Lied, das alle anfeuert, seine Mitgefangenen sowie die katholischen Bewacher. Der Bischof tritt auf und verurteilt ihn als Häretiker, das heißt als Ketzer. Liberale Bundestruppen marschieren ein und befreien die gefangenen Freischärler. Der General bietet den Konservativen an, am Fortschritt der neuen Zeit teilzunehmen. Lucien protestiert gegen die Absichten des Generals, reißt einem Bewacher die Waffe aus der Hand und besingt eine Zukunft der Versöhnung und ohne Krieg. Er wird als vermeintlicher Revolutionär oder als Ketzer von beiden Seiten erschossen.
Epilog
Luciens Leiche ruht auf einem Katafalk. Geistliche beider Konfessionen, Bischof und reformierter Pfarrer, Johannes, Therese und der General-Direktor der Versicherung finden sich zur feierlichen Beisetzung Luciens ein. Die Chöre beider Konfessionen stimmen ein großes Fugato an. Luzia tritt auf. Johannes und Therese versuchen sie zu trösten. Luzia weist den geheuchelten Trost einer Therese und eines Johannes mit Abscheu von sich. Stattdessen ruft sie, wie es Lucien getan hat, zu einer gewaltfreien und Menschen liebenden Zukunft auf. Sie bricht vor der Leiche ihres Geliebten zusammen. Der General und Direktor der UNIVERSAL-Versicherung versichert ihr lebenslange Sicherheit. Lucien wird als zukünftiger National- und Freiheitsheld verehrt.
Nachspiel (Ausklang) Orchester
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Kategorien:- Musical (Werk)
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