- Judas Cyriacus
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Judas Cyriacus (* um 300 in Italien; † um 362 in Ancona) ist der Patron der Stadt Ancona und der dortigen Kathedrale, wo man alljährlich am 1. Mai sein Fest feiert. Er wird sowohl in der römisch-katholischen als auch orthodoxen Kirche als Märtyrer verehrt (Festtag rk.: 4. Mai, orth.: 14. April).
Inhaltsverzeichnis
Judas Cyriacus und das Kreuz Christi
Der legenda aurea nach war Judas Cyriacus gebürtiger Jude und ein entfernter Verwandter des Stephanus. Er soll, als er noch Jude war, der Kaiserin Helena geholfen haben, das Kreuz Christi aufzufinden. Nach der Auffindung des Kreuzes ließ sich Judas Cyriacus taufen und wurde zum Bischof von Jerusalem geweiht. Er soll zur Zeit des Kaisers Julian als Märtyrer gestorben sein.
Von Galla Placidia, der Tochter des römischen Kaisers Theodosius I., sollen die sterblichen Überreste des Judas Cyriacus nach Ancona gebracht worden sein. Im Jahr 1128 wurde ihm zu Ehren eine dort errichtete Kathedrale geweiht (Duomo San Ciriaco).
Der älteste erhaltene Text dieser Legende ist ein syrisches Manuskript, das vermutlich um 500 n. Chr. verfasst worden ist. Damit dürfte dies die älteste erhaltene Legende der Kreuzauffindung sein.
Historische Relevanz
Die in der Legende beschriebene Person lässt sich anhand der antiken historischen Quellen nicht festmachen. Zu der besagten Zeit hat es keinen Bischof mit dem Namen Judas Cyriakus gegeben. Lediglich Eusebius erwähnt zur Zeit Bar Kochbas (132–135) als letzten judenchristlichen Bischof Jerusalems einen Judas (H.E. IV 5,3).
Weblinks
Commons: Judas Cyriacus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Judas Cyriacus. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Judas Cyriacus auf heiligenlexikon.de
Literatur
- H. J. W. Drijvers, J. W. Drijvers: The Finding of the True Cross. The Judas Kyriakos Legend in Syriac. Introduction, Text and Translation. 1997.
- Reclams Lexikon der Heiligen und biblischen Gestalten, S. 485.
- Lexikon der christlichen Ikonographie. Band 6, 1994, S. 15.
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