Julfa (Stadt)

Julfa (Stadt)
Culfa (Aserbaidschan)
DMS
Culfa
Culfa

Culfa ist eine Stadt in Aserbaidschan und Hauptstadt des Bezirks Culfa in der Autonomen Republik Nachitschewan. Die Stadt liegt am Fluss Aras an der Grenze zum Iran und hatte 2008 über 11.700 Einwohner.[1] Am anderen Ufer des Flusses liegt die iranische Stadt Jolfa.

Geschichte

Im Mittelalter war die Stadt ein bedeutendes Handelszentrum an der Straße von Persien nach Armenien und war von Christen wie Muslimen besiedelt. Ab dem 15. Jahrhundert verlor die Stadt an Bedeutung, insbesondere nach den Kriegen zwischen dem Osmanischen Reich und Persien im 16. Jahrhundert. Doch noch zu Beginn des 17. Jahrhundert hatte die Stadt über 20.000 Einwohner. 1604 wurde die Stadt jedoch vom Schah Abas I. niedergebrannt, da er sie gegen die Türken nicht verteidigen konnte. Die Bewohner wurden nach Isfahan deportiert, wo es noch heute eine armenische Gemeinde und einen von dieser bewohnten und nach Dschulfa Neu-Dschulfa benannten Stadtteil gibt.

Die Stadt war danach großteils verlassen und Teile des alten Culfa wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts beim Bau der Eisenbahnlinie zerstört. Die 1848 neugegründete Stadt gewann durch die Bahnverbindung ab 1906 wieder an Bedeutung.[2]

Armenischer Friedhof

Nahe der Stadt, bei Alt-Culfa, befand sich armenischer Friedhof aus dem 15. und 16. Jahrhundert mit über 3000 Grabsteinen. Dieser wurde von 1998 bis 2006 jedoch vollständig zerstört. Die Zerstörung wurde vom Europäischen Parlament kritisiert und als Bruch der Welterbe-Konvention bezeichnet.[3] Die armenische Regierung und Sprecher des Europäischen Parlaments warfen Aserbaidschan ein ähnliches Vorgehen wie das der Taliban mit den Buddha-Statuen in Afghanistan vor. Aserbaidschan wies die Vorwürfe zurück und erlaubte ausländischen Beobachtern keinen Zutritt zu dem Gebiet.[4]

Quellen

  1. World Gazetteer über die größten Städte Aserbaidschans
  2. azerb.com über Stadt und Rayon
  3. Europäisches Parlament über Kulturelle Stätten in Aserbaidschan (englisch)
  4. Azerbaijan 'flattened' sacred Armenian site, The Independent, von Stephen Castle, 30. Mai 2006

38.95583333333345.6308333333337Koordinaten: 38° 57′ N, 45° 38′ O


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