- Jumpin' Jack Flash
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Jumpin’ Jack Flash ist die vierzehnte in Großbritannien erschienene Single der The Rolling Stones. Die Aufnahme war auch der Einstand für Jimmy Miller als Produzent der Band.
Die Veröffentlichung gilt als Wiedergeburt der Rolling Stones: Nach den psychedelischen Abenteuern von 1967, nach Gefängnisaufenthalt und Schwanengesängen in der englischen Musikpresse gelangten die Stones wieder zu einem Sound voller Rock und Blues, mit einem Gitarren-Riff, der davon kündete, dass ihre beste Zeit noch bevorstand.
Dieses Riff, das auf eine von Bill Wyman am Keyboard entwickelte Grundidee zurückgeht, verwandelte Keith Richards während der Aufnahmen zu Beggars Banquet in den Olympic Studios in London in einen gut dreieinhalb Minuten langen, „Funken sprühenden, perfekten teuflischen Ausbruch voller roher, treibender Kraft und ursprünglicher Energie, perfektioniert durch Mick Jaggers hitzigen, schamlosen und kraftvollen Gesang“ (Steve Appleford).
Den BBC-Zusehern präsentierten die Stones in Kriegsbemalung in einem Promotionband das in kryptischen Zeilen wohl von einer düsteren und brutalen Kindheit voller Armut und Missbrauch erzählende Lied und sahen sich alsbald wieder mit Vorwürfen konfrontiert, ihre Musik stünde unter satanischem Einfluss. 1995 erläuterte Mick Jagger dem Magazin Rolling Stone, der Text sei für ihn damals „nur eine Metapher gewesen, aus all dem Drogenzeugs rauszukommen“.
Die Aufnahmen fanden im März und April 1968 statt, das ausschließlich als Single veröffentlichte Lied, mit der B-Seite Child of the Moon, erschien am Freitag, dem 24. Mai 1968 in Großbritannien und kam dort auf Platz 1 der Charts. Auch in Deutschland rangierte das Lied auf Platz 1 der Single-Charts. In den USA erschien die Single am Samstag, dem 1. Juni 1968 und erreichte Platz 3. Das erste Album, auf dem das Lied veröffentlicht wurde, war Through the Past, Darkly (Big Hits Vol. 2) im Jahr 1969.
Auf eine Nennung als Mitautor musste Bill Wyman allerdings verzichten. Wie fast immer bei den Rolling Stones wurden nur Mick Jagger und Keith Richards als Urheber des Liedes genannt. In seiner Autobiographie Stone Alone nennt Bill Wyman die Hintergründe: „Es passierte oft, daß Grundideen und andere Einfälle von Brian, Charlie oder mir während langer Studiosessions im Schmelztiegel landeten, aber nach ein paar Stunden oder Tagen waren die Ursprünge unserer Vorschläge verschwunden...“.
Erstaunlicherweise besetzte in der endgültigen Fassung Richards den Bass und nicht, wie sonst üblich, Wyman, der hier die Orgel spielte.
Jumpin’ Jack Flash gilt als eine der wichtigsten Aufnahmen der Rolling Stones. Ohne diesen Hit wäre ihre zu diesem Zeitpunkt absteigende Karriere - der letzte größere Hit (Let's Spend the Night Together) lag bereits über ein Jahr zurück - vermutlich weit weniger spektakulär verlaufen. Eine interessante Live-Version des Liedes befindet sich auf dem 1969er Livealbum Get Yer Ya-Ya's Out.
Sonstiges
Im Buch Angst und Schrecken in Las Vegas von Hunter S. Thompson zitiert der Autor Mick Jagger mit der Zeile „I think I busted a button on my trousers“, was Mick Jagger in der Live-Version von Get Yer Ya-Ya's Out sagte. In dem Film Fear and Loathing in Las Vegas (1998, mit Johnny Depp) taucht das Lied während der Schlussszene und in den Abspann hinein auf. Die Hauptfigur Raoul Duke fährt in den Sonnenuntergang und hält dabei einen Monolog. Das Lied taucht nicht auf dem offiziellen Soundtrack des Films auf, da die Stones zwar die Verwendung ihrer Musik in den Medien erlauben, aber nicht die Veröffentlichung auf Soundtracks oder Compilations.
Literatur
- Bill Wyman, Ray Coleman: Stone Alone. Die Insidergeschichte der Rolling Stones („Stone alone“). Goldmann, München 1992, ISBN 3-442-41390-7.
- Steve Appleford: The Rolling Stones, Rip This Joint. Die Story zu jedem Song („The Rolling Stones - it's only rock'n'roll“). Rockbuch-Verlag, Schlüchtern 2002, ISBN 3-927638-11-0.
Weblinks
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