Jumschagin Zedenbal

Jumschagin Zedenbal
Jumshagin Tsedenbal (links) beim Parteitag der SED vom 15. bis 21. Januar 1963 in der Werner-Seelenbinder-Halle in Berlin

Jumdschaagiin Tsedenbal (mongol. Юмжаагийн Цэдэнбал;* 17. September 1916; † 24. April 1991 in Moskau) war einer der Führer der Mongolei von den 1940ern bis 1984. Während seiner politischen Karriere amtierte er als Premierminister sowie als Generalsekretär der Mongolischen Revolutionären Volkspartei (MRVP).

Leben

Nach dem Tod von Marschall Chorloogiin Tschoibalsan übernahm er am 26. Januar 1952 die Position des Regierungschefs und ging sogleich daran seine politischen Rivalen zu beseitigen: Daschiin Damba 1958/59, Daramyn Tumur-Otschiir 1962, Luwsantserengiin Tsend 1963, sowie die sogenannte Loochuuz-Njambuu-Surmaadschaw "Gegenpartei-Gruppe" im Dezember 1964. Dieses Amt hielt er bis zum 11. Juni 1974. Anschließend wechselte er zum Posten des Staatsoberhauptes.

Von 1958 bis 1984 hatte er das Amt des Ersten Sekretär des ZK der Mongolischen Revolutionären Volkspartei inne.

Seine Außenpolitik bestand in einer verstärkung der Zusammenarbeit mit der Sowjetunion, auch wenn er sich deutlich gegen Pläne aussprach, die Mongolei in die Union zu integrieren. Während des Chinesisch-Sowjetischen Konfliktes schlug er sich entschieden auf die sowjetische Seite, und zog sich dadurch den Unwillen Chinas zu. In der Mongolei wird Tsedenbal als Führer eingeschätzt, welcher im Kalten Krieg einen Weg des moderaten Sozialismus verfolgte.

Im August 1984 wurde er auf Betreiben der sowjetischen Führung zum Rücktritt gezwungen, angeblich aufgrund seines hohen Alters und nachlassender Geisteskräfte. Danach wurde Jambyn Batmunch Generalsekretär der MRVP. Bis zu seinem Tod blieb Tsedenbal in Moskau. Anschließend wurde sein Körper zur Beerdigung in die Mongolei verbracht.

Tsedenbal war mit der Russin Anastasia Iwanowna Filatowa (Анастасия Ивановна Филатова) verheiratet. Aufgrund ihrer engen Beziehung zu Leonid Breschnew wurde diese von vielen als die einflussreichste politische Persönlichkeit in der Mongolei angesehen.

Literatur

  • Jumshagin Zedenbal: Ausgewählte Reden und Schriften 1941–1977. Berlin 1978.



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