Jungfern Breschan

Jungfern Breschan
Panenské Břežany
Wappen von ????
Panenské Břežany (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Středočeský kraj
Bezirk: Praha-východ
Fläche: 579 ha
Geographische Lage: 50° 13′ N, 14° 26′ O50.21388888888914.441111111111245Koordinaten: 50° 12′ 50″ N, 14° 26′ 28″ O
Höhe: 245 m n.m.
Einwohner: 545 (2. Oktober 2006)
Postleitzahl: 250 70
Verkehr
Straße: Prag - Odolena Voda
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 1
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Libor Holík
Adresse: Hlavní 17
250 70 Panenské Břežany
Website: www.volny.cz/brezany

Panenské Břežany (deutsch Jungfern Breschan, auch Jungfernbreschan) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt 15 Kilometer nördlich des Stadtzentrums von Prag und gehört zum Okres Praha-východ.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Ort befindet sich im Quellgebiet des Kojetický potok auf der Hochfläche rechts des Moldautales. Westlich des Dorfes führt die Autobahn D8 / Europastraße 55, deren nächste Auffahrt bei Úžice liegt, vorbei. Dahinter dehnt sich das Areal des Militärflugzeugherstellers Aero Vodochody aus.

Nachbarorte sind Čenkov und Veliká Ves im Norden, Předboj im Nordosten, Zlonín im Osten, Bašť im Südosten, Klíčany im Süden, Hoštice und Vodochody im Südwesten sowie Dolínek und Odolena Voda im Nordwesten.

Geschichte

Der Ort wurde 1233 als Besitz des Benediktinerinnenklosters St. Georg auf der Prager Burg erstmals erwähnt.

In der ersten Hälfte des 18. Jahrhundert entstand ein Barockschloss, das nach dem Bau des zweiten Schlosses als „Oberes Schloss“ bezeichnet wurde.

Nach der Säkularisation des Klosters fiel das Gut Jungfern Teinitz an den Religionsfond. Bis 1820 wechselten die Besitzer mehrfach, dann erwarb es Matthias von Riese-Stallburg. Er ließ um 1840 das im Empirestil gestaltete Untere Schloss errichten. Seine Nachkommen verloren den Besitz 1901 wegen Überschuldung an die Prager Kreditbank, die im Jahre 1909 in dem österreichischen Zuckerfabrikanten Ferdinand Bloch-Bauer einen finanzkräftigen Käufer gefunden hatte. Bloch-Bauer brachte im Unteren Schloss seine Kunst- und Jagdtrophäensammlung unter.

Bei der deutschen Besetzung der „Resttschechei“ floh der jüdische Industrielle und das Gut wurde von den Nationalsozialisten konfisziert. Von 1939 bis 1942 war das Untere Schloss der Wohnsitz des Reichsprotektors von Böhmen und Mähren. Im Schloss lebten Konstantin von Neurath und ab 1941 dessen Amtsnachfolger Reinhard Heydrich mit ihren Familien. Nach Heydrichs Tod lebte seine Witwe Lina mit den Kindern bis 1945 im Schloss. Für die Bewirtschaftung des Gutes sorgte von Juli 1942 ein Außenkommando des KZ Theresienstadt, das bis zum 11. Februar 1944 bestand und dann ein Außenlager des KZ Flossenbürg mit 15 Häftlingen, die für Frau Heydrich arbeiteten. Nach dem 13. April 1945 wurde das Lager geräumt.

Sehenswürdigkeiten

  • Unteres Schloss
  • Oberes Schloss
  • Kapelle der Hl. Anna, erbaut 1705 - 1707 nach Plänen von Johann Blasius Santini-Aichl anstelle eines 1691 abgebrannten Vorgängerbaus

Weblinks


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