- Jungingenstein
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Der Jungingenstein ist ein 10 Tonnen schwerer Gedenkstein, der 1901 bei Tannenberg zum Andenken an den Tod von Ulrich von Jungingen, der in der verlorenen Schlacht bei Tannenberg am 15. Juli 1410 fiel, errichtet wurde.
Unter dem Einfluss des Historismus und nationalistischer Verklärung von historischen Tatbeständen gedachte man historischer Schlachtfelder im 19. Jahrhundert neu. Diese Schlacht wurde von der siegreichen polnischen Seite als Schlacht von Grunwald gefeiert, etwa durch das Gemälde von Matejko.
Nationalgesinnte deutsche Historiker wie Heinrich von Treitschke und die nationale Geschichtsdeutung stellten daraufhin Tannenberg als ehrenhafte und tragische Niederlage gegen heimtückische slawische Feinde dar. Kennzeichnend dafür war die Inschrift des Jungingenstein, der 1901 für Ulrich von Jungingen auf dem Schlachtfeld aufgestellt wurde:
- „Im Kampf für deutsches Wesen, deutsches Recht starb hier der Hochmeister Ulrich von Jungingen am 15. Juli 1410 den Heldentod“.
Der Stein wurde damit ein Vorläufer des Tannenberg-Denkmals vom 18. September 1927. Heute ist er noch vorhanden, allerdings wurde er nach 1945 mit der Vorderseite nach unten gestürzt, so dass die deutsche Inschrift nicht lesbar ist.
Literatur
- Walter u. Johannes Krüger: Das Tannenberg-National-Denkmal. Eine Erläuterung von den Erbauern. Allenstein: Südostpreußisches Verkehrsbüro o. J. [1928].
- Jürgen Tietz: Das Tannenberg-Nationaldenkmal. Architektur, Geschichte, Kontext. (Dissertation TU Berlin) Berlin: Verlag Bauwesen 1999. ISBN 3-345-00673-1
Weblinks
53.48674722222220.122791666667Koordinaten: 53° 29′ 12″ N, 20° 7′ 22″ OKategorien:- Denkmal (Militär)
- Denkmal (Ostpreußen)
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