Jávea

Jávea
Stimmungsbild Xàbia

Xàbia (valenciano, Aussprache Schabia; spanisch Jávea, Aussprache Chabea) ist eine kleine Hafenstadt im Zentrum der Costa Blanca mit ca. 27.000 Einwohnern. Zu erreichen ist Xàbia über die Autobahn AP7 / E15 (Ausfahrt 63 - Benissa oder Ausfahrt 62 - Ondara) oder über die Nationalstraße N-332. Zum Flughafen Alicante sind es 100 km, bis zum Flughafen Valencia 105 km.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die erste Kolonie auf iberischem Land errichteten die Griechen ca. 200 Jahre v. Chr., indem sie in der Nähe vom Cap de la Nau den Ort Xàbia gründeten. Später, im 3. Jahrhundert gründeten Karthager und Römer in der näheren Umgebung Städte wie Calp, Dénia und Alicante.

Im 7. Jahrhundert überfielen die Mauren die Küste und prägten über viele Jahrhunderte das Erscheinungsbild der Orte an der Costa Blanca. Es entstanden Orte wie Moraira, Alcàsser, Benidorm, Benitatxell, Benissa und Benidoleig.

Die Rückeroberung fand im 13. Jahrhundert statt und 1279 wurde Xàbia erstmalig urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit regierte König Jaume II. Unter dem Druck des Krieges von Kastilien (1296) und den Razzien der Granadiner (1304, 1308) veranlasste er den Bau von Befestigungsanlagen. Der ursprüngliche Ortskern (Vila) wurde mit einer lehmverschalten Mauer umgeben und mit Ecktürmen versehen. Einer dieser Ecktürme, En Cairat, ist heute noch zu sehen. Xàbia bildete nun einen Teil des Königreiches von València.

Xàbia wuchs nur sehr langsam und 1333 begann eine Zeit der Rezession. 1397 wurde Xàbia der Titel Vila con Consell (Stadt mit Rat) verliehen, gehörte aber weiterhin zum Fürstentum Dénia.

Wirtschaftliche Erholung und Bevölkerungszuwachs ließen im 15. Jahrhundert das Stadtgebiet zu klein werden. Mauern wurden eingerissen, um neue Straßen und Häuser zu bauen. Es entstand eine neue Stadtmauer mit den Stadttoren: La Mar, Sant Vicent, de la Ferreria und Sant Jaume. 1513 begannen die Bauarbeiten der Kirche Església de Sant Bertomeu geleitet von Domingo de Urteaga. Sie diente neben der Befriedigung religiöser Ansprüche auch dem Schutz der Bevölkerung.

Von der Pest wurde Xàbia im Mittelalter nicht besonders heimgesucht; die Bevölkerungszahl stieg von 930 Einwohnern im Jahr 1510 bis auf 1800 Einwohner im Jahr 1600. 1609 kam es unter Philipp III. zur Ausweisung der Mauren und damit zu einer Abnahme der Bevölkerung.

1709, nach der Niederlage von Almansa, erließ Philipp V. die Dekrete Decretos de Nueva Planta, mit dem die valencianischen Rechte aufgehoben wurden. Im Gegensatz zu anderen Orten der Umgebung, die auf Seiten der Österreicher gekämpft hatten, erhielt Xàbia zahlreiche Privilegien, die der Stadt demografische und wirtschaftliche Impulse gaben. Neben vielen Ehrentiteln bekam sie das Recht zur Ausfuhr von Waren und Früchten.

Während des Spanischen Unabhängigkeitskrieges (1810 bis 1812) wurde Xàbia mehrfach von den im Castell von Dénia stationierten Truppen überfallen.

Nach 1860 entstand in Xàbia dank der Herstellung und Ausfuhr von Rosinen, die eine starke Nachfrage aus Nordeuropa und USA erfuhren, ein Bürgertum wohlhabender Kaufleute.

Landschaft

Xàbia liegt an einer 25 km langen Bucht zwischen dem Cap de Sant Antoni im Norden und dem Cap de la Nau im Süden. Der Küstenverlauf wechselt ständig zwischen kleinen Buchten und ausgedehnten Stränden. Nördlich von Xàbia, im botanischen Schutzgebiet der Region València erhebt sich der 753 m hohe Montgó. Zum Landesinneren hin erstrecken sich weitläufig Obst- und Weingärten.

Klima

Durch seine einzigartige Lage zählt das Klima in Xàbia zu den besten der Erde. Von wenigen Ausnahmen abgesehen werden weder sehr hohe, noch sehr niedrige Temperaturen gemessen. Selbst im Januar beträgt die durchschnittliche Tagestemperatur noch 16 Grad Celsius. Die Wassertemperatur des Mittelmeeres beträgt im Sommer angenehme 25 Grad. Zwei bis vier Regentage im Monat sind der Durchschnitt, allerdings sind auch Trockenperioden von 10 bis 12 Wochen keine Seltenheit.

Wirtschaft

Fischerei- und Yachthafen Xàbia

Typisch für Trockengebiete ist der Anbau von Oliven, Johannisbrot, Weintrauben, Weizen und Mandeln. Im 19. Jahrhundert erreichte die Herstellung und der Handel von Rosinen ihren Höhepunkt. Durch moderne Bewässerungsanlagen ist es heute möglich, in großem Rahmen Orangenplantagen zu bewirtschaften.

Die Fischerei ist von großer einheimischer Bedeutung, ca. 20 Fischerboote kehren täglich vom nächtlichen Fang in den Hafen zurück. Allerdings hat sich der Fischereihafen im Zuge des Tourismus seit Beginn der 60er Jahre zugunsten eines Yachthafens verkleinern müssen. Der Anteil an Industrie in Xàbia ist unbedeutend, dagegen bildet der Tourismus wie in allen Orten entlang der spanischen Mittelmeerküste einen großen Anteil am Einkommen der Bevölkerung. Darüber hinaus haben sich zahlreiche Engländer, Deutsche und Schweizer dauerhaft in Xàbia niedergelassen. Sie bilden das Publikum für die große Anzahl an Restaurants, Cafes und Bars. Neben spanischen Supermärkten siedeln sich zunehmend deutsche Lebensmittelketten an.

Sehenswürdigkeiten

  • Església de Sant Bertomeu, gotische Kirche mit einem einzigen Schiff und seitlichen Kapellen zwischen den Strebepfeilern
  • Die moderne Kirche Nuestra Señora de Loreto mit ihrem kielförmigen Dach - einem Schiffsrumpf nachempfunden
  • Kloster Nuestra Señora de los Angeles
  • Die alten Windmühlen
  • Das Museo de arqueología y etnografía Soler Blasco

Weblinks

38.7891666666670.163055555555567Koordinaten: 38° 47′ N, 0° 10′ O


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