- Jäncke
-
Lutz Jäncke (* 16. Juli 1957 in Wuppertal) ist Neuropsychologe und kognitiver Neurowissenschaftler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Lutz Jäncke studierte Psychologie, Neurophysiologie und Hirnforschung an der Ruhr-Universität Bochum, TU Braunschweig und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. 1984 absolvierte er sein Diplom in Psychologie in Düsseldorf. 1995 wurde er an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Düsseldorfer Universität mit einer Arbeit über Bedeutung der audiophonatorischen Kopplung für die Sprechkontrolle zum Dr. rer. nat. promoviert. 1995 habilitierte er sich an der gleichen Fakultät mit einer Schrift über "Anatomische und funktionelle Hemisphärenasymmetrien".
1996 erhielt er ein Heisenberg-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Nach einem Forschungsaufenthalt am Beth-Israel-Krankenhaus der Harvard Medical School arbeitete er als Senior Researcher am Forschungszentrum Jülich.
1997 nahm er einen Ruf auf eine C4-Professur für Allgemeine Psychologie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg an. Seit April 2002 ist er Ordinarius für Neuropsychologie an der Universität Zürich.
Leistungen
Jäncke beschäftigt sich in seinen wissenschaftlichen Arbeiten vorwiegend mit der funktionellen Plastizität des menschlichen Gehirns. Hierzu verwendet er moderne bildgebende Verfahren (Funktionelle Magnetresonanztomografie, Elektroenzephalographie) sowie die Transkranielle Magnetstimulation.
Bislang hat Lutz Jäncke mehr als 150 Originalarbeiten in wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert. Seine Arbeiten sind im Essential Science Indicator gelistet. Derzeit gehört er damit zu den 1% der am häufigsten zitierten Wissenschaftler. Neben den Originalarbeiten hat er mehr als 50 Buchkapitel und mehrere Bücher publiziert.
2007 wurde er an der Universität Zürich mit dem mit 10.000 Schweizer Franken dotierten Lehrpreis "Credit Suisse Award for best Teaching" für seine frei vorgetragene Vorlesungsreihe "Grundlagen der Biologischen Psychologie" ausgezeichnet. Bereits 2006 erhielt er in Zürich vom Studierendenverband VSETH eine "Goldene Eule", den Sympathiepreis von den Studierenden an die Dozierenden der ETH Zürich.
Werke
- Methoden der bildgebenden Verfahren in Psychologie und den kognitiven Neurowissenschaften. Kohlhammer, Stuttgart, 2005.
- Impact Assessment of Neuroimaging, Zürich, Vdf Hochschulverlag, 2006.
- Mast, F. W. & Jäncke, L. (2007). Spatial Processing in Navigation, Imagery and Perception. Springer-Verlag New York Inc.
- Jäncke, L. (2008). Macht Musik schlau? Neue Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften und der kognitiven Psychologie. Huber, Bern.
Publikationen
- Beeli G., Esslen M., Jäncke L. (2005). When coloured sounds taste sweet: An extraordinary type of gustatory synesthesia. Nature, 434, 38.
- Münte, T.F., Altenmüller, E., Jäncke, L. (2002). The musician’s brain as a model for neuroplasticity. Nature Neuroscience Reviews, 3, 473-478.
- Jäncke, L., Wüstenberg, T., Scheich, H., & Heinze, H.J. (2002). Phonetic perception and the temporal lobe. Neuroimage, 15, 733-746.
- Jäncke, L. (2006). From cognition to action. In: E. Altenmüller, J. Kesselring & M. Wiesendanger (Eds.), Music, Motor Control and the Brain. Oxford: Oxford University Press.
- Jäncke, L., & Steinmetz, H. (2002). Anatomical brain asymmetries and their relevance for functional asymmetries. In: K. Hugdahl & R. J. Davidson (Eds.), Brain asymmetry. Cambridge, MA: MIT Press.
Weblinks
PND: kein individualisierter Datensatz vorhanden (Stand: 09. September 2007) Nicht individualisierter Eintrag zum Namen Lutz Jäncke im Katalog der DNB
- Webseite von Lutz Jäncke (Universität Zürich)
- Interview in der Weltwoche, Ausgabe 41, 2006
- Interview in der Weltwoche, Ausgabe 38, 2006
- Interview in der Fernsehsendung „Sternstunden der Philosophie“, 9. April 2006 - ganze Sendung (55 Minuten) als 78.8MB QuickTime-Movie (.mov) File zum Download auch hier
Personendaten NAME Jäncke, Lutz ALTERNATIVNAMEN Jancke, Lutz KURZBESCHREIBUNG deutscher Neurophsychologe, Professor für Neuropsychologie GEBURTSDATUM 16. Juli 1957 GEBURTSORT Wuppertal
Wikimedia Foundation.