- Jólasveinar
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Jólasveinar ['jouːlaˌsvεiˑnar̥] (deutsch Weihnachtsgesellen) sind die isländischen Weihnachtsmänner, 13 grobe, raue Gesellen. Heutzutage bringen sie aber auch Geschenke und tragen die werbewirksameren roten Mäntel.
Sie kommen ab dem 12. Dezember aus den Bergen zu den Menschen. Jeden Tag kommt einer hinzu, bis am Aðfangadagskvöld (Anfangsabend, Heiliger Abend) alle zusammen sind. Danach geht täglich wieder einer zurück, bis am þrettándan (dem 13. Weihnachtstag/Heilige Drei Könige, 6. Januar) alle wieder verschwunden sind.
Ihre Mutter ist das Trollweib Grýla und Leppalúði ihr Vater. Ursprünglich brachten sie keine Geschenke, sondern stahlen hier und dort etwas Essbares und ärgerten die Menschen. Grýla ist eine Schreckgestalt, der nachgesagt wird, dass sie am liebsten unartige Kinder fresse. Zu ihren Hausgenossen gehört auch Jólaköttur (die Weihnachtskatze). Sie frisst faule Leute, die nicht alle Wolle vom Herbst verarbeitet hatten. Die Fleißigen bekommen zu Weihnachten Jólaföt (Weihnachtskleidung), etwas zum Anziehen.
Kommt Geht Isländisch Aussprache Deutsch 12. Dezember 25. Dezember Stekkjastaur ['stεhcaˌstœyr̥] Pferchpfosten, ist dürr und steif, klaut Milch der Mutterschafe im Stall 13. Dezember 26. Dezember Giljagaur ['cɪljaˌkœyr̥] Schluchtenkobold, nascht vom Milchschaum im Kuhstall 14. Dezember 27. Dezember Stúfur ['stuːvʏr̥] Knirps, der Kleine liebt die angebrannten Reste in der Pfanne 15. Dezember 28. Dezember Þvörusleikir ['θvœːrʏˌslεiˑcɪr̥] Kochlöffellecker, vergreift sich am Kochgeschirr 16. Dezember 29. Dezember Pottaskefill ['pʰɔhtaˌscεːvɪtl̥] Topfschaber, leckt die Kochtöpfe leer 17. Dezember 30. Dezember Askasleikir ['askaˌslεiˑcɪr̥] Essnapflecker, versucht die stehengelassenen Essnäpfe zu mopsen 18. Dezember 31. Dezember Hurðaskellir ['hʏrðaˌscεtlɪr̥] Türzuschläger, ärgert durch Lärm die Leute 19. Dezember 1. Januar Skyrgámur ['scɪ:rˌkauˑmʏr̥] Quark-Gierschlund, labt sich am isländischen Magermilchquark Skyr 20. Dezember 2. Januar Bjúgnakrækir ['pjuknaˌkʰraiˑcɪr̥] Wurststibitzer, angelt die geräucherten Würste aus dem Rauchfang 21. Dezember 3. Januar Gluggagægir ['klʏkːaˌcaiˑjɪr̥] Fensterglotzer, späht mit großen Augen in die warmen Stuben 22. Dezember 4. Januar Gáttaþefur ['kauhtaˌθεˑvʏr̥] Türschlitzschnüffler, ihn erkennt man an seiner langen Nase 23. Dezember 5. Januar Ketkrókur ['cʰε:tʰˌkʰrouˑkʏr̥] Fleischkraller, holt sich seinen Teil vom Weihnachtsbraten 24. Dezember 6. Januar Kertasníkir [cʰεr̥taˌsniˑcɪr̥] Kerzenschnorrer, hat es auf die Talgkerzen abgesehen Anmerkungen: Der Rest vom Kochen waren zusätzliche Happen für die Kinder, Stúfur, Þvörusleikir und Pottaskefill machen sie ihnen streitig. Jeder Bewohner im Haus hatte seinen persönlichen Askur (hölzernen Essnapf) mit einem Klappdeckel. Nicht jeden Tag wurde warmes Essen gekocht. In den alten Zeiten waren "Kerti og Spil" (eine Talgkerze und ein Kartenspiel) gebräuchliche Weihnachtsgeschenke für die Kinder.
Die Taten der Weihnachtskerle werden in einem bekannten Gedicht von Jóhannes úr Kötlum (* 1899; † 1972) beschrieben. In Island gibt es 13-seitige Adventskalender. Das Weihnachtslied Jólasveinar einn og átta (Weihnachtsmänner einer und acht) erzählt von nur neun Weihnachtsgesellen. In anderen Texten werden seltener auch andere Namen für diese genannt.
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