Heilige Drei Könige

Heilige Drei Könige
Alessandro Botticelli: Anbetung der Könige,
1475, Tempera auf Holz
Die Weisen aus dem Morgenland mit phrygischen Mützen und ohne Königsinsignien, Mosaik aus dem 6. Jh., Sant’Apollinare Nuovo, Ravenna
Anbetung der Könige, Kapitell, Kapitelsaal vom Saint-Lazare d’Autun
Dreikönigsbild des Meisters von Meßkirch, um 1538
Anbetung der Magier, 4. Jahrhundert

Mit dem Begriff Heilige Drei Könige bezeichnet die katholische Tradition die in der Weihnachtsgeschichte des Matthäus-Evangeliums (Mt 2 EU) erwähnten Weisen aus dem Morgenland. Im Neuen Testament werden sie nicht eingehender beschrieben. Bereits im frühen Christentum entstand jedoch eine umfangreiche Legendenbildung, aus der sich ihre Zahl, ihre Bezeichnung als Könige und ihre Namen herleiten.

Ihr Hochfest in der katholischen Kirche ist der 6. Januar, der umgangssprachlich „Dreikönigstag“, auch „Dreikönig“ genannt wird. In der Liturgie heißt dieses Fest „Erscheinung des Herrn“, sowohl in der katholischen (Epiphanie) als auch in der evangelischen Kirche (Epiphanias).

Inhaltsverzeichnis

Exegese und biblische Bezüge

Das zweite Kapitel des Matthäusevangeliums (Mt 2 EU) berichtet im Rahmen der Erzählung von der Geburt Jesu Christi in Betlehem über die Verehrung des Neugeborenen durch Μάγοι ἀπό ἀνατολών (griechisch, Magoi apo anatolôn, Magier aus dem Osten).

Magoi wird im Griechischen allgemein für Magier verwendet, aber auch konkret für die sabzevarisch-medische zoroastrische Priesterkaste aus dem medischen Priesterstamm der Mager, die bei Herodot, Strabon und Philo von Alexandria erwähnt sind. Deshalb könnte an persische oder auch chaldäische Sterndeuter gedacht sein.

Zentral ist aber für Matthäus nicht ihre genaue Herkunft, sondern dass sie die Welt der Heiden repräsentieren.[1] Das ist auch daran erkennbar, dass sie nach dem neugeborenen König der Juden suchen (V.2), ein Begriff, der bei Matthäus nur von Heiden verwendet wird (vgl. Mt 27,11.29.37 EU).

Die Weisen haben den Aufgang seines Sterns beobachtet (V.2) und kommen nach Jerusalem, um dem neugeborenen König zu huldigen. Hier ist offensichtlich an einen persönlichen Stern und noch nicht an einen Wanderstern gedacht. Assoziationen zum Stern finden sich sowohl im Verstehenshorizont der heidnischen antiken Umwelt (Vergils Aeneis 2,694), als auch im jüdischen Umfeld (vgl. das Bileamwort aufgehenden Stern in Israel Num 24,17 EU oder auch eventuell die wandernde Feuersäule in Ex 13,21 EU). Ob ein historisches astronomisches Phänomen um die Zeitenwende die Erzählung mitgeprägt hat, ist auch astronomisch umstritten, und „geht als Frage am primär symbolischen Gehalt des Sterns vorbei“.[1]

In V.3–8 kommen die Weisen zuerst nach Jerusalem. Hier wird die Reaktion der politischen und religiösen Aristokratie auf die Geburt des Messias geschildert: „sie erschrecken“ (V.3). In V.8 beauftragt König Herodes sie sogar, zurückzukehren und ihm genau den Aufenthaltsort des Kindes zu verraten – eine Vorbereitung der Erzählung vom Kindermord in Betlehem (Mt 2,16–18 EU). So legt Matthäus bereits in der Einleitung des Evangeliums die Grundlage für das zentrale Motiv der Ablehnung des Messias durch sein eigenes Volk.

In V.9 folgen die Weisen wieder dem Stern, der jetzt als Wanderstern erkennbar ist. Er führt sie nach Bethlehem und bleibt dort stehen. Im Unterschied zum Lukasevangelium (Lk 2,7 EU) spricht Matthäus von einem gewöhnlichen „Haus“ (V.10). V.10–11 sind als Kontrast zum Erschrecken der Menschen in Jerusalem gestaltet: Die Magier freuen sich und bringen ihre Gaben dar: Gold, Weihrauch und Myrrhe (V.11). Dieser Vers nimmt nach überwiegender Meinung der Exegeten[2] Bezug auf mehrere alttestamentliche Stellen:

Die Völkerwallfahrt zum Zion in Psalm 72,10–15 EU:

10Die Könige von Tarschisch und von den Inseln bringen Geschenke, die Könige von Saba und Seba kommen mit Gaben. 11Alle Könige müssen ihm huldigen, alle Völker ihm dienen. […] 15Er lebe und Gold von Saba soll man ihm geben!“

Im Buch Jesaja 60,6 EU:

„Alle kommen von Saba, bringen Weihrauch und Gold und verkünden die ruhmreichen Taten des Herrn.“

Und im Hohelied 3,6 EU:

„Wer ist sie, die da aus der Steppe heraufsteigt in Säulen von Rauch, umwölkt von Myrrhe und Weihrauch, von allen Wohlgerüchen der Händler?“

Daneben dient Matthäus jedes Geschenk einzeln als Zeugnis für die Messianität Jesu: Gold als das angemessene Geschenk für den neugeborenen König; Myrrhe, eine Heilpflanze, mit der Arznei zubereitet wird, zum einen als Geschenk für den von Gott gesandten Arzt und Heiler („Heiland“), zum anderen unter Bezugnahme auf Ex 30,22–33 EU ebenso wie der dem Bereich des Tempels zugeordnete Weihrauch als Geschenk für den zukünftigen Hohepriester Israels.

Friedrich von Spee dichtet um 1623 „die Myrrh’ auf seine Menschheit wies“. Die Myrrhe ist dann nicht Zeichen für den Heiler, sondern Zeichen für den Menschen oder das menschliche Kleinkind, die Salbe aus Heilpflanzen brauchen.[3]

Danach sorgt V.12 nur noch dafür, dass die Weisen nicht zu Komplizen des Herodes werden und Jesus verraten. Anschließend verschwinden sie aus dem Mätthäusevangelium, „ein weiteres Interesse an ihnen besteht nicht“.[2]

Legenden über Zahl, Namen, Alter und Herkunft

Aufgrund der Bezüge zu Ps 72,10 EU und Jes 60 EU, wo Könige die Geschenke bringen, wurden die Weisen in christlichen Legenden bald ebenfalls als Könige gedeutet. Während sie die Legenda Aurea als Sterndeuter, Philosophen und Magier sieht, sagt bereits Tertullian Anfang des 3. Jahrhunderts von ihnen, sie seien fast wie Könige aufgetreten.

Die Zahl der Weisen schwankt in den ersten christlichen Jahrhunderten. Origenes (185–254) nennt als erster die Dreizahl der Magier. Auf Wandgemälden der S.-Domitilla-Katakombe sind vier statt der üblichen drei Könige dargestellt, in einer anderen Katakombe sind (wohl aus symmetrischen Gründen) nur zwei Könige mit phrygischen Mützen abgebildet. In einem ehemaligen Mosaik aus dem 6. Jahrhundert in der Geburtsbasilika in Betlehem sind sie mit persischen oder syrischen Kopfbedeckungen dargestellt. Diese Basilika wurde, im Gegensatz zu anderen Kirchen, von den Persern 614 nicht zerstört, vermutlich, weil sie auf dem Mosaik Landsleute erkannten. Auch in der Basilika San Apollinare Nuovo in Ravenna, Italien, findet sich ein Mosaik mit der Darstellung der drei Weisen mit phrygischen Mützen, wie sie Perser in dieser Zeit trugen. Die sich schließlich durchsetzende Dreizahl werden mit den drei Geschenken (Gold, Weihrauch, Myrrhe) in Verbindung gebracht. Nach persischen Erzählungen, die von neueren Forschungsergebnissen gestützt werden, könnten die drei Weisen aus der Stadt Hamadan, einem astronomischen Zentrum der damaligen Welt, nach Bethlehem aufgebrochen sein.[4]

Als Namen kommen in der lateinischen Tradition ab dem Anfang des 6. Jahrhunderts[5] Variationen von Caspar, Melchior und Balthasar vor. Dagegen heißen sie bei den syrischen Christen Larvandad, Hormisdas und Gushnasaph; bei den Armeniern werden sie Kagba und Badadilma genannt; bei den Äthiopiern tragen sie die Namen Tanisuram, Mika, Sisisba und Awnison, Libtar, Kasäd. Anna Katharina Emmerick gibt als ihre ursprünglichen Namen Theokeno, Mensor und Sair an.

In der Kunst werden sie oft auch als Jüngling, erwachsener Mann und Greis dargestellt. So schreibt schon ca. 730 Beda Venerabilis (oder sein Nachfolger) nach einer uralten griechischen Vorlage: der erste soll Melchior gewesen sein, ein Greis mit weißem Barte, der zweite Caspar, ein bartloser Jüngling, der dritte Balthasar, mit dunklem Vollbart (Tertius, fuscus, integre barbatus, Balthasar nomine).[6] Dabei bezieht sich das lateinische Wort fuscus („dunkel, schwärzlich“) eindeutig auf den Bart und nicht auf die Hautfarbe, wie noch heute oft behauptet wird. Beda schreibt weiter: „Aber alle deren Kleider sind wie die der Syrer“ (Omnia autem vestimenta eorum Syriaca sunt). Die Zahl drei steht hier vermutlich auch für die drei Alter des Menschen.

Im 12. Jahrhundert glaubte man im christlichen Abendland, die Welt bestehe aus drei Kontinenten, nämlich Europa, Asien und Afrika. Spätestens ab diesem Zeitpunkt wurden aus den drei Weisen dann drei Könige. Es verbreitete sich die Anschauung, die drei Könige symbolisierten die drei Kontinente. Da man Afrika zu dieser Zeit in der Regel mit dem von den Griechen als schwarzes Land bezeichneten Nordostafrika identifizierte, wurde der Vertreter Afrikas in der künstlerischen Darstellung zum Mohren. Ab dieser Zeit finden sich Darstellungen, auf denen der dritte König, der vorher wie die anderen eine weiße Hautfarbe hatte, mit schwarzer Hautfarbe dargestellt wird. Dabei wird meistens der jüngste König Caspar auch als dieser Mohr bezeichnet. Doch finden sich bereits in anderen frühen Quellen Melchior und mitunter auch Balthasar als die Vertreter Afrikas. Diese Uneinheitlichkeit findet sich auch noch in neueren Traditionen und literarischen Darstellungen. Bei Restaurationsarbeiten fand sich ein Gemälde der Florentiner Schule, in denen ein weißer König schwarz übermalt war, wie es der neuen ikonographischen Interpretation der drei Heiligen entsprach.

Von den Anfangsbuchstaben ihrer Namen leitete man Mitte des 20. Jahrhunderts die Wörter „Christus mansionem benedicat“ als christlichen Segensspruch ab, den die Sternsinger heutzutage in der Abkürzung „C+M+B“ neben die Haustüren schreiben.[7]

Nach einer syrisch-aramäischen Legende waren es zwölf Magier, die nicht als Könige bezeichnet wurden. Sie kamen von Persien nach Hah, der damaligen Metropole Tur Abdins im Südosten der Türkei, heute ein kleines Dorf in der Provinz Mardin. Von hier aus sind nur drei der zwölf Magier nach Jerusalem gezogen. Vor ihrer Rückkehr nach Hause erhielten sie als Gegengeschenk ein Kleid Jesu. Jeder der zwölf Magier wollte jedoch einen Teil als Segensgegenstand besitzen. Man entschloss sich, das Kleid auf einem Feld zu verbrennen, das heute noch zur Mutter-Gottes-Kirche in Hah gehört, damit jeder von ihnen von der Asche etwas als Segen mitnehmen konnte. In der Asche fanden sich jedoch zwölf goldene Medaillons, auf denen Maria und das Kind Jesu abgebildet waren. Die Magier empfanden das als Wunder und bauten die heute noch bestehende Mutter-Gottes-Kirche in Hah.[8]

Reliquien

Ursprung und Geschichte der Reliquien der Heiligen Drei Könige sind bis ins 12. Jahrhundert nur in legendarischer Form überliefert. Danach soll die Heilige Helena, die Mutter des Kaisers Konstantin I., auf einer Pilgerfahrt in Palästina um das Jahr 326 die Gebeine der Könige gefunden und mit sich genommen haben. Nach einer Legende aus dem 12. Jahrhundert soll Bischof Eustorgius von Mailand († um 350) einige Jahre später die Reliquien als Geschenk des Kaisers erhalten und persönlich nach seinem Bischofssitz Mailand überführt haben.[9]

In der diesem Bischof geweihten St. Eustorgius-Kirche in Mailand lassen sich die Reliquien der Heiligen Drei Könige erstmals geschichtlich nachweisen.

1158 wurden sie angesichts der ersten Belagerung Mailands durch Friedrich Barbarossa von der außerhalb der Stadtmauern gelegenen Eustorgius-Kirche in den Glockenturm der in der Stadt befindlichen Kirche St. Georg geschafft.

Nach der Belagerung Mailands erhielt der damalige Kölner Erzbischof Rainald von Dassel die Gebeine 1164 als Geschenk von Kaiser Barbarossa. In dem Geschenk des Kaisers drückte sich auch eine politische Absicht aus. Die Gebeine der sozusagen „ersten christlichen Könige“ sollten dem Reich Barbarossas eine sakrale Rechtfertigung ohne Abhängigkeit vom Papst verleihen. Am 23. Juli 1164 gelangten die Reliquien nach Köln,[10] wo sie bis heute im Kölner Dom verehrt werden. 1903 wurde ein Teil der Reliquien an die Mailänder Eustorgius-Kirche zurückgegeben.

Feiertag

Aufgrund dieser Reliquienverehrung trat in der mittelalterlichen Volksfrömmigkeit im deutschsprachigen Raum die Verehrung der Heiligen Drei Könige so stark in den Vordergrund, dass bis heute in den katholischen Gebieten Deutschlands der Begriff „Dreikönigsfest“ oder „Dreikönigstag“ der vorherrschend gebrauchte Name für den 6. Januar ist.

Die eigentliche Bezeichnung dieses Festes ist dagegen Erscheinung des Herrn. Die Kirche feiert an diesem Tag das Sichtbarwerden der Göttlichkeit Jesu in der Anbetung durch die Magier, in der Taufe im Jordan und im Wunder von Kana. Dabei wird die Geschichte von den Weisen aus dem Morgenland als Evangelium in den katholischen und evangelischen Gottesdiensten gelesen und/oder ausgelegt.

In den evangelischen Kirchen werden die darauf folgenden Sonntage als „Sonntage nach Epiphanias“ gezählt; die katholische Kirche feiert am Sonntag nach Epiphanie das Fest der Taufe des Herrn, mit dem der Weihnachtsfestkreis endet. Nur im Lesejahr C wird nach der heutigen katholischen Ordnung das dem Fest ursprünglich zugehörige Evangelium der Hochzeit zu Kana am Sonntag nach Taufe des Herrn gelesen.

Der 6. Januar als Festtag geht auf heidnische Wurzeln zurück: So feierte man im ägyptischen Alexandria in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar das Fest des Gottes Äon, bei dem feierlich Wasser aus dem Nil geschöpft wurde. Ebenso gibt es für diese Nacht Volkssagen, die Dionysos erscheinen und Wasser in Wein verwandeln lassen.

Die gnostische Sekte der Basilidianer feierte nach einem Bericht des Clemens von Alexandria an diesem Tag die Taufe Jesu, durch die nach ihrem Verständnis der Mensch Jesus Sohn Gottes wurde.

In Deutschland ist der Dreikönigstag in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt ein gesetzlicher Feiertag. Ebenfalls als Feiertag begangen wird der Tag in ganz Österreich, Italien, Schweden, Finnland, Kroatien, Liechtenstein, der Slowakei, Tschechien, Spanien und in vereinzelten Teilen der Schweiz (Kantone Schwyz, Tessin und Uri sowie in einigen Gemeinden Graubündens) und seit 2011 auch in Polen.[11]

Brauchtum

In Frankreich, Belgien, Luxemburg, Spanien, Mexiko, Liechtenstein, in großen Teilen der Schweiz und in kleinen Teilen Österreichs wird am Dreikönigstag ein Gebäck namens Dreikönigskuchen (französisch Galette des Rois, spanisch Roscón de Reyes Mexiko: Rosca de Reyes) aufgetischt. Siehe auch Bohnenkönig.

Darüber hinaus gab es früher im ganzen deutschsprachigen Raum die Tradition des Dreikönigsingens. Als sogenannter Heischebrauch wurde er oftmals von unterprivilegierten Menschen dazu genutzt, sich in der kalten Jahreszeit ein Zubrot und einen Zehrpfennig zu verdienen. Diverse Lieder und Vortragstexte blieben bis heute erhalten. Die Vortragenden gingen für gewöhnlich mit einem Stern umher und hatten sich nach Möglichkeit als Könige gekleidet. In der alten Bischofsstadt Hildesheim (Niedersachsen, Deutschland) ist ein solcher Heischebrauch bis heute überliefert. So verlieh der Bischof vom Berge den Pflastersetzern (Patthökern) das Privileg diesen Brauch in der Stadt auszuüben. Vorgetragen wurde ein Sing- und Sprechspiel, das musikalisch begleitet mit Segenssprüchen für die Hausbewohner endet.

Sternsinger

Siehe Hauptartikel: Sternsinger

Segensbitte an einer Tür des Klosters Marienberg/Südtirol

Basierend auf diesem älteren Brauch gehen Gemeindemitglieder seit nunmehr 50 Jahren – je nach Region in der Zeit vom 27. Dezember bis zum Dreikönigsfest, manchmal auch noch an dem darauffolgenden Wochenende – als Heilige Drei Könige gekleidet von Haus zu Haus. Meist sind es Kinder und Jugendliche, die diese Aufgabe wahrnehmen; in katholischen Gegenden oft die Ministranten, Kommunionkinder oder andere Jugendliche der jeweiligen Kirchengemeinde, die nicht nur die Frohbotschaft des Evangeliums verkünden, sondern vor allem auch Spenden für benachteiligte Kinder sammeln (durchschnittlich werden durch das Kindermissionswerk 3000 überschaubare (Bildungs-)Projekte in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa gefördert). Die Sternsinger werden von der jeweiligen Pfarrgemeinde ausgesandt. Den Menschen, die sie einlassen, singen die Sternsinger ein Lied und sprechen ein Gebet bzw. sagen Gedichte auf. Dann schreiben sie mit geweihter Kreide die traditionelle Segensbitte C+M+B (lateinisch für „Christus mansionem benedicat“) – verbunden mit der jeweiligen Jahreszahl – an die Haustüren bzw. die Türbalken. Wörtlich übersetzt heißt der Spruch: „Christus segne dieses Haus“.

Ikonografie

Hauptartikel: Anbetung der Könige

Die Anbetung der Könige ist ein häufiges Motiv in der bildenden Kunst. Neben den Heiligen Drei Königen selbst und dem Jesuskind sind dessen Eltern regelmäßige Bestandteile der Darstellungen, im Hintergrund sind oft Ochse und Esel, Teile einer Karawane, Hirten mit Tieren oder der Stern von Bethlehem zu sehen.

Siehe auch

Literatur

  • Alfred Becker: Franks Casket. Zu den Bildern und Inschriften des Runenkästchens von Auzon. Carl, Regensburg 1973, ISBN 3-418-00205-6, S. 125–142 (Sprache und Literatur 5), „Zur Ikonographie der Magierbilder“, „Darstellungen und Inschriften“.
  • Manfred Becker-Huberti: Die Heiligen Drei Könige. Geschichte, Legenden und Bräuche. Greven, Köln 2005, ISBN 3-7743-0356-8.
  • Franco Cardini: Die Heiligen Drei Könige im Palazzo Medici. Schnell und Steiner, Regensburg 2006, ISBN 3-7954-1689-2.
  • Konradin Ferrari d’Occhieppo: Der Stern von Bethlehem in astronomischer Sicht. Legende oder Tatsache? 4. Auflage. Brunnen-Verlag, Gießen u. a. 2003, ISBN 3-7655-9803-8 (Biblische Archäologie und Zeitgeschichte 3).
  • Walter Grundmann: Das Evangelium Nach Matthäus. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1968, S. 73–81.
  • Hans Hofmann: Die Heiligen Drei Könige. Zur Heiligenverehrung im kirchlichen, gesellschaftlichen und politischen Leben des Mittelalters. Röhrscheid, Bonn 1975, ISBN 3-7928-0376-3 (Rheinisches Archiv 94), (Zugleich: Göttingen, Univ., Diss., 1972).
  • Rolf Lauer: Der Schrein der Heiligen Drei Könige. Schnell und Steiner, Regensburg 2004, ISBN 3-7954-1657-4 (Meisterwerke des Kölner Domes 9).
  • Felix Timmermans: Das Triptychon von den Heiligen Drei Königen. Insel-Verlag, Leipzig 1924 (Insel-Bücherei 362), (Nachdruck: Insel-Verlag, Frankfurt am Main u. a. 2008, ISBN 978-3-458-08362-7).

Weblinks

 Commons: Heilige Drei Könige – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Martin Stowasser, Kommentar zu Mt 2,1–12 auf perikopen.de, S. 3
  2. a b Martin Stowasser, Kommentar zu Mt 2,1–12 auf perikopen.de, S. 5
  3. Gotteslob, Katholisches Gebet- und Gesangbuch für das Erzbistum Köln, Nr. 846, Strophe 5; Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart 1975
  4. Mark Kidger: The star of Bethlehem. Princeton University Press, 1999.
  5. Excerpta Latina Barbari, Seite 51(B)
  6. Kehrer, Hugo, Die Heiligen Drei Könige in Literatur und Kunst, Band I, 1908, 1976², pp. 66–67, ein altes griechisches Dokument ins Lateinische übersetzt: Magi sunt qui munera Domino dederunt: primus fuisse dicitur Melchior, senex et canus, barba prolixa et capillis, tunica hyacinthina, sagoque mileno, et calceamentis hyacinthino et albo mixto opere, pro mitrario variae compositionis indutus; aurum obtulit regi Domino. Secundum, nomine Caspar, juvenis imberbis, rubicundus, mylenica tunica, sago rubeo, calceamentis hyacinthinis vestitus; thure quasi Deo oblatione digna, Deum honorabat. Tertius, fuscus, integre barbatus, Balthasar nomine, habens tunicam rubeam, albo vario, calceamentis inimicis amicus, per mirraham filium hominis moriturum professus est. Omnia autem vestimenta eorum Syriaca sunt. (Patrologia Latina, XCIV, 541 (D), Collectanea et Flores)
  7. Missio Schweiz-Liechtenstein zur Sternsingeraktion
  8. Dale A. Johnson. Visits of Gertrude Bell to Tur Abdin Lulu.com, 2007 ISBN 0-615-15567-7 S.144f.
  9. Ekkart Sauser: Eustorgios I.: hl. Bischof von Mailand. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 17, Herzberg 2000, ISBN 3-88309-080-8, Sp. 356.
  10. Heinrich Joseph Floss: Dreikönigenbuch: die Übertragung der hh. Dreikönige von Mailand nach Köln. S. 113 f. (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche, abgerufen am 27. Januar 2011).
  11. Neue Feiertagsregelung in Polen. Abgerufen am 24. November 2010.

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