- KOCN
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Strukturformel Allgemeines Name Kaliumcyanat Summenformel KOCN CAS-Nummer 590-28-3 Kurzbeschreibung Farblose Kristalle Eigenschaften Molare Masse 81,12 g·mol−1 Aggregatzustand fest
Dichte 2,056 g·cm−3 (20 °C) [1]
Schmelzpunkt 314-316 °C
Siedepunkt Zersetzung bei > 700 °C [1]
Löslichkeit 750 g·l−1 Wasser [1]
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [2] Gesundheits-
schädlich(Xn) R- und S-Sätze R: 22 S: (2)-24/25 LD50 567 mg/kg [1]
WGK 1 [1] Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Kaliumcyanat ist das Kaliumsalz der Cyansäure bzw. der Isocyansäure - eine Unterscheidung lässt sich nicht treffen, da das Anion ein mesomeres System darstellt und die Anionen beider Säuren somit identisch sind. Da allerdings die Längen der Bindungen zwischen Kohlenstoff und Stickstoff sowie zwischen Kohlenstoff und Sauerstoff eher Doppelbindungen entsprechen als einer Einfach- und einer Dreifachbindung[3], wäre die Bezeichnung "Kaliumisocyanat" eher gerechtfertigt; sie ist aber unüblich.
Inhaltsverzeichnis
Eigenschaften
Kaliumcyanat bildet farblose, nadelförmige Kristalle. Es ist in reinem Zustand geruchlos; technische Produkte können einen schwachen Geruch aufweisen, der zum Teil von Blausäure verursacht wird, die aus der herstellungsbedingt vorhandenen Verunreinigung durch Kaliumcyanid entsteht. Der Schmelzpunkt liegt etwa bei 315 °C. Bei Raumtemperatur besitzt es eine Dichte von ca. 2,056 g/cm3. Es ist sehr gut löslich in Wasser (es lösen sich 750 g Kaliumcyanat pro Liter). Das Salz ist in Alkohol unlöslich. Beim Erhitzen auf etwa 800 °C zerfällt es in Kaliumcyanid und Sauerstoff.
Herstellung
Kaliumcyanat wird technisch durch Einleiten von Luft in eine Kaliumcyanidschmelze hergestellt.
Die Oxidation von Kaliumcyanid gelingt auch mit anderen Oxidationsmitteln wie Braunstein oder Kaliumpermanganat. Im Labor kann es durch Zusammenschmelzen von Harnstoff und Kaliumcarbonat hergestellt werden.
Verwendung
Kaliumcyanat wird als Herbizid verwendet, da es für viele Pflanzen als Gift wirkt, wobei es in Deutschland, Österreich und der Schweiz nicht als Pflanzenschutzmittel zugelassen ist[4]. Außerdem wird es zur Metallbearbeitung eingesetzt.
Sicherheitshinweise
Kaliumcyanat ist schwach wassergefährdend und gesundheitsschädlich.
Quellen
- ↑ a b c d e Sicherheitsdatenblatt (Merck)
- ↑ Eintrag zu CAS-Nr. 590-28-3 im European chemical Substances Information System ESIS
- ↑ Holleman-Wiberg, Lehrbuch der Anorganischen Chemie, 101. Auflage, de Gruyter Verlag 1995
- ↑ Nationale Pflanzenschutzmittelverzeichnisse: Schweiz, Österreich, Deutschland; abgerufen am 16. Dezember 2008
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