KS 750

KS 750
Zündapp KS 750 im Museum Speyer
Urlaubsfahrt mehrerer Gespanne

Die Motorräder Zündapp KS 750 und BMW R 75 wurden speziell als geländegängige Fahrzeuge (Motorrad-Gespanne) für die deutsche Wehrmacht entwickelt. Ihre Besonderheiten waren das angetriebene Seitenwagenrad, das sperrbare Differential, der Rückwärtsgang und bei der Zündapp KS 750, die zur Erhöhung der Bodenfreiheit im Winkel von 170° angebrachten Zylinder des Boxermotors.

Im August 1942 vereinbarten die Zündapp-Werke und das BMW-Werk auf Drängen der Wehrmacht eine Vereinheitlichung beider Gespanne. Der einfachere BMW-Seitenwagen 286/1 sollte weiterproduziert werden und an die Zündapp KS 750 angebaut werden. Die Produktion der BMW R 75 dagegen sollte nach dem 20.200 Exemplaren eingestellt werden. BMW und Zündapp sollten ab dann gemeinsam nur noch die Zündapp KS 750 mit dem Seitenwagen-Typ 286/1 (nun BW 43) mit 20.000 Stück pro Jahr herstellen.

Da die 20.200 Exemplare der BMW R 75 nicht wie angestrebt bis 1943 erreicht wurden, wurde die BMW R 75 so lange weitergebaut, bis das Werk in Eisenach so stark beschädigt war, dass die Produktion beendet werden musste.

Deshalb wurden die Wehrmachtsgespanne weiterhin von BMW und Zündapp gebaut, wobei eine Menge Bauteile, fast 70 %, bei beiden Gespannen gleich sind.

Dies vereinfacht auch heute noch die Ersatzteilversorgung dieser Fahrzeuge, die sich in Händen von Oldtimerfreunden befinden. Die Wehrmachtsgespanne sind wegen ihrer aufwendigen und dennoch robusten Technik als hochwertiges Sammlerobjekt sehr begehrt, jedoch im besten Zustand entsprechend teuer.

Ein gut restauriertes Gespann kann auch im Alltag gefahren, zu Reisen oder Geländefahrten problemlos genutzt werden.

Bei Oldtimerfreunden ist dieses Motorrad besonders beliebt wegen seiner ungewöhnlichen Technik. Ersatzteile werden zum Erhalt der Verkehrsfähigkeit heute von Oldtimerfreunden nachgefertigt.

Technische Besonderheiten

Das Differenzial verteilt die Kraft zu 70 % auf das Hinterrad und zu 30 % auf das Seitenwagenrad. Durch diese ungleiche Kraftverteilung fährt das Gespann ohne das sonst bei Gespannen erforderliche Gegenlenken geradeaus.

Das Motorrad hat am Hinterradantrieb eine zusätzliche Differentialsperre. Das Getriebe hat vier Gänge und eine Untersetzung für die Geländegänge sowie einen Rückwärtsgang. Der Gelände- und der Rückwärtsgang haben eine Sperre eingebaut, um ein Heraufschalten in den 2. bis 4. Gang zu verhindern.

Als erstes Motorrad haben die Zündapp KS 750 und die BMW R75 am Hinterrad und am Seitenwagenrad eine Öldruckbremse. Die Vorderradbremse wird mit Seilzug betätigt.

KS 750
Bauart Motorrad-Gespann mit Seitenwagenantrieb
Motor Zweizylinder-Boxer (OHV) mit 170° Zylinderwinkel
Bauzeit 1941–1948
Bohrung 75 mm
Hub 85 mm
Hubraum 750 cm³
Leistung 19 kW (26 PS)
Verbrauch ca. 6 l/100 km
Vmin 3 km/h
Vmax 95 km/h
Antrieb Kardan zum Hinter- und Seitenwagenrad
Leergewicht ca. 420 kg
Gesamtgewicht 840 kg
Tankinhalt 21 l + 3 l Reserve, Gesamt 24 l
Wattiefe bis 425 mm
Steigvermögen 45 %
Anzahl ca. 18.695

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