Kaiserliches Husarenregiment H 8 von 1733/3

Kaiserliches Husarenregiment H 8 von 1733/3

Das Regiment war ein Kavallerieverband, der 1733 als Havor-Husaren für die kaiserlich-habsburgische Armee errichtet wurde. Im 17. und 18. Jahrhundert führten Regimenter nur den Namen des Regimentschefs. Das Regiment wurde 1768 aufgelöst. Zur Systematik wurden nachträglich folgende Nummerierungen eingeführt: 1733/3 (nach Tessin)[1], Husarenregiment H 8 (nach Bleckwenn)[2].

Inhaltsverzeichnis

Formationsgeschichte

  • Laut Convention vom 4. November 1733 wurde das Regiment durch den Obristen Gabriel Freiherr Splényi mit sechs Kompanien auf eigene Kosten und vier Kompanien gegen Empfang des Werbegeldes aufgestellt.
  • 1748 wurde eine Kompanie des aufgelösten Husaren-Regiments „Trips“ eingegliedert.
  • 1768 hat man das Regiment wieder aufgelöst. Das Personal wurde in die Husaren-Regimenter „Dessewffy“ (später Nr.4), „Ujházy“ - (später Nr.3), „Nádasdy“ (später Nr.9), und „Lusinsky“ bzw. „Török“ versetzt.

Friedensgarnisonen

Regimentsinhaber

Regiments-Kommandanten

  • 1733 der Inhaber Obrist Gabriel Freiherr Splényi de Miháldy
  • 1737 Obristlieutenant Adolph Freiherr Berghe von Trips
  • 1743 Obrist Emerich Freiherr Barkóczy de Szala
  • 1749 Obrist Nicolaus Freiherr von Berzeviczy,
  • 1759 Oberst Nicolaus Eötvös de Vásáros-Namény
  • 1763-68 Oberst Ladislaus Freiherr Splényi de Miháldy

Gefechtskalender

Polnischer Erbfolgekrieg

  • 1734 Nach der Komplettierung wurde das Regiment an den Rhein verlegt. Patrouillen- und Sicherungsdienste ohne Kampfhandlungen

Russisch-Österreichischer Türkenkrieg (1736–1739)

  • 1737 Kämpfe mit der Hauptarmee bei den Operationen in Serbien
  • 1738 Sicherungs- und Patrouillendienste in Slavonien
  • 1739 Teilnahme an den Gefechten bei Grocka und Pancsova

Österreichischer Erbfolgekrieg

  • 1741 Einsatz in Schlesien, Abteilungen führten Streifzüge (Aktionen des kleinen Krieges) aus. Teile des Regiments waren am Überfall bei Baumgarten beteiligt, bei dem König Friedrich II. beinahe in Gefangenschaft geraten wäre. Teilnahme an der Schlacht bei Mollwitz, später rückte das Regiment nach Böhmen ab
  • 1742 Dem Korps Lobkowitz zugeteilt, kämpfte die Einheit im Gefecht bei Sahaj
  • 1743 Verlegung nach Italien. Sicherungs- und Patrouillendienste. Keine Gefechtstätigkeit.
  • 1744 Teilnahme am Feldzug nach Neapel
  • 1746 Teilnahme am Gefecht bei Codogno und der Schlacht bei Piacenza

Siebenjähriger Krieg

  • 1756 Verlegung nach Sachsen, Kämpfe im Scharmützel bei Guntersdorf. Teile des Regiments kämpften beim Überfall auf Hirschfeld, das ganze Regiment war an der Schlacht bei Prag und später im Verband der Reichsarmee in der Schlacht bei Roßbach eingesetzt.
  • 1758 Abteilungen standen in den Gefechten bei Plauen und Asch
  • 1759 Kämpfe in den Gefechten bei Saalfeld und Maxen aus
  • 1760 Sicherungs- und Patrouillendienste bei der Armee in Schlesien, das Regiment war nur im Scharmützel bei Goldberg in Aktion
  • 1761 Sicherungs- und Patrouillendienste zuerst in Schlesien, dann in Sachsen, Scharmützel bei Floriansdorf (Kreis Schweidnitz)
  • 1762 Teilnahme an Gefechten bei Kirchhain und in der Lausitz

Adjustierung

Pelzmütze, hellgrüner Pelz und Dolman, krapprote Hose und Aufschläge (das Regiment war nicht mit den Vitéz Kötés auf den Ärmeln ausgestattet) weiße Verschnürung und Oliven

Regimentsdivisionen

Ein Regiment bestand in der Österreichisch-Ungarischen Kavallerie in der Regel aus drei bis vier (in der Ausnahme auch mehr) Division. Jede Division hatte drei Eskadronen, deren jede wiederum aus zwei Kompanien bestand. Die Anzahl der Reiter in den einzelnen Teileinheiten schwankte, lag jedoch normalerweise bei etwa 80 Reitern je Kompanie.

Literatur

  • Hans Bleckwenn: Die Regimenter der Kaiserin: Gedanken zur Albertina-Handschrift 1762 des Heersgeschichtlichen Museums Wien; in: Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien, Band 3: Maria Theresia - Beiträge zur Geschichte des Heerwesens ihrer Zeit; Graz, Wien, Köln 1967. S. 25-53.
  • Hans Bleckwenn: Reiter, Husaren und Grenadiere. d. Uniformen d. kaiserl. Armee am Rhein 1734. Harenberg, Dortmund 1979. ISBN 3883791253; S.17ff.
  • Hermann Meynert: Geschichte der K. K. Österreichischen Armee, ihrer Heranbildung und Organisation, so wie ihrer Schicksale, thaten und Feldzüge, von der frühesten bis auf die jetzige Zeit. C. Gerold und Sohn, Wien 1854. online bei google books
  • Osprey Military, Heft Nr. 271, Reprint 1999.
  • Österreichische Militärgeschichte, Sonderband 1997, Verlag Stöhr Wien.
  • Georg Schreiber: Des Kaisers Reiterei. Kremayr & Scheriau 1967.
  • György Ságvári, „Das Buch der Husaren“ Magyar Könyvklub Verlag, Budapest 1999.
  • Georg Tessin: Die Regimenter der europäischen Staaten im Ancien Régime des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts; 3 Bände; Biblio Verlag: Osnabrück 1986-1995. ISBN 3-7648-1763-1. S. 152ff.
  • Alphons von Wrede: Die Geschichte der k. u. k. Wehrmacht. Die Regimenter, Corps, Branchen und Anstalten von 1618 bis Ende des XIX. Jahrhunderts. Wien 1898-1905. Teil III, 1. Teil Cavallerie, 2. Teil Aufgelöste Truppenkörper zu Pferde. Personenverzeichnis Regimentschefs im Werk von Wrede

Einzelnachweise

  1. Tessin 1986 Bd.1: 40
  2. Bleckwenn

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kaiserliches Dragonerregiment D VII von 1733/1 — Das Regiment war ein Kavallerieverband, der 1733 als d Ollone Dragoner für die kaiserlich habsburgische Armee errichtet wurde. In der k.u.k. Armee übernahm das Böhmischen Dragoner Regiment „Graf Montecuccoli“ Nr. 8 seine Tradition. Seit 1888… …   Deutsch Wikipedia

  • Kaiserliches Dragonerregiment D XIII von 1733/2 — Das Regiment war ein Kavallerieverband, der 1733 als Kahory Dragoner für die kaiserlich habsburgische Armee errichtet wurde. Zur Systematik wurden nachträglich folgende Nummerierungen eingeführt: 1733/2 (nach Tessin)[1], Dragonerregiment D XIII… …   Deutsch Wikipedia

  • Kaiserliches Husarenregiment H 3 von 1734/1 — Die wohl älteste Darstellung des Regiments. Kaiserlicher Károlyi Husar in der Gudenus Handschrift bei Gründung des Regiments 1734. Das Regiment war ein Reiterverband, der 1734 als Károlyi Husaren für die kaiserlich habsburgische Armee errichtet… …   Deutsch Wikipedia

  • Kaiserliches Kürassierregiment K 14 von 1672/2 — Helm eines Dragoneroffiziers Der Verband war 1672 als Caraffa Cürassiere für die kaiserlich habsburgische Armee errichtet worden. Aus diesem entwickelte sich im Laufe der Zeit bis hin zur k.u.k. Armee innerhalb der Österreichisch Ungarischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Kaiserliches Dragonerregiment D II von 1682/7 — Das Regiment war ein Kavallerieverband, der 1682 als Saurau Cürassiere für die kaiserlich habsburgische Armee errichtet wurde und bei seiner Auflösung den Namen Dragoner Regiment „Liechtenstein“ oder auch nur Liechtenstein Dragoner hieß. Im 17.… …   Deutsch Wikipedia

  • Kaiserliches Kürassierregiment K 2 von 1683/1 — Regimenter der Frühen Neuzeit Übersicht Liste der Stehenden Heere der Frühen Neuzeit Territorium Habsburgische Länder Gattung …   Deutsch Wikipedia

  • Kaiserliches Dragonerregiment D III von 1631/16 — Das Regiment unter dem Namen Batthyányi im Polnischen Erbfolgekrieg 1734 zeitgenössische Gudenus Handschrift Das Regiment wurde 1631 als Ilow Dragoner für die kaiserlich …   Deutsch Wikipedia

  • Kaiserliches Dragonerregiment D I von 1688/1 — Der Namensgeber des Regiments, Kaiser Joseph II. Das Regiment war ein Kavallerieverband, der 1688 als Löwenschild Dragoner für die kaiserlich habsburgische Armee errichtet wurde. Aus diesem entwickelte sich im Laufe der Zeit bis hin zur k.u.k.… …   Deutsch Wikipedia

  • Kaiserliches Dragonerregiment D V 1710/1 — Das Regiment war ein Kavallerieverband, der 1710 als Schönborn Dragoner aus kurmainzischen Diensten in die kaiserlich habsburgische Armee übernommen wurde. Weitere Bezeichnungen für das Regiment waren in der Rückschau: 1769 Cavallerie Regiment Nr …   Deutsch Wikipedia

  • Polnischer Erbfolgekrieg (1733-1738) — Belagerung Danzigs im Polnischen Thronfolgekrieg 1734 Der Polnische Thronfolgekrieg (1733–1738), auch Polnischer Erbfolgekrieg genannt, war ein Krieg um die Thronfolge Polens nach dem Tod Augusts II. (des Starken) († 1. Februar 1733). Während… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”