Kaiserreich von Groß-Japan

Kaiserreich von Groß-Japan
大日本帝國
Dai-Nippon/Dai-Nihon Teikoku

Kaiserreich Großjapan

Flagge Japans
Nationales und Kaiserliches Siegel Japans
Flagge Wappen
Amtssprache Japanisch
Hauptstadt Tokio
(siehe aber Hauptstadt Japans)
Fläche 675.000 km²
Einwohnerzahl 97.770.000 (1935, geschätzt)
Bevölkerungsdichte 144,8 Einwohner pro km²
Währung Yen
Nationalhymne Kimi Ga Yo
Zeitzone UTC+9 (JST)

Das Japanische Kaiserreich umfasst gewöhnlich Japan von der Meiji-Restauration ab 1868 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945. Aus politischer Sicht umfasst es die Zeit von der erzwungenen Einrichtung von Präfekturen an Stelle der feudalen Lehen (Hai-han Chi-ken) am 14. Juli 1871 über die Expansion Japans vom Pazifik in den Indischen Ozean bis zur formellen Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde am 2. September 1945.

Verfassungsgemäß bezieht der Begriff sich auf die Zeit vom 30. November 1890 bis zum 31. Mai 1947. Die Namen Japanisches Reich und Kaiserliches Japan sind allgemein bekannt und verwendet, obwohl die wörtliche Übersetzung des japanischen Titels Kaiserreich Großjapan lautet.

Das Land wurde Japanisches Kaiserreich genannt, seitdem die dem Shōgun feindlich gegenüberstehenden Lehen Satsuma und Chōshū in der Meiji-Restauration die Grundlage einer neuen Regierung mit dem Ziel bildeten, das Reich zu vereinen.

Dennoch war es erst in der Verfassung des Japanischen Kaiserreichs von 1889, dass der Titel TennōKaiser von Japan – das erste Mal offiziell genutzt wurde. Erst 1936 wurde der offizielle Name des Landes gesetzlich festgeschrieben. Bis dahin wurden die Namen Nippon (Japan), Dai-Nippon (Großjapan), Dai-Nippon/-Nihon Koku (Nation Großjapan), Nihon Teikoku (Kaiserreich Japan) gleichzeitig in offizieller Funktion verwendet.

1946, ein Jahr nach Kriegsende, wurde Japan restrukturiert und der Titel des Landes revidiert. Mit dem Entwurf der Verfassung Japans von 1946 wurde der Staat benannt als „Staat Japan” (Nihon Koku).

Geschichte

Karte (1910) mit dem Staatsgebiet des Japanischen Kaiserreichs (grau untermalt)
Japanisches Reich von 1870 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs

Mit der Weltwirtschaftskrise wandte sich das Japanische Kaiserreich wie auch einige andere Länder einer Politik zu, die unter dem Begriff Faschismus debattiert wird. Es war eine einzigartige politische Form, wenn auch mit einigen Parallelen zu Europa. Im Gegensatz zu den Regimen von Adolf Hitler und Benito Mussolini verfolgte Japan zwei ökonomische Ziele mit der Entwicklung des Kaiserreiches.

Zuerst einmal scheint eine streng kontrollierte Rüstungsindustrie – wie in den europäischen Gegenstücken – die nationale Ökonomie mitten in der Depression wieder in Schwung gebracht zu haben. Wegen des Mangels an natürlichen Ressourcen auf den japanischen Inseln mussten, um einen starken Industriesektor auf einem schnellen Wachstumskurs zu halten, Rohmaterialien wie Eisen, Erdöl und Kohle zu großen Teilen importiert werden. Die meisten dieser Materialien kamen aus den USA.

Für den militärisch-industriellen Entwicklungsplan und das industrielle Wachstum insgesamt herrschten merkantilistische Theorien vor. Es herrschte die Meinung vor, dass ressourcenreiche Kolonien benötigt würden, um mit den europäischen Mächten mithalten zu können. Formosa (Taiwan 1895) und Korea (1910) waren bereits als mehr landwirtschaftlich orientierte Kolonien ins Japanische Kaiserreich eingegliedert worden; das Eisen und die Kohle der Mandschurei, der Gummi Indochinas und die riesigen Ressourcen Chinas waren daher das primäre Ziel der Industrie.

Die Mandschurei wurde 1931 mit wenig Problemen erobert. Nach außen tat Japan dies, um die Mandschu von den Chinesen zu befreien. Dort wurde daraufhin eine Marionettenregierung (Mandschukuo) eingesetzt, mit dem früheren Kaiser von China Puyi als Staatsoberhaupt. Jehol, ein an die Mandschurei grenzendes chinesisches Territorium, wurde 1933 eingenommen.

Japan startete 1937 die Invasion Chinas und löste damit einen Dreiseitenkrieg zwischen sich, Mao Zedongs Kommunisten und Chiang Kai-sheks Nationalisten aus. Japan brachte den größten Teil der chinesischen Küsten und die Hafenstädte unter Kontrolle, vermied dabei aber sorgfältig, die europäische Einflusssphäre zu tangieren. Vor der Invasion 1936 hatte Japan einen antikommunistischen Vertrag, den sogenannten Antikominternpakt, mit Deutschland abgeschlossen, dem 1937 auch Italien beitrat. Zur weiteren Geschichte des japanischen Kaiserreichs siehe auch: Zweiter Weltkrieg, Pazifikkrieg, Geschichte Japans und Japanische Kolonien.)

Siehe auch

Zeitleiste

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