Kalela dance

Der Kalela-Tanz entwickelte sich nach 1950 im größten zentralafrikanischen Bergwerksgebiet, dem sambischen Copperbelt, zur Popularität und wurde von J. Clyde Mitchell exemplarisch untersucht.

Der Copperbelt, als Ballungsraum ein Zwanderungsgebiet von über 90 Sprachgruppen, die dort zur Hauptsache im Kupferbergbau und in der Kupferverhüttung arbeiteten, hatte ursprünglich verfeindete Stammesgruppen zusammen geführt und auch neue interethnische Spannungen geschürt. Der Kalela-Tanz, im Kern ein Rundtanz von Männern mit einigen festen kostümierten Figuren (z.B. „der Doktor“) mit herkömmlichen Rhythmisierungen und Musikinstrumenten bestand zum Vergnügen der Zuschauern aus langen, bekannten, meist aber aktuell hinzu gedichteten Spottversen einzelner Gruppen übereinander. Wie andere joking relationships hatte er eine Doppelfunktion im Sinne von Max Gluckmans The Licence in Ritual: Er brachte soziale Konflikte prononciert zum Ausdruck, entschärfte aber ihre Austragung im Alltag.

Literatur

• Max Gluckman, Custom and conflict in Africa, London: Basil Blackwell 1955 (zahlr. Aufl.)
• J. Clyde Mitchell, The Kalela dance: Aspects of social relationships among urban Africans in Northern Rhodesia, Manchester: Manchester University Press, 1956 (mehrere Aufl.)

Siehe auch

• Gruppentanz
• Konfliktsoziologie
• Shanty, Herrn Pastor sien Kauh