- Kaliningrad Passaschirski
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Der Bahnhof Kaliningrad Passaschirski (russisch Калининград-Пассажирский) ist der wichtigste Personenbahnhof der russischen Stadt Kaliningrad (ehem. Königsberg ). Diesen Namen trägt er im Fernverkehr. Für den Regionalverkehr wird der Begriff Kaliningrad Juschnij (Kaliningrad Süd) verwendet. Der Name Juschnij Woksal (Südbahnhof) steht auch in großen Buchstaben über dem Zentralteil des Empfangsgebäudes.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Bahnhof wurde nach 17-jähriger Bauzeit, die durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen wurde, am 19. September 1929 als Königsberg Hauptbahnhof an Stelle der bisherigen Bahnhöfe Königsberg Süd und Königsberg Ost südwestlich der damaligen Innenstadt im Bereich der ehemaligen Stadtbefestigung eröffnet. Er gehörte seinerzeit zu den modernsten Bahnhöfen der Deutschen Reichsbahn, besaß eine dreischiffige Halle, ein großzügiges Empfangsgebäude in architektonischer Anlehnung an den Expressionismus bzw. die Backsteingotik, separate Gepäcktunnel und Gastronomie. Auf dem Vorplatz wurde eine viergleisige Wendeschleife der Königsberger Straßenbahn verlegt. Von Beginn an bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war der Königsberger Hauptbahnhof ein internationales wie nationales Verkehrsdrehkreuz an der Preußischen Ostbahn. Mit der Zugehörigkeit der nunmehr in Kaliningrad umbenannten Stadt zu einem sowjetischen Militärsperrgebiet änderte sich dies schlagartig. Die Gleisanlagen der weitgehend unzerstört gebliebenen Bahnhofes wurden in den Jahren 1945/1946 in russische Breitspur umgespurt. Der Bahnhof war fortan nicht mehr für Personenzüge aus Richtung Westen erreichbar. Wegen der Verlagerung des Stadtzentrums in Richtung Nordwesten in den Bereich des Nordbahnhofes wurde der Bahnhof in Südbahnhof (bzw. im Fahrplangebrauch für den Fernverkehr „Passagierbahnhof“ - Passaschirski) umbenannt und war fortan Endpunkt von Zügen aus Moskau, Sankt Petersburg, Homel, Charkow und Anapa. Zwei Bahnsteiggleise wurden elektrifiziert. Von hier aus fahren seitdem einige Vorortzüge (Elektritschka) über eine eingleisige Verbindungsstrecke zum Nordbahnhof Kaliningrad Sewerny und von dort zu den samländischen Badeorten. Der erste Zug aus Richtung Westen fuhr wieder am 9. August 1991 als Touristen-Sonderzug aus Berlin nach Kaliningrad. Dies wurde dadurch ermöglicht, dass noch ein aus militärischen Gründen übrig gebliebenes durchgehendes normalspuriges Gleis von Polen zum Kaliningrader Güterbahnhof im Süden der Stadt bestand (sogenanntes „internationales Gleis“). Zwischenzeitlich wurde das Normalspurgleis bis zum Südbahnhof wieder hergestellt, so dass Kurswagen aus Berlin mit dem Zug aus Polen bis in den Südbahnhof einfahren können.
Heutiger Zustand
Ende der 1990er- und Anfang der 2000er-Jahre wurde der Bahnhof restauriert. Vom internationalen Gleis aus fahren nun einmal täglich Züge nach Gdynia in Polen mit Kurswagen nach Berlin. Von weitaus größerer Bedeutung ist heute jedoch der Korridorverkehr ins russische Kernland.
Bilder
Literatur
- Robert Albinus: Königsberg-Lexikon. Würzburg 2002, ISBN 3-88189-441-1
- Richard Armstedt: Geschichte der königl. Haupt- und Residenzstadt Königsberg in Preußen. Reprint der Originalausgabe, Stuttgart 1899.
- Fritz Gause: Die Geschichte der Stadt Königsberg in Preußen. 3 Bände, Köln 1996, ISBN 3-412-08896-X
- Henrik Karl Nielsen: Kaliningrad (Königsberg Pr.), Stadtbild, Stadtverkehr und Strassenbahn, ISBN 978-87-90528-21-8
- Jürgen Manthey: Königsberg – Geschichte einer Weltbürgerrepublik. Hanser 2005, ISBN 3-446-20619-1
- Gunnar Strunz: Königsberg entdecken. Berlin 2006, ISBN 3-89794-071-X
54.69444420.498333Koordinaten: 54° 41′ 40″ N, 20° 29′ 54″ O
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