Kaliningrad Sewerny

Kaliningrad Sewerny

Der Bahnhof Kaliningrad Sewerny (russisch Калининград Северный, Kaliningrad Nord oder umgangssprachlich: russisch Северный вокзал - Nordbahnhof) der russischen Stadt Kaliningrad (dt. Königsberg) ist Ausgangspunkt der Regionalverbindungen an die samländische Ostseeküste.

Geschichte

Der Bau war ein Gemeinschaftsbahnhof für die Reichsbahnstrecke von Labiau und Tilsit, sowie für die Cranzer und Samland-Bahn. Die Stadt kaufte unter Leitung von OB Dr. Lohmeyer die an der Börse gehandelten Aktien zur Mehrheit auf, um mit den anderen Eigentümern den Gemeinschaftsbahnhof zu errichten. Im Jahr 1930 wurde der Nordbahnhof von dem Königsberger Architekten Martin Stallmann anstelle des alten Pillauer Bahnhofs, im neoklassizistischen Stil als Königsberg Nordbahnhof vor allen Dingen für den Bäderverkehr der Königsberg-Cranzer Eisenbahngesellschaft und der Samlandbahn AG an die Ostsee fertig gestellt. Der Bahnhof lag am nordwestlichen Rande der damaligen Innenstadt am Hansaplatz, dieser heute Ploschtschad Pobedy/Площадь победы (Siegesplatz) genannte Platz bildet seit der Zerstörung der Innenstadt im Zweiten Weltkrieg das Stadtzentrum Kaliningrads. Drei Gleise endeten von stadtauswärts kommend hier, während ein Gleis durch einen Tunnel unter dem Hansaplatz durchgeführt wurde und der alten Stadtbefestigung folgend den Hauptbahnhof (heute Kaliningrad Passaschirski) erreichte. Nach der Eroberung Königsbergs durch die Sowjetunion 1945 wurden die Gleise auf russische Breitspur umgespurt. Das unbeschädigt gebliebene Empfangsgebäude wurde zunächst zu einem Seefahrerheim, später zu einem Geschäftszentrum umgenutzt. Der Zugang zu den Gleisen erfolgt seitdem seitlich an dem Gebäude vorbei, die Fahrkarten erhält man heute an einem kleinen Pavillon. An der Bestimmung des heute elektrifizierten Bahnhofs hat sich jedoch seit seiner Eröffnung nichts geändert: Heute fahren S-Bahn-ähnliche Vorortzüge („Elektritschkas“) (russisch электричка) in dichter Taktfolge von hier aus an die Ostsee, einige Züge nutzen täglich das ebenfalls erhalten gebliebene elektrifizierte Gleis zum Südbahnhof.

Bilder

Literatur

  • Robert Albinus: Königsberg-Lexikon. Würzburg 2002, ISBN 3-88189-441-1
  • Richard Armstedt: Geschichte der königl. Haupt- und Residenzstadt Königsberg in Preußen. Reprint der Originalausgabe, Stuttgart 1899.
  • Fritz Gause: Die Geschichte der Stadt Königsberg in Preußen. 3 Bände, Köln 1996, ISBN 3-412-08896-X
  • Jürgen Manthey: Königsberg – Geschichte einer Weltbürgerrepublik. Hanser 2005, ISBN 3446206191
  • Gunnar Strunz: Königsberg entdecken. Berlin 2006, ISBN 3-89794-071-x

54.72151388888920.5005757Koordinaten: 54° 43′ 17″ N, 20° 30′ 2″ O


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