Kalokagathie

Kalokagathie

Kalokagathia (griech. καλός καὶ ἀγαθός kalós kai agathós, zusammengesetzt: καλοκἄγαθος kalokágathos, kalós = schön; agathós = gut;) ist die körperliche, moralische und geistige Vollkommenheit. Der Begriff drückt somit den doppelten Aspekt von Ästhetischen und Ethischen aus: im weiteren Sinne also die Einheit von Wahrem, Gutem und Schönem als Bildungsideal im alten Griechenland. Kalokagathia ist demnach die höchste Arete des Menschen.

Wörtlich bedeutet er Schön- und Gutheit. Kalokagathos bezeichnet somit einen schönen, wie auch geistreich-sittlich gebildeten Mann. Im 5 Jh.v.Chr. wurde der Begriff meist für Aristokraten verwendet, während er im 4 Jh.v.Chr. weiter aufgefasst wurde und allgemein eine ethisch-philosophische Persönlichkeit bezeichnet.[1]

Friedrich Hölderlin strebte sowohl in Dichtung als auch im realen Leben nach dieser Kalokagathie. Der Begriff spielt bei Sokrates, etwa in Platons Dialogen oder mittelbar in Xenophons Memorabilien (III, 8) eine große Rolle.

Siehe auch: Ideal (Philosophie), Vollkommenheit, Schöne Seele

Literatur

H. Wankel: Kalos kai agathos, Würzburg 1961

Einzelnachweise

  1. Metzler Philosophie Lexikon, Stuttgart, Weimar, 1999

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