Kamaldulenserorden

Kamaldulenserorden

Die Kamaldulenser sind ein katholischer Eremiten-Orden, der auf den Heiligen Romuald von Camaldoli zurückgeht.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Entwicklung

Am Anfang des 11. Jahrhunderts ruft Romuald von Camaldoli ein neues Konzept des Ordenslebens ins Leben – das zusammengeschlossene Eremitentum. Aus mehreren, unzusammenhängenden Klöstern und Einsiedeleien entsteht der Orden der Kamaldulenser. Das von Romuald gegründete Mutterhaus und die Einsiedelei befindet sich in Camaldoli in Italien in der Provinz Arezzo, Toskana.

Im Jahr 1510 betrachtet und durchdenkt Paolo Giustiniani nochmals Romualds Konzept und reformiert letztendlich die Regel der Kamaldulenser. Giustiniani, der den Ordensnamen Paolo angenommen hat, leitet seine Reform nicht durch strenge Werke der Askese an, sondern er lebt nach dem Motto: „Leben alleine mit Gott und für Gott allein.“ In seiner Theologie verkündet er, dass das Mysterium Christi und die Realität des sakramentalen Lebens alles durchdringen und den Mittelpunkt des christlichen Ordenslebens bilden.

Die Kamaldulenser schlossen sich als Congregatio Camaldulensis Ordinis Sancti Benedicti 1966 der Benediktinischen Konföderation an. In den zehn Klöstern (in Italien, Brasilien, USA und Indien) leben 107 Mönche (Stand: Catalogus OSB 2005).

Weiters entstand mit den Kamaldulenser-Eremiten von Monte Corona (lt. Congregatio Eremitarum Camaldulensium Montis Coronae, kurz: ECMC) eine neue Kongregation (Zweig) des Kamaldulenserordens. Dieser zählt heute 80 Mönche, davon leben 25 in Polen in zwei Klöstern. Diese Kamaldulenser gründeten nicht nur Klöster, sie haben auch bei der Gründung ganzer Städte in Polen geholfen und trugen zur Befreiung der Bauern von der Steuerzahlung bei.

Lebensform und Spiritualität

Die Kamaldulenser leben nach der Regel des heiligen Benedikt und der eigenen, von Romuald verfassten Regel, den Ordensstatuten. Sie tragen ein weißes Ordensgewand und wohnen innerhalb einer Klostermauer in einzelnen Häuschen (Zellen mit kleinen Gärten).

Das Gebet, zu dem die gemeinsame Liturgie in der Kirche und das einsame Stundengebet in der Zelle gehören, die Arbeit und die geistliche Lesung erfüllen den Tag eines Kamaldulensermönches. Das ganze Leben der Kamaldulenser konzentriert sich auf die Verbindung mit Gott im Gebet und der Kontemplation:

  • Der Tag beginnt um 3:30 Uhr mit der Matutin.
  • Vor der Hl. Messe, um 6:00 Uhr, werden der „Engel des Herrn“ und die Laudes gebetet. Anschließend wird die Heilige Messe ohne Gesang und ohne Musikinstrumente gefeiert.
  • Nach der Messe beten die Mönche bis zum Frühstück gegen 7:30 Uhr in der Zelle die Terz (Gebet) und den Rosenkranz.
  • Dann beginnt die Arbeit und um 11:45 Uhr die Sext, dieser folgt der Angelus.
  • Um 12:00 Uhr wird das Mittagessen eingenommen.
  • Bis 14:00 Uhr haben die Mönche freie Zeit. Dann beginnt der Nachmittag mit der Non.
  • Bis um 17:00 Uhr wird gearbeitet, anschließend gibt es das Abendessen.
  • Um 17:30 Uhr ist Zeit für die geistliche Lesung,
  • um 18:30 Uhr schließen sich die Vesper und eine Litanei an.
  • Der Tag endet mit der Komplet um 19:15 Uhr.
  • Um 21:00 Uhr beginnt die Nachtruhe.

Bedeutende Kamaldulenser

  • Der Kamaldulenser Fra Mauro (d. i. Bartolomeo Alberto Cappellari) wurde 1831 als Gregor XVI. Papst.

Weblinks


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