- Kirchliche Heraldik
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Ab dem 12. Jahrhundert entstand unter Einfluss der weltlichen eine eigene kirchliche Heraldik. Die Heraldik der Kirche verzichtet auf das weltlichen Symbole des Helm und benutzt stattdessen Hut und Kreuz. So entwickelte sich bis in die heutige Zeit ein eigener heraldischer Stil.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Entwicklung
Das älteste bekannte Bischofswappen gehörte Guillaume de Joinville, der Bischof von Langres zwischen 1209 und 1215 war. Eine Generation später gab es die erste Zürcher Wappenrolle mit heraldischen Fahnen von kriegerischen Bischöfen. Wappenschilde hatten die Bischöfe nicht, denn der Kampf war allen Priestern strengstens verboten. Dennoch entstanden um 1250 Wappen, die denen der Ritter sehr ähnlich waren.
Im späten Mittelalter geriet diese Kunst in eine dekadente Periode und sie benutzte weltliche Zeichen wie Schwert und Krone. Die Säkularisierung der fürstbischöflichen Grafschaften und Herzogtümer und eine Wiederbesinnung, wobei der spätere Papst Johannes XXIII. und dessen Freund und Mitarbeiter Erzbischof Bruno Bernhard Heim eine wichtige Rolle spielten, brachten eine neue rein kirchliche Heraldik hervor. Andererseits ist das „M“ (als ein Buchstabe) im Wappen Johannes Pauls II. ein elementarer Verstoß gegen die heraldische Ästhetik.
In der jüngsten Zeit strebt man in der kirchlichen Heraldik eine allgemeine Vereinfachung an.
In der kirchlichen Heraldik wurden seit jeher an Stelle des Helmes, der Helmdecke und der Helmzier eines Wappens christlich-religiöse Insignien verwendet. Während des Barock war es auch durchaus üblich, den verpönten Ritterhelm durch einen Totenschädel zu ersetzen.
Heraldik in der römisch-katholischen Kirche heute
Insignien kirchlicher Heraldik
- Kreuz
- einfaches Vortragekreuz - Bischof, Erzbischof (ehrenhalber)
- doppeltes Vortragekreuz (oft auch „Patriarchenkreuz“ genannt) - Erzbischof eines (Titular-)Erzbistums
- dreifaches Vortragekreuz - päpstliches Kreuz
- Krummstab
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- mit Velum - Äbte und Äbtissinnen
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- Kardinalkämmerer während der Sedisvakanz
- Pallium
- mit roten Kreuzen - Papst (erstmals: Benedikt XVI.)
- mit schwarzen Kreuzen - Metropolit (Vorsteher einer Kirchenprovinz), gelegentlich auch anderen (Erz-)Bischöfen verliehen
- Galero („Klerikerhut“) - alle Priester und Bischöfe (außer dem Papst)
- Quasten (fiocchi) in unterschiedlicher Anzahl und Farbgebung, sie bestimmen maßgeblich den Rang
- Schlüssel - Papst
- Tiara - Papst
- Tiara-Mitra (eine Mitra mit drei angedeuteten Kronreifen) - Papst
Wappen kirchlicher Würdenträger
Zu den derzeit noch verwendeten Insignien gehören vor allem der breitkrempige Pilgerhut (der Galero), Hirtenstäbe mit oder ohne Velum, Pallium und Vortragekreuze. Die Hüte zeigen durch Farbe und Ausstattung mit Quastenschnüren den Rang des Wappenträgers in der kirchlichen Hierarchie. So darf ein Kardinal einen roten Hut mit 30 roten Quasten (fiocchi) im Wappen tragen. Ein Patriarch hat stattdessen einen grünen Hut und ebenfalls 30 Quasten in grün, die unter Umständen mit Gold durchflochten sind, um sie von den Insignien eines Erzbischof-Primas (nur in grün) zu unterscheiden (ein eher theoretischer Unterschied, da die Primatenwappen heutzutage ausnahmslos nur wie die der Erzbischöfe timbriert werden, und (mit Ausnahme des Patriarchen von Ostindien) alle Patriarchen des lateinischen Ritus zugleich auch Kardinäle sind und als solche ihre Wappen tragen. Der Primas Germaniae, der Erzbischof von Salzburg, führt als Legatus Natus Legatenpurpur in seinem erzbischöflichen Wappen. Ein Erzbischof führt einen grünen Hut mit 20 Quasten, ein Bischof, ein Abt einer Territorialabtei oder ein Prälat einer Territorialprälatur ebenfalls einen grünen Hut, jedoch nur mit 12 Quasten. Im chinesischen Kulturbereich wird der grüne Hut der Bischöfe oftmals durch einen violetten Hut ersetzt, da im Chinesischen ein Hahnrei sprichwörtlich als Träger des grünen Hutes bezeichnet wird.
Auch unterhalb des Bischofsranges sind Geistliche berechtigt, Wappen zu führen. Die Apostolischen Protonotare timbrieren es mit einem violetten Galero, der an karminroten Schnüre 12 ebensolche Quasten aufweist, die Titular-Protonotare (das sind vor allem alle Generalvikare, welche noch nicht mit einer Ehrenprälatur ausgezeichnet wurden) führen einen schwarzen Hut mit 12 schwarzen Quasten an ebensolchen Schnüren. Ehrenprälaten tagen einen violetten Hut mit 12 violetten Quasten, den Kaplänen Seiner Heiligkeit („Monsignore“) steht ein schwarzer Hut mit 12 violetten Quasten an ebensolchen Schnüren zu.
Der Säkularklerus auf Diözesanebene setzt dieses System — allerdings gänzlich in Schwarz — fort. Pröpste, Domkapitulare und andere Kanoniker, bisweilen auch General- oder Erzdechanten, tragen einen schwarzen Galero mit sechs Quasten, Dechanten (in manchen Gegenden auch die Pfarrer) den Galero mit vier Quasten.
In der Ordensgeistlichkeit tragen die Generaloberen — so wie die Titular-Protonotare — einen schwarzen Galero mit 12 Quasten, die Provinziale einen mit sechs Quasten, die örtlichen Oberen (Priore etc.) einen mit vier Quasten. Die Regularkleriker im Rang eines Abtes tragen einen schwarzen Galero mit sechs Quasten, ein Erzabt oder Abtprimas mit 12 Quasten und hinter dem Schild einen Hirtenstab mit Schweißtuch.
Alle übrigen Priester (und unter Umständen auch Diakone) führen einen schwarzen Galero mit zwei schwarzen Quasten.
Der Papst ist der einzige kirchliche Würdenträger, dem das Recht zusteht, eine Krone, die Tiara, in seinem Wappen zu führen. Er setzt sie auf oder über sein Wappenschild. In der Zeit der Sedisvakanz, der Zeit zwischen dem Tod eines Papstes und der Einsetzung eines Nachfolgers, führt ein Kardinal als Camerlengo (auch Kardinalkämmerer genannt) die vatikanischen Staatsgeschäfte. Während dieser Zeit ist es ihm gestattet, als Zeichen seiner weltlichen Macht, einen Ombrellino (das ist ein runder geschmückter Schirm) mit beiden Schlüsseln des Petrus und den Rangabzeichen eines Kardinals in seinem Wappen zu führen.
Ab einer gewissen hierarchischen Stufe musste sich ein Geistlicher ein Wappen wählen. Das war spätestens bei der Führung eines eigenen Urkundensiegels der Fall. Da in der Kirche zur Erlangung auch der höchsten Ämter die adlige Herkunft keine Bedingung war, geschah es, dass Priester keine eigenen traditionellen Wappen besaßen. Einige Päpste beispielsweise fügten ihrem Wappen die der religiösen Kongregation bei, der sie entstammten. So unter anderem Benedikt XIII. aus dem Dominikanerorden, Pius VII. aus dem Benediktinerorden oder Gregor XVI. aus dem Kamaldulenserorden.
Sonstige Wappen
Die Wappen von Bistümern, Erzbistümern oder auch Abteien werden heutzutage gewöhnlich von einer Mitra bedeckt. Der frühere Gebrauch der Mitra auch in den persönlichen Wappen der jeweiligen Ordinarien ist zwar nicht ausdrücklich untersagt, jedoch faktisch außer Gebrauch gekommen.
Übersicht
Wappen Amt, Würde oder Rang Beschreibung Papst Papst Benedikt XVI. ersetzte die päpstliche Tiara durch eine Mitra, die allerdings die drei Kronenreife einer Tiara trägt und somit auch die drei Gewalten des Papstes symbolisiert. Auch hat er das Pallium, Würdezeichen der Metropoliten, seinem Amtswappen hinzugefügt, jedoch mit roten und nicht mit schwarzen Kreuzen. Die Farbe verweist auf die christlichen Märtyrer. Papst Bis einschließlich des Pontifikates Papst Johannes Paul II. setzten die Päpste ihrem Wappen eine Tiara auf. Die auch Triregnum genannte Krone symbolisiert mit ihren drei Kronenreifen das Weiheamt, die Jurisdiktion und das Lehramt des Pontifex. Kardinalkämmerer bei Sedisvakanz Während der Zeit der Sedisvakanz (also bis zur Wahl eines neuen Papstes) obliegen dem Kardinalkämmerer die Staatsgeschäfte, und er führt als Zeichen seiner Macht zusätzlich zu den gewöhnlichen Insignien des Kardinals die Schlüssel des Petrus sowie den Ombrellino, eine Art Schirm, in seinem Wappen. Kardinal, der gleichzeitig Erzbischof und Metropolit ist Das Wappen zeigt sowohl das doppelte Vortragekreuz eines Erzbischofs als auch das Pallium des Metropoliten. Kardinal der gleichzeitig Erzbischof ist, jedoch kein Metropolit Das doppelte Vortragekreuz weist den Kardinal als Erzbischof aus (etwa bei Kurienkardinälen, die in der Regel vorher Titular-Erzbischof aber nicht Metropolit waren) Kardinal-Großmeister des Ordens vom Heiligen Grab Kurienkardinal, der Leiter des Ordens ist und vom Papst bestellt wird. Derzeitiger Amtsinhaber ist Edwin Frederick O’Brien, der jedoch noch nicht zum Kardinal ernannt wurde und daher bis zur Ernennung den Titel Pro-Großmeister trägt Kardinal (Erzbischof und Metropolit) Träger des Ehren- und Devotionsgroßkreuz des Malteserordens mit dem Grad eines Bailli. Kardinal, aber kein Erzbischof Das einfache Vortragekreuz kennzeichnet Kardinäle, die keinem (Titular-)Erzbistum vorstehen bzw. vorgestanden haben. Als Beispiel sei der erste Bischof von Essen, Franz Kardinal Hengsbach, genannt. Kardinal ohne Bischofsweihe Wenn Priester ohne Bischofsweihe zum Kardinal ernannt werden, soll ihnen gleichzeitig die Bischofsweihe gespendet werden. Im Einzelfall (z. B. hohes Alter), kann der Papst davon dispensieren (so geschehen bei Kardinal Scheffczyk). Diese Kardinäle führen kein Vortragekreuz in ihrem Wappen. Patriarch Wie Erzbischöfe im Kardinalsrang, nur in grün. Die Quasten sind gold umsponnen. Der Patriarch von Lissabon timbrierte bis 1946 aufgrund eines Privilegs, welches durch Papst Klemens XII. gewährt wurde, seinen Schild mit der päpstlichen Tiara, jedoch ohne die päpstlichen Schlüssel. Primas veraltet, die meisten Primaten führen ihr erzbischöfliches bzw. kardinales Wappen. Der Primas Germaniae (Erzbischof und Metropolit von Salzburg) timbriert sein erzbischöfliches Wappen als Legatus natus in purpurrot. Erzbischof (eines Metropolitansitzes) Wappen eines Erzbischofs zusätzlich mit Pallium als Würdezeichen für das zusätzliche Amt eines Metropoliten. Erzbischof Wappen eines Erzbischofs mit geistlichem Hut und je 10 grünen Quasten, sowie einem doppelten Vortragekreuz. Erzbischof (ehrenhalber) Wird der Titel "Erzbischof" ehrenhalber ad personam verliehen und behält der Bischof sein (Titular-)Bistum pro hac vice, führt er die 10 Quasten, aber nur das einfache Vortragekreuz. Als Reminiszenz an den ehemaligen Status eines Erzbistums führen die Bischöfe von Trier traditionell auch 10 Quasten, obwohl sie keine Erzbischöfe ad personam sind.
Bischof War es früher üblich, das Wappen eines Bischofs auch durch Mitra und Hirtenstab zu zieren, ist dies durch die Instruktion Ut sive sollicite vom 31. März 1969[1] untersagt, wenngleich auch Ausnahmen heutzutage wieder vorkommen. Bischof einer Katholisch-Unierten Kirche Die Bischöfe der katholisch-unierten Kirchen führen zusätzlich zum geistlichen Hut und Quasten (fiocchi) eine orientalische Mitra, einen orientalischen Hirtenstab und den Mantel im Wappen. Die Farbe des Hutes und die Anzahl der Fiocchi entsprechen dem jeweiligen Rang des Würdenträgers. Generalsuperior (auch Erzabt oder Generalabt) Generalobere mancher Orden führen als Steigerung zum herkömmlichen Wappen eines Abtes 10 anstelle der üblichen 6 Fiocchi. Territorialabt oder Territorialprälat früher: Abbas/Praelatus nullius (ergänze: dioecesis) Die Äbte nullius (erg. dioecesis) dürfen als Zeichen ihrer Lehr- und Hirten- (nicht aber Weihe-)gewalt die geistlichen Insignien in grün, ähnlich den Bischöfen führen, an Stelle des bischöflichen Vortragekreuzes jedoch den Krummstab mit Velum Infulierter Abt oder Prälat Führt den Krummstab mit Velum im Wappen als Zeichen dafür, dass er im Gottesdienst wie ein Bischof das Privileg hat, die Pontifikalien zu benutzen. Hochmeister des Deutschen Ordens Der Hochmeister zeigt den geistlichen Hut in schwarz, die Schnüre und die Quasten in der Farbe des Ordensmantels, nämlich in weiß. Mitra, Schwert und Krummstab umrahmen das Wappen. Ein Prior des Deutschen Ordens führt lediglich den schwarzen Hut mit weißen Schnüren und je sechs Quasten. Abt der Prämonstratenser Die Äbte der Prämonstratenser führen den Geistlichen Hut, die Schnüre und die Quasten in der Farbe des weißen Ordensgewands. Prälat di fiochetto Timbrierung wie beim apostolischen Protonotar (s. u.), nur dass zweimal zehn rote Quasten geführt wurden. Diese Würden werden seit der Kurienreform unter Papst Paul VI. heraldisch nicht mehr verliehen (dazu zählten der Vizecamerlengo, der Generalauditor und der Generalthesaurus der Apostolischen Kammer sowie der Oberhofmeister Seiner Heiligkeit), soweit sie noch als Amt existieren (wie z. B. der Almosenier), werden sie zumeist von einem Titular-Erzbischof bekleidet und dann heraldisch entsprechend gestaltet. Apostolischer Protonotar Es gibt keinen Unterschied im Wappen der Apostolischen Protonotare de numero participantium (= Wirkliche) und der überzähligen (d. h. außerordentlichen). Dieser Titel wird im Vergleich zu den anderen päpstlichen Ehrenprälaturen eher selten vergeben. Er führt wie alle Prälaten zweimal sechs Quasten im Wappen, den geistlichen Hut in violett (Kennzeichnung als Päpstlichen Prälaten), die Quasten in rot (Kennzeichen als Protonotar) Ehrenprälat Seiner Heiligkeit Heraldik ähnlich wie beim Apostolischen Protonotar, nur dass die Quasten ebenfalls in violett (nicht in rot) geführt werden. Diese im Vergleich zum Apostolischen Protonotar niedrigere Prälatenwürde wird viel häufiger vergeben. Kaplan Seiner Heiligkeit Kein Prälatenrang, wird aber ebenfalls vom Papst verliehen. Geistlicher Hut (im Gegensatz zum Ehrenprälaten seiner Heiligkeit) in schwarz. Im deutschen Sprachraum meist als Monsignore (Msgr.) tituliert. Generalvikar, Generaloberer, Bischofsvikar, Regionalvikar (z.B. des Opus Dei) Generalvikare sind als Titular-Protonotare kraft Amtes sogenannte Prälaten in nigris (also: in schwarz). Diese Prälatur wird durch verliehene päpstliche Ehrentitel (Prälat oder Protonotar) heraldisch verdrängt. Kanoniker, Provinzial, Erzdechant Kanoniker führen vereinzelt weitere Formen in Anlehnung bestimmter Privilegien, die ihrem Kapitel verliehen wurden. Regularkanoniker führen Hut, Schnüre und Quasten in ihren Ordensfarben (Beispiel Deutscher Orden: schwarzer Hut, weiße Schnüre und Quasten.) Dekan, Dechant, Prior Alternative Gestaltung: je zwei nebeneinander angeordnete Quasten Priester Äbtissin Äbtissinnen führen einen ovalen Schild, der von einem Rosenkranz umgeben ist. Hinter dem Schild der Krummstab als Insigne. Da Frauen jedoch nicht dem Klerus angehören (einer Äbtissin wird die Äbtissinnenweihe gespendet) fehlen sowohl die Mitra als auch der geistliche Hut. Großmeister des Malteserordens Als Leiter eines religiösen Ordens gesteht ihm die Kirche den Rang eines Kardinals zu. Da er allerdings nicht geweiht wird, hat er kein Recht am Konklave teilzunehmen. Mönch, Nonne, Bruder, Schwester Der Schwarze Rosenkranz hinter dem Wappenschild ist ein Zeichen der Mitgliedschaft in einem Orden, einer religiösen Gemeinschaft (Institut des geweihten Lebens oder einer Gesellschaft apostolischen Lebens). Bei Malteserrittern ist die Rosenkranz weiß und zusätzlich ist der Schild der Großkreuze mit dem Malteserkreuz hinterlegt. Heraldik in der Anglikanischen Kirche
Die Bischöfe und Erzbischöfe der Anglikanischen Kirche führen Bischofswappen ähnlich denen der Römisch-Katholischen Kirche, jedoch ist der Gebrauch des Galeros in Bischofswappen eher unüblich. Der Wappenschild wird vielmehr von der Mitra bedeckt.
Der niedere Klerus des anglikanischen Kirche führte bis weit ins 19. Jahrhundert hinein keine geistlichen Wappen, sondern Kleriker, welche wappenberechtigt waren, trugen ihre jeweils ererbten oder verliehenen Familienwappen mit Helm etc. Das wurde jedoch im Zuge der anglo-katholischen Bewegung als unangemessen angesehen, sodass sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts unter Geistlichen der Brauch durchsetzte, die kirchliche Heraldik der Katholiken mit geringen Änderungen, v.a. jedoch mangels der hierarchischen Abstufungen stark vereinfacht, zu übernehmen. Generell timbrieren anglikanische Priester ihr Wappen heute meist mit einem schwarzen Galero mit zwei schwarzen Quasten (oft an schwarz-weiß gemusterten Schnüren), nur die Dekane und Kanoniker der Kathedralkapitel führen meist einen schwarzen Galero mit sechs roten Quasten an ebensolchen Schnüren.
Siehe auch
Literatur
- Claus Bleisteiner: Kirchliche Heraldik in Bayern - Die Wappen der Erzbischöfe und Bischöfe seit 1817. Degener & Co., Neustadt a. d. Aisch 1986, ISBN 3768670090.
- Bruno Bernhard Heim: Wappenbrauch und Wappenrecht in der Kirche. W. Olten, 1947.
- Ottfried Neubecker: Heraldik - Wappen, ihr Ursprung Sinn und Wert. Battenberg, Augsburg 1990, ISBN 3894412755.
Weblinks
Commons: Kirchliche Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Secrétairerie d'État, instruction, "Ut sive sollicite" n.61 Acta Apostolicæ Sedis(1969)
- Kreuz
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