- Kamayurá
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Die Kamayurá (auch Camaiura oder Kamayirá) sind ein indigener Stamm, der im brasilianischen Teil des Amazonasbeckens lebt. Der Name Kamayurá bedeutet so viel wie Plattform auf der Fleisch, Geschirr und Pfannen aufbewahrt werden. Die Sprache der Kamayurá gehört zu den Tupí-Guaraní-Sprachen.
Die Kamayurá leben am Fluss Xingú gemeinsam mit dem Stämmen der Kiabi, Yudja und Suya. Die Geschichte der vier Stämme ist ziemlich ähnlich, auch wenn sie verschiedene Sprachen sprechen. Ihre Dörfer sind rund um den See Ipavu angesiedelt, welcher ungefähr sechs Kilometer vom Fluss Kuluene entfernt ist.
Inhaltsverzeichnis
Bevölkerung
Im Jahre 2002 wurde der Stamm der Kamayurá auf circa 355 Menschen geschätzt. Ihre Anzahl hat sich nach dem absoluten Tiefstand von 94 Menschen im Jahre 1954, welcher auf eine Masernepidemie zurückzuführen ist, gut erholt. Ihre Population zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung durch Von Den Steinen war 264.
Beschreibung der Dörfer
Die Häuser der Kamayurá sind meist dunkel und haben ein Runddach, das mit Gras bepflanzt ist. Hier halten sich die Frauen und Kinder auf.
Als Versammlungsort für Männer dient das Haus der Flöten. Dort treffen sich die Männer, um Flöte zu spielen, Feste zu planen und andere aktuelle Dinge zu besprechen. Das Spielen der Flöte ist den Männern vorbehalten. Die Kamayurá legen auch Gärten zur Nahrungsgewinnung rund um das Dorf an.
Geschichte
Die Kamayurá leben seit ungefähr 1900 im Süden des Sees Ipavu. Die Ältesten sagen, dass ihre Vorfahren weit aus dem Norden kommen. Sie wanderten aus, da sie Konflikte mit den Stämmen der Suya (Kisedje) und Yudja (Juruna) hatten. Im Jahre 1946 kamen sie in Kontakt mit europäischen Entdeckern wie den Brüdern Villas Boas.
Die Region wurde im Jahre 1961 zu einem Nationalpark erklärt, um Störungen und Epidemien zu vermeiden.
Soziale Organisation
Die Gesellschaft der Kamayurá umfasst mehrere Dörfer, eine Gruppe von Brüdern sind die Eigner jedes Haushaltes. Sie entscheiden, welche Aufgaben jedes Mitglied der Gemeinschaft jeden Tag tun sollte.
Nach der Heirat zieht der Ehemann in das Haus seiner Schwiegereltern. Durch Ehen können starke Allianzen geschlossen werden.
Die Geschlechter werden kurz nach der Pubertät getrennt. Die Jungen lernen mit Pfeil und Bogen zu jagen, harte Arbeit zu verrichten und Körbe zu flechten. Sie ringen auch täglich gegeneinander, um die Muskeln zu stärken. Zur umfassenden Ausbildung gehört auch der kriegerische Kampf und das Fördern von Führungspersönlichkeiten. Erst nach fünfjähriger Ausbildung kehren die Jungen zu ihren Familien zurück.
Die Mädchen lernen, Matten zu weben und den Haushalt zu führen. Nach einigen Jahren sind sie bereit zu heiraten. Sie bekommen einen neuen Namen und ihre Ohren werden durchstochen. Weiters lernen Sie zu tanzen und sich um die Familie zu kümmern.
Handel
Hauptsächlich werden Pfeil und Bogen, Gürtel aus Schneckenhäusern und Keramik mit anderen indigenen Völkern gehandelt. Fischernetze, Kanus, Flöten und Hängematten sind höherwertige Produkte, mit denen ebenfalls gehandelt wird.
Nahrungsgewohnheiten
Die Hauptnahrungsquellen der Kamayurá sind Fisch, Beiju, eine Art Brei, und Bananen. Bevorzugtes Gewürz ist Pfeffer. Aber sie sammeln auch wilde Beeren und jagen Tiere im Regenwald. Zum Fisch essen sie ergänzend gerne Adler. Auch sammeln sie Honig.
Weblinks
- Literatur über die Kamayura im Katalog des Ibero-Amerikanisches Institut in Berlin
- Reportage des NDR über die Kamayurá (aus Weltbilder vom 10. Februar 2009)
Siehe auch
Kategorie:- Indigenes Volk in Brasilien
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