Kannicht

Kannicht

Richard Reinhold Kannicht (* 5. Oktober 1931 in Arendsee (Altmark)) ist ein deutscher Altphilologe.

Leben

Kannicht wurde als Sohn des Pfarrers Reinhold Kannicht und seiner Ehefrau Erika (geb. Clément) geboren. 1938–42 besuchte er die Volksschule, 1941–50 die Jahnschule (Oberschule) in Salzwedel. 1950 legte er die Abiturprüfung ab und begann ein Studium der Klassischen Philologie an der Freien Universität Berlin. 1952 wechselte er nach Heidelberg, wo er Altertumswissenschaften und Anglistik studierte. 1956 legte er das Erste Staatsexamen ab. 1958 wurde er zum Dr. phil. promoviert.

Während seines Schuldienstes am Hamburger Johanneum 1957–60 bestand er 1959 das Zweite Staatsexamen. 1960–65 war er wissenschaftlicher Assistent am Seminar für Klassische Philologie der Universität Würzburg und war nach seiner Habilitation 1965 Privatdozent ebendort. 1969 folgte er einem Ruf als ordentlicher Professor an die Universität Tübingen, wo er den Lehrstuhl für Griechische Philologie I erhielt. 1971–72 war er Dekan des Fachbereichs Altertums- und Kulturwissenschaften, 1976–78 Erster Vorsitzender der Mommsen-Gesellschaft, 1979 Visiting Professor an der University of California, Los Angeles, 1986 Visiting Professor an der Universität Canterbury in Christchurch (Neuseeland).

1992 wurde Kannicht ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, 1993 Corresponding Fellow der British Academy, 1996 korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts. 1997 wurde er emeritiert.

Kannicht ist seit 1957 mit Irmgard Kersten verheiratet.

Forschungsschwerpunkte

Kannicht beschäftigt sich mit griechischer Dichtung der archaischen, klassischen und hellenistischen Zeit, insbesondere mit dem attischen Drama. Mit Bruno Snell und Stefan Radt gehört er zu den Herausgebern der neuen Tragicorum Graecorum Fragmenta (1971–2004). Daneben behandelt er Dichtungs- und Literaturtheorie sowie griechische Metrik.

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